360
Franz von Stuck
Weibliches Porträt (Mary Stuck), 1900.
Öl auf Holz
Schätzung:
€ 25.000 Ergebnis:
€ 76.200 (inklusive Aufgeld)
Weibliches Porträt (Mary Stuck). 1900.
Öl auf Holz.
Rechts unten signiert und datiert. Verso auf der Tafel von Hand bezeichnet "T. S 115" sowie mit fragmentiertem alten, typografisch bezeichnetem Etikett. 98 x 89 cm (38,5 x 35 in).
Im Original-Künstlerrahmen.
• Charakteristisches, an der Kunst der Renaissance orientiertes Porträt der Künstlergattin.
• Mary Lindpaintner ist als Muse, Modell und Netzwerkerin eine der wichtigsten Figuren in Stucks Schaffen.
• Elegant reduzierte Farbharmonie warmer Töne als Hommage an seine Gattin.
• Stucks Frauenbildnisse gehören zu seinen gesuchtesten Werken auf dem Auktionsmarkt.
PROVENIENZ: Sammlung Sigmund Kann, Prag (wohl 1927 erworben, verso mit dem handschriftlichen Besitzeintrag).
Wohl Sammlung Dr. Ernst Kann, Prag (wohl 1931 durch Erbschaft vom Vorgenannten erhalten).
Sammlung Alexander Kann, Prag/Sydney (wohl durch Erbschaft vom Vorgenannten erhalten, verso mit dem handschriftlichen Besitzeintrag, bis 1969: wohl Weinmüller).
Privatsammlung Saarland (vor 1994 erworben).
AUSSTELLUNG: VIII. Internationale Kunstausstellung im Königl. Glaspalast, München, 1.6.1901-Ende Okt. 1901, Nr. 1685 ("Studienkopf (auf schwarzem Grund)", verkäuflich).
LITERATUR: Heinrich Voss, Franz von Stuck 1863-1928, Werkkatalog der Gemälde mit einer Einführung in seinen Symbolismus, München 1973, WVZ-Nr. 215 (hier falsche Maßangaben: 58 x 50 cm).
Fritz von Ostini, Franz von Stuck, in: Die Kunst für Alle, Jg. 19, Heft 2, Oktober 1903, Abb. S. 51 ("Porträtstudie").
Fritz von Ostini, Franz von Stuck. Das Gesamtwerk, München 1909, S. 85 ("Profilstudie").
Neumeister vorm. Adolf Weinmüller, Auktion 19.-22.11.1969, Los 2203 (m. Abb. Taf. 117, "Damenporträt").
Öl auf Holz.
Rechts unten signiert und datiert. Verso auf der Tafel von Hand bezeichnet "T. S 115" sowie mit fragmentiertem alten, typografisch bezeichnetem Etikett. 98 x 89 cm (38,5 x 35 in).
Im Original-Künstlerrahmen.
• Charakteristisches, an der Kunst der Renaissance orientiertes Porträt der Künstlergattin.
• Mary Lindpaintner ist als Muse, Modell und Netzwerkerin eine der wichtigsten Figuren in Stucks Schaffen.
• Elegant reduzierte Farbharmonie warmer Töne als Hommage an seine Gattin.
• Stucks Frauenbildnisse gehören zu seinen gesuchtesten Werken auf dem Auktionsmarkt.
PROVENIENZ: Sammlung Sigmund Kann, Prag (wohl 1927 erworben, verso mit dem handschriftlichen Besitzeintrag).
Wohl Sammlung Dr. Ernst Kann, Prag (wohl 1931 durch Erbschaft vom Vorgenannten erhalten).
Sammlung Alexander Kann, Prag/Sydney (wohl durch Erbschaft vom Vorgenannten erhalten, verso mit dem handschriftlichen Besitzeintrag, bis 1969: wohl Weinmüller).
Privatsammlung Saarland (vor 1994 erworben).
AUSSTELLUNG: VIII. Internationale Kunstausstellung im Königl. Glaspalast, München, 1.6.1901-Ende Okt. 1901, Nr. 1685 ("Studienkopf (auf schwarzem Grund)", verkäuflich).
LITERATUR: Heinrich Voss, Franz von Stuck 1863-1928, Werkkatalog der Gemälde mit einer Einführung in seinen Symbolismus, München 1973, WVZ-Nr. 215 (hier falsche Maßangaben: 58 x 50 cm).
Fritz von Ostini, Franz von Stuck, in: Die Kunst für Alle, Jg. 19, Heft 2, Oktober 1903, Abb. S. 51 ("Porträtstudie").
Fritz von Ostini, Franz von Stuck. Das Gesamtwerk, München 1909, S. 85 ("Profilstudie").
Neumeister vorm. Adolf Weinmüller, Auktion 19.-22.11.1969, Los 2203 (m. Abb. Taf. 117, "Damenporträt").
Franz von Stucks entwirft in seinem Werk ein künstlerisches Programm, das zum einen auf die Antike, zum anderen auf ihr Wiederaufleben in der italienischen Renaissance zurückgreift. Diese beiden Phasen der Blüte der Kunst und ihrer Verankerung im Denken und Leben der Gesellschaft durchdringt nicht nur sein künstlerisches Schaffen, sondern erstreckt sich auch auf die Inszenierung seiner Person als Malerfürst, der um 1900 diese Hochzeiten künstlerischer Produktion zu neuem Leben erweckt. Er entwirft einen Bildnistypus, der deutliche Bezüge zur italienischen Frührenaissance aufweist. Die Darstellungen Sandro Botticellis von seinem Modell Simonetta Vespucci, als Schulter- oder Bruststück im Profil mit kunstvoll drapierten Haare, in die Goldreifen und Perlen eingeflochten sind, leben vor allem in seinen Frauenporträts in den späten 1890er Jahren wieder auf. Die Profildarstellung der Florentiner Renaissance orientierte sich dabei an von der Seite gegebenen Porträts römischer Münzen und Reliefs. 1892 besucht er Max Klinger in Rom und benutzt zeitweise dessen Atelier - in dieses Jahr fällt auch die Gründung der Münchner Secession, für deren Plakat er den Kopf der Athene im Profil in einem Oktogon entwirft. Zu seiner großen Muse und Modell wird schließlich seine Frau Mary Lindpaintner (1865-1929), Witwe des Münchner Arztes Julius Lindpaintner. Die vermögende, kulturell gebildete und bestens vernetzte Amerikanerin ebnet im weiter den Weg in die gehobene Gesellschaft, auf dem er sich bereits seit 1895 mit der Ernennung zum Professor befindet und der schließlich mit dem Bau der repräsentativen Villa 1887/98 seinen Höhepunkt findet. Stuck betont den fürstlichen Anspruch auch im Porträt seiner Frau, deren Bildnis von den schlanken Säulen unter einem Portikus gerahmt wird. Bezug auf Größen des Porträts nimmt auch die reduzierte Farbpalette in Ocker- Schwarz- und Brauntönen, als Anspielung an antike Kunsttheorie in der maximalen Ausdruckskraft mit minimalen Mitteln zu verstehen. Ihr leicht nach oben gehobener Kopf unterstreicht trotz der minimalen Bewegung wirkungsvoll ihre fürstliche Ausstrahlung als repräsentative Gattin, die am Erfolg Stucks nicht unerheblich beteiligt ist. [KT]
360
Franz von Stuck
Weibliches Porträt (Mary Stuck), 1900.
Öl auf Holz
Schätzung:
€ 25.000 Ergebnis:
€ 76.200 (inklusive Aufgeld)
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