354
Gabriele Münter
Dahlien
Öl auf Malpappe
Schätzung:
€ 40.000 Ergebnis:
€ 158.600 (inkl. Käuferaufgeld)
Dahlien. Um 1941.
Öl auf Malpappe.
Links unten signiert. Verso signiert, betitelt und bezeichnet "27/41" und "46", dort auch mit dem Nachlassstempel und einem Aufkleber mit der teils handschriftlichen, teils gestempelten Nachlaß-Nummer B 258 und mit einem alten Aufkleber mit der gestempelten Nummer "620". 45 x 33,3 cm (17,7 x 13,1 in).
Mit einer schriftlichen Bestätigung der Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München, vom 16. Oktober 2012. Die Arbeit wird in das Werkverzeichnis der Gemälde von Gabriele Münter aufgenommen.
PROVENIENZ: Gabriele Münter- und Johannes Eichnerstiftung.
Privatbesitz Norddeutschland.
AUSSTELLUNG: Leonard Hutton Galleries, New York (verso mit einem Etikett).
Galerie Rosenbach, Hannover, 1976 (verso mit einem Etikett, von fremder Hand bezeichnet "Juni 1976 Basel").
Den ersten Unterricht erhält Gabriele Münter 1897 an der Düsseldorfer Damen-Kunstschule, die weitere Ausbildung im Künstlerinnen-Verein als Schülerin von M. Dasio und A. Jank. Anschließend geht sie nach München und besucht dort die Privatkunstschule "Phalanx"; Leiter der Schule ist Wassily Kandinsky. Mit ihm unternimmt Gabriele Münter ab 1904 viele Reisen u.a. nach Holland, Italien und Frankreich, wo sie Rousseau und Matisse kennenlernen. Stilistisch distanziert sich Münter nun vom Impressionismus und lässt in ihrem Werk Einflüsse der Fauves und der Expressionisten erkennen. Mit Klee, Marc, Macke, Jawlensky und Marianne von Werefkin pflegen Münter und Kandinsky regen Kontakt. Für eine produktive künstlerische Zusammenarbeit ist das von Münter gekaufte Landhaus in Murnau die richtige Umgebung. 1909 beginnt die Künstlerin mit Hinterglasbildern, ein Medium, das später auch Kandinsky, Marc, Macke und Campendonk aufgreifen. Zwei Jahre lang ist Münter Mitglied in der "Neuen Künstlervereinigung München". Im Jahr 1911 tritt sie der von Kandinsky und Marc gegründeten Redaktion "Blauer Reiter" bei. Mit Interesse verfolgt Gabriele Münter Kandinskys abstrakte Bilder, bleibt jedoch selbst bei der figurativen Malerei. Ihre Landschaften, Figurenszenen und Porträts zeigen eine Reduktion auf das Wesentliche mit Hang zur humorvollen Charakterisierung. Mit Kriegsausbruch gehen Münter und Kandinsky zunächst in die Schweiz, ein Jahr später (1915) entscheidet sich die Malerin für Stockholm, wo es zur Trennung von Kandinsky kommt. Im Spätherbst 1917 übersiedelt sie nach Kopenhagen. Die 1920er Jahre sind geprägt von vielen Reisen und Aufenthalten in München, Murnau, Köln und Berlin. Ab 1931 lebt Münter ständig in München und Murnau.
Blumenstillleben sind für Gabriele Münter während ihres ganzen Schaffens ein wichtiges Motiv gewesen. In den dreißiger Jahren findet sie sowohl in formaler als auch in farblicher Gestaltung zu einer gemäßigteren Auffassung. Mehr noch als vorher konzentriert sich Münter auf die engere Umgebung, in der sie lebt. Blumenstillleben und Landschaftsdarstellungen werden zu ihrem bevorzugten Themengut. Nur selten, wie im vorliegenden Bild, setzt Gabriele Münter die Vase mit den Blumen so unmittelbar ins Bild. Die Blumen werden groß und in reduzierter Formensprache gesehen. Eingebunden in den farblich abgestuften Hintergrund sind sie mehr Synonym als botanisch bestimmbare Realität. Unser Gemälde begeistert vor allem durch die Harmonie von Farbe und Komposition.
Im Jahr 1956 erhält Gabriele Münter den Kulturpreis der Stadt München, 1960 findet die erste Ausstellung Münters in den USA statt, gefolgt 1961 von einer großen Ausstellung in der Mannheimer Kunsthalle. Die Künstlerin stirbt am 19. Mai 1962 in ihrem Haus in Murnau. [EH].
Öl auf Malpappe.
Links unten signiert. Verso signiert, betitelt und bezeichnet "27/41" und "46", dort auch mit dem Nachlassstempel und einem Aufkleber mit der teils handschriftlichen, teils gestempelten Nachlaß-Nummer B 258 und mit einem alten Aufkleber mit der gestempelten Nummer "620". 45 x 33,3 cm (17,7 x 13,1 in).
Mit einer schriftlichen Bestätigung der Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München, vom 16. Oktober 2012. Die Arbeit wird in das Werkverzeichnis der Gemälde von Gabriele Münter aufgenommen.
PROVENIENZ: Gabriele Münter- und Johannes Eichnerstiftung.
Privatbesitz Norddeutschland.
AUSSTELLUNG: Leonard Hutton Galleries, New York (verso mit einem Etikett).
Galerie Rosenbach, Hannover, 1976 (verso mit einem Etikett, von fremder Hand bezeichnet "Juni 1976 Basel").
Den ersten Unterricht erhält Gabriele Münter 1897 an der Düsseldorfer Damen-Kunstschule, die weitere Ausbildung im Künstlerinnen-Verein als Schülerin von M. Dasio und A. Jank. Anschließend geht sie nach München und besucht dort die Privatkunstschule "Phalanx"; Leiter der Schule ist Wassily Kandinsky. Mit ihm unternimmt Gabriele Münter ab 1904 viele Reisen u.a. nach Holland, Italien und Frankreich, wo sie Rousseau und Matisse kennenlernen. Stilistisch distanziert sich Münter nun vom Impressionismus und lässt in ihrem Werk Einflüsse der Fauves und der Expressionisten erkennen. Mit Klee, Marc, Macke, Jawlensky und Marianne von Werefkin pflegen Münter und Kandinsky regen Kontakt. Für eine produktive künstlerische Zusammenarbeit ist das von Münter gekaufte Landhaus in Murnau die richtige Umgebung. 1909 beginnt die Künstlerin mit Hinterglasbildern, ein Medium, das später auch Kandinsky, Marc, Macke und Campendonk aufgreifen. Zwei Jahre lang ist Münter Mitglied in der "Neuen Künstlervereinigung München". Im Jahr 1911 tritt sie der von Kandinsky und Marc gegründeten Redaktion "Blauer Reiter" bei. Mit Interesse verfolgt Gabriele Münter Kandinskys abstrakte Bilder, bleibt jedoch selbst bei der figurativen Malerei. Ihre Landschaften, Figurenszenen und Porträts zeigen eine Reduktion auf das Wesentliche mit Hang zur humorvollen Charakterisierung. Mit Kriegsausbruch gehen Münter und Kandinsky zunächst in die Schweiz, ein Jahr später (1915) entscheidet sich die Malerin für Stockholm, wo es zur Trennung von Kandinsky kommt. Im Spätherbst 1917 übersiedelt sie nach Kopenhagen. Die 1920er Jahre sind geprägt von vielen Reisen und Aufenthalten in München, Murnau, Köln und Berlin. Ab 1931 lebt Münter ständig in München und Murnau.
Blumenstillleben sind für Gabriele Münter während ihres ganzen Schaffens ein wichtiges Motiv gewesen. In den dreißiger Jahren findet sie sowohl in formaler als auch in farblicher Gestaltung zu einer gemäßigteren Auffassung. Mehr noch als vorher konzentriert sich Münter auf die engere Umgebung, in der sie lebt. Blumenstillleben und Landschaftsdarstellungen werden zu ihrem bevorzugten Themengut. Nur selten, wie im vorliegenden Bild, setzt Gabriele Münter die Vase mit den Blumen so unmittelbar ins Bild. Die Blumen werden groß und in reduzierter Formensprache gesehen. Eingebunden in den farblich abgestuften Hintergrund sind sie mehr Synonym als botanisch bestimmbare Realität. Unser Gemälde begeistert vor allem durch die Harmonie von Farbe und Komposition.
Im Jahr 1956 erhält Gabriele Münter den Kulturpreis der Stadt München, 1960 findet die erste Ausstellung Münters in den USA statt, gefolgt 1961 von einer großen Ausstellung in der Mannheimer Kunsthalle. Die Künstlerin stirbt am 19. Mai 1962 in ihrem Haus in Murnau. [EH].
354
Gabriele Münter
Dahlien
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