(inkl. Käuferaufgeld)
Athlet
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland (seit 60 Jahren in Familienbesitz).
Ausstellung: Franz von Stuck, Werk-Persönlichkeit-Wirkung, Stuck-Villa, München 1968, Kat.Nr. 6.
LITERATUR: Otto Julius Bierbaum, Stuck, Künstler-Monographien, Bielefeld und Leipzig 1901, Abb. 143 und 144.
Der Athlet ist die erste vollplastische Arbeit von Stuck und gleichzeitig Ausdruck einer Geisteshaltung, die das gesamte Werk des Künstlers bestimmte. Die Ideale, denen Stuck nacheifert, sind klar ersichtlich: Das klassische Schönheitsideal, geschult an der Antike und dem Formengut der italienischen Renaissance, wird bei ihm mit einer besonderen Form des Ausdrucks verknüpft, der Kraft und Stärke vermitteln soll. Nicht umsonst trägt die Skulptur die Züge des Künstlers, der sich selbst als Überwinder einer am Historismus kränkelnden deutschen Kunst sieht. Stucks Symbolismus bleibt jedoch in seiner Erdenschwere dem Menschlichen verhaftet. Seine Sinnlichkeit ist die einer kraftvoll-perfekten Körperlichkeit. Die Kreatürlichkeit, die auch in der kompakten Form zum Ausdruck kommt, unterscheidet ihn wesentlich von den französischen und belgischen Symbolisten, die von einer Aura der Mystik ausgehend, dem Körperlichen wenig Beachtung geschenkt haben, ja es eigentlich mehr negierten. Stuck, dessen Hauptwerk an der Schwelle zum zwanzigsten Jahrhundert geschaffen wurde, hat neue Wege beschritten, indem er den Historismus hinter sich ließ und das Formengut des Jugendstils entschlackte. Dem Bruch mit der Tradition, wie ihn die etwa gleichzeitig auftretenden Fauvisten und die deutschen Expressionisten vollzogen, hat er sich nicht angeschlossen. [KD]
Bronze mit schwarzbrauner Patina, Guss nach 1906
In der Mitte auf dem Sockel mit der Namensbezeichnung "Franz von Stuck". 66,5 x 32 x 28 cm ( 26,1 x 12,5 x 11 in).
Franz von Stuck, Maler-Graphiker-Bildhauer-Architekt, Museum Villa Stuck, München 1982, Kat.Nr. 131 (mit Abb.).
Franz von Stuck, Gemälde-Zeichnungen-Plastik aus Privatbesitz, Galerie der Stadt Aschaffenburg, u.a., 1994, Kat.Nr. 70 (mit Abb.).
Spiel und Sinnlichkeit, Franz von Stuck 1863-1928, Mittelrhein-Museum Koblenz, 1998, Kat.Nr. 16 (mit Abb.). Gezeigt wurde jeweils ein anderes Exemplar.
Franz Hermann Meissner, Franz Stuck, Schuster & Loeffler, Berlin und Leipzig 1899, S. 109f. (mit Abb.).
(inkl. Käuferaufgeld)
- Neue Angebote sofort per E-Mail erhalten
- Exklusive Informationen zu kommenden Auktionen und Veranstaltungen
- Kostenlos und unverbindlich