Auktion: 599 / Rare Books am 24.11.2025 in Hamburg
Lot 425000279

425000279
Johann Wolfgang von Goethe
G 31: Brief von Schreiberhand an P. C. W. Beuth. 4 S., 1827.
Schätzpreis: € 4.000
Informationen zu Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung sind ab vier Wochen vor Auktion verfügbar.
Johann Wolfgang von Goethe
Brief von Schreiberhand (J. A. F. John) mit eigenhändiger Korrektur und Unterschrift "gehorsamst JWvGoethe". Weimar, 23. Juli 1827. 4 S. (auf Doppelblatt). 26 : 21 cm.
Ausführlicher Brief an Beuth über erhaltene Altertümer und ihre schätzbaren Reproduktionen, "aber die Nähe des Originals gibt denn doch erst das wahre Gefühl und den ursprünglichen Eindruck". Schönes Zeugnis von Goethes tiefer Wertschätzung antiker Kunst.
Goethe dankt ihm für den authentischen Abguß eines gewünschten Basreliefs. "Die Abbildungen in Winckelmanns Monumenti inediti, so wie in den englischen Terracottas erscheinen nunmehr wie Übersetzungen, zwar alles Dankes werth, indem sie uns den Begriff überliefern, aber die eigentliche Nähe des Originals gibt denn doch erst das wahre Gefühl und den ursprünglichen Eindruck. Wir stehen schon eine Stufe näher an jenem ersten Gebilde, wornach dieses Thonwerk gefertigt seyn mag, wer weiß in wie vielen Abstufungen.
Nicht weniger habe ich in diesen Tagen meine Umgebung bereichert gesehen durch den Abdruck der Gemmen des Stoschischen Cabinets .. in den kleinen Räumen dieser Gemmen sind uns offenbar Nachbildungen wichtiger älterer Kunstwerke geblieben und bey ihrer Betrachtung weht ein belebender Geist über die endlosen Trümmer .. Die Weimarischen Kunstfreunde bemühten sich indessen aus den Fluthen des Lethe, der so manches überspült, Motiv und Anordnung eines alten Kunstwerkes zu retten und solches nach Möglichkeit vorerst wieder herstellen zu lassen .. Ihro Königliche Hoheit der Kronprinz haben die Gnade gehabt, mir einen Abguß in Bronze eines in den Niederungen der Oder gefundenen kleinen Jupiters zu senden .. Wie manches Erfreuliche geht uns von Berlin aus und warum hindern mich meine Jahre dort unmittelbar an dem Erwünschtesten Theil zu nehmen! .. Nun aber lassen Sie mich mit der Bitte schließen daß Sie ja Ihre schätzbaren Gedanken über diesen und jenen Kunstgegenstand mir nicht vorenthalten mögen; denn wie muß nicht eine ausgebreitete Erfahrung und thätiges Nachdenken Ihre Einsichten allerwärts erhöht haben! .."
Bislang unbekannter Originalbrief mit Goethes Unterschrift, in der Weimarer Ausgabe nur das Konzept gedruckt.
- PROVENIENZ: Meyer & Ernst, Auktion 31 (Berlin 1933), Los 139.
LITERATUR: WA-Nr. 42227.
Letter by Goethe's secretary John with autograph correction and signature "gehorsamst JWvGoethe". Detailed letter to Beuth about preserved antiquities and their valuable reproductions, "but only proximity to the original can convey the true feeling and original impression" (translation). A beautiful testimony to Goethe's deep appreciation of ancient art. 4 pp. (double leaf). 26 : 21 cm.
Brief von Schreiberhand (J. A. F. John) mit eigenhändiger Korrektur und Unterschrift "gehorsamst JWvGoethe". Weimar, 23. Juli 1827. 4 S. (auf Doppelblatt). 26 : 21 cm.
Ausführlicher Brief an Beuth über erhaltene Altertümer und ihre schätzbaren Reproduktionen, "aber die Nähe des Originals gibt denn doch erst das wahre Gefühl und den ursprünglichen Eindruck". Schönes Zeugnis von Goethes tiefer Wertschätzung antiker Kunst.
Goethe dankt ihm für den authentischen Abguß eines gewünschten Basreliefs. "Die Abbildungen in Winckelmanns Monumenti inediti, so wie in den englischen Terracottas erscheinen nunmehr wie Übersetzungen, zwar alles Dankes werth, indem sie uns den Begriff überliefern, aber die eigentliche Nähe des Originals gibt denn doch erst das wahre Gefühl und den ursprünglichen Eindruck. Wir stehen schon eine Stufe näher an jenem ersten Gebilde, wornach dieses Thonwerk gefertigt seyn mag, wer weiß in wie vielen Abstufungen.
Nicht weniger habe ich in diesen Tagen meine Umgebung bereichert gesehen durch den Abdruck der Gemmen des Stoschischen Cabinets .. in den kleinen Räumen dieser Gemmen sind uns offenbar Nachbildungen wichtiger älterer Kunstwerke geblieben und bey ihrer Betrachtung weht ein belebender Geist über die endlosen Trümmer .. Die Weimarischen Kunstfreunde bemühten sich indessen aus den Fluthen des Lethe, der so manches überspült, Motiv und Anordnung eines alten Kunstwerkes zu retten und solches nach Möglichkeit vorerst wieder herstellen zu lassen .. Ihro Königliche Hoheit der Kronprinz haben die Gnade gehabt, mir einen Abguß in Bronze eines in den Niederungen der Oder gefundenen kleinen Jupiters zu senden .. Wie manches Erfreuliche geht uns von Berlin aus und warum hindern mich meine Jahre dort unmittelbar an dem Erwünschtesten Theil zu nehmen! .. Nun aber lassen Sie mich mit der Bitte schließen daß Sie ja Ihre schätzbaren Gedanken über diesen und jenen Kunstgegenstand mir nicht vorenthalten mögen; denn wie muß nicht eine ausgebreitete Erfahrung und thätiges Nachdenken Ihre Einsichten allerwärts erhöht haben! .."
Bislang unbekannter Originalbrief mit Goethes Unterschrift, in der Weimarer Ausgabe nur das Konzept gedruckt.
- PROVENIENZ: Meyer & Ernst, Auktion 31 (Berlin 1933), Los 139.
LITERATUR: WA-Nr. 42227.
Letter by Goethe's secretary John with autograph correction and signature "gehorsamst JWvGoethe". Detailed letter to Beuth about preserved antiquities and their valuable reproductions, "but only proximity to the original can convey the true feeling and original impression" (translation). A beautiful testimony to Goethe's deep appreciation of ancient art. 4 pp. (double leaf). 26 : 21 cm.
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