Johann Wolfgang von Goethe
Brief von Schreiberhand (J. A. F. John) mit eigenhändiger Empfehlung und Unterschrift "ergebenst JWvGoethe". Weimar, 20. Januar 1821. 1 S. 24,5 : 18,5 cm.

Brief an den Mathematiker und Astronomen Johann Friedrich Posselt, über die Gründung eines meteorologischen Journals. Rückseitig mit mathematischen Formeln von Posselts Hand.

"Ew. Wohlgeb. ersuche, mir den neulich mitgetheilten Brief H. Brandis wieder zurückzusenden; es ist ein neuer sehr ausführlicher von dem wackern Mann eingegangen, worin er sich über die Möglichkeit einer Einleitung zu einen meteorologischen Journal umständlich erklärt. Beyde möcht ich nunmehr Serenissimo zu gnädigster Resolution vorlegen; es scheint daß das gewünschte doch endlich noch zu erreichen sey. Nächstens theile sowohl die Schreiben als die Resultate zu fernerer Theilnahme ungesäumt mit .."
Posselt (1794-1823), seinerzeit Direktor der Sternwarte in Jena, war Goethes Fachberater bei seinen meteorologischen Forschungen. Auf der Rückseite des Briefes hat Posselt blattfüllend mathematische Gleichungen notiert.
Mit "H. Brandis" ist vermutlich der Meteorologe und Astronom Heinrich Wilhelm Brandes (1777-1834) gemeint, damals Professor in Breslau. Brandes gilt als Erfinder der ersten Wetterkarte und plante ein länderübergreifendes meteorologisches Beobachtungsnetz.

- PROVENIENZ: Liepmannssohn, Kat. 226 (Berlin 1932), Nr. 6.

LITERATUR: WA-Nr. 34097a (nach Katalogabdruck 1930).

Letter to the mathematician and astronomer Johann Friedrich Posselt, in which he hints at the founding of a meteorological journal mentioning an introduction by H. W. Brandes. On the reverse side are mathematical equations from Posselt's hand. Letter by Goethe's secretary John with autograph signature "JWvGoethe". 1 p. 24,5 : 18,5 cm.