Auktion: 590 / Evening Sale am 06.06.2025 in München button next Lot 125000632

 

125000632
Tony Cragg
Runner, 2017.
Schätzpreis: € 300.000 - 400.000
Informationen zu Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung sind ab vier Wochen vor Auktion verfügbar.
Runner. 2017.

Unten seitlich mit dem Namenszug des Künstlers und dem Gießerstempel. 175 x 114 x 59 cm (68,8 x 44,8 x 23,2 in).
Gegossen von der Kunstgießerei Schmees, Pirna/Langenfeld.
Bis zum 26. Oktober 2025 präsentiert der Skulpturengarten Spanischer Turm in Darmstadt die Ausstellung "Tony Cragg". Auf einem Skulpturenpfad von rund 1,5 km Länge, beginnend auf dem Plateau der UNESCO-Weltkulturerbestätte Mathildenhöhe und im Skulpturengarten Spanischer Turm endend, werden eine Vielzahl von monumentalen Werken gezeigt, darunter auch eine monumentale Doppelplastik aus Edelstahl.

• Die Anziehungskraft des hochglanzpolierten Edelstahls wie auch die Formschönheit des Werkes eröffnet sich aus jeder Perspektive neu.
• Auf faszinierende Weise verbindet die stark spiegelnde Skulptur Kunstwerk, Raum und Betrachter.
• Mit der Werkreihe "Runner" gelingt es Cragg, die Energie, Bewegung und Lebendigkeit im Inneren schwerer, statischer Materialität sichtbar zu machen.
• Vergleichbare Arbeiten aus der "Runner"-Werkserie befinden sich u. a. im Dreischeibenhaus in Düsseldorf, im Istanbul Museum of Modern Art / Istanbul Modern und im Sculpture Garden des New Orleans Museum of Art.
• Weitere Werke aus Edelstahl des Künstlers sind weltweit an prominenten öffentlichen Orten platziert, darunter im One Bangkok, dem neuen Stadtteil im Herzen Bangkoks, und im Foyer des neuen sog. Super-Wolkenkratzers "One Vanderbilt" an der Vanderbilt Avenue in New York
.

Mit dem vom Künstler signierten und datierten Zertifikat vom 7. August 2023.

PROVENIENZ: Achenbach Hagemeier Fine Arts , Düsseldorf.
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (vom Vorgenannten erworben).

"The origin of 'Runner' comes from the elliptical columns that become more dynamic. One part is vertical and the other is like a ziggurat, but put together they counterbalance each other, and then you have the feeling that our lives are like this. It reflects a kind of fear, of restlessness. I am an anxious, restless person. It’s my nature. I feel in my head that things come and go, and I like that and I don’t like it, and I want to do this and I don’t want to do it. I have lots of things running around in my head."
Tony Cragg in einem Interview mit Javier Molins, 23.4.2018, zit. nach: CAHH / Centro de Arte Hortensia Herrero, https://www.cahh.es/en/artists/tony-cragg/.

Die ideale Symbiose von Form und Material
Die dreidimensional angelegte Skulptur überzeugt aus jeder Perspektive mit einer neuen, abwechslungsreichen Ansicht und einem immer neuen Aspekt der von Cragg erdachten äußerst bewegten Formation. In der Harmonie der Ungleichmäßigkeit zeigt sich der Künstler als Meister der künstlerischen Verschmelzung von Form und Material, lässt sich von verschiedenen Materialien "auf eine Reise mitnehmen" (vgl. Tony Cragg, in: Ausst.-Kat. Parts of the World, Köln 2016, S. 406). Mit großer dynamischer Eleganz und ästhetischer Vollendung bringt Cragg das hier verwendete Material, den wie flüssiges Silber glänzenden Edelstahl, in eine Form, die dessen Qualitäten zelebriert und dem fantasievollen Betrachter eine unendliche Anzahl verschiedener Assoziationsmöglichkeiten eröffnet. Dabei existiert kein einzelner idealer Betrachter-Standpunkt. Aus jeder Perspektive eröffnen die Skulpturen ein anderes spektakuläres Formenspiel, sodass keine Vorder- oder Rückseite zu bestimmen wäre. Die stark spiegelnden Arbeiten aus Edelstahl – wie das hier angebotene Werk – erweitern das Kunstwerk um eine weitere Dimension, indem sie die jeweilige Umgebung reflektieren und somit sowohl mit dem Raum als auch mit dem Betrachter in Kontakt treten bzw. diese unweigerlich miteinander verflechten. "I believe that the material world is in a conversation with us all the time." (Tony Cragg, zit. nach: Our Choices Art, Tony Cragg. New Sculptures: https://www.youtube.com/watch?v=bompknGi9Qo&t=10s)

Jahrzehnte überdauernde künstlerische Erfolge
Zweifellos gehört Tony Cragg zu den international renommiertesten britischen Bildhauern des 21. Jahrhunderts. Sein Erfolg überdauert bereits mehrere Jahrzehnte. Schon in den 1980er Jahren stellt er auf der documenta 7 und der documenta 8 in Kassel aus, repräsentiert das Vereinigte Königreich auf der Biennale in Venedig und erhält den renommierten britischen Turner Prize. Vor seiner künstlerischen Ausbildung, u. a. an der Wimbledon School of Art und am Royal College of Art in London, arbeitet der junge Tony Cragg für eine kurze Zeit als Laborassistent in einem Forschungslabor für die National Rubber Producers Research Association. Schon damals zeigt sich sein großes Interesse für Naturwissenschaften, für Chemie, Physik, Genetik und Ingenieurwissenschaften, das sich in seinen Arbeiten von Beginn an niederschlägt, sowohl in seinen Überlegungen und Betitelungen, als auch in Form und Materialitäten.

Physische Präsenz und rhythmische Bewegtheit
Craggs Arbeiten aus der Werkgruppe der "Rational Beings" erinnern in den 1990er Jahren im weitesten Sinne an die Form der menschlichen Wirbelsäule, spätere Skulpturen ähneln mit ihrer Fülle an Wölbungen und Ausbuchtungen etwa organischen Strukturen oder Mikroorganismen, und wieder andere Arbeiten wie die extremer geformten, rhythmisch bewegten "Dancing Columns" oder "Points of View" spielen mit den Gesetzen von Geometrie, Symmetrie und Physik, da sie trotz ihrer beeindruckenden physischen Präsenz nicht nur eine gewisse Leichtigkeit vermitteln, sondern als völlig statische Gebilde oftmals einen überraschenden Bewegungsmoment evozieren: "'Statisch' ist ein interessantes Wort, weil es sich offensichtlich auf ein ruhendes Objekt bezieht. Gleichzeitig lässt es einen jedoch wissen, dass es so etwas nicht gibt. Es lässt auf eine andere Art Ladung oder Potential schließen, zum Beispiel statische Elektrizität. In Schach gehaltene potentielle Energie, die aber immer noch drängt." (Tony Cragg, zit. nach: Ausst.-Kat. Anthony Cragg. Parts of the World, Köln 2016, S. 403)
Auch die hier angebotene Arbeit "Runner" von 2017 fasziniert die Betrachter aufgrund ihres transitorischen, momenthaften Charakters: "Runner", so Cragg, "vermittelt mir das Gefühl, das man in dem Moment hat, in dem man denkt, man weiß wo es langgeht, aber dabei erahnt, möglicherweise in die falsche Richtung zu laufen. Dies bezieht sich häufig nicht nur auf die kleinen persönlichen Dinge, sondern oft auch auf die großen Bewegungen und Tendenzen, die man allgemein um sich spürt." (Zit. nach: www.salzburgfoundation.at/kunstprojekt-krauthuegel-anthony-cragg-drei-neue-aussenskulpturen/)
Cragg gelingt es mit einer Fülle an Rundungen, Ausbuchtungen und Wölbungen im Zusammenspiel mit den auf der hochglanzpolierten Oberfläche entstehenden Spiegelungen eine scheinbare Bewegung zu erzeugen, ein Wabern, sowie eine gleichzeitige spannungsreiche Wandelbarkeit des gesamten Objekts.

Die Begeisterung für das Material wird zuletzt auch 2024 in der viel besprochenen Ausstellung "Tony Cragg. Please Touch!" im Kunstpalast in Düsseldorf thematisiert, in der die Besucherinnen und Besucher dazu aufgefordert werden, die faszinierenden Arbeiten Tony Craggs zu berühren. Weitere bedeutende Ausstellungen zeigen zuletzt u. a. das Musée du Louvre und das Centre Pompidou in Paris, das Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía in Madrid, die Londoner Royal Academy of Arts, das Louisiana Museum of Modern Art in Humlebæk, das Wiener Belvedere, die Kunsthalle Bern und das Benaki Museum in Athen. [CH]



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