Auktion: 599 / Rare Books am 24.11.2025 in Hamburg
Lot 425000707

425000707
Gottfried Benn
Unter der großhirnrinde2 in FAZ, 1911.
Schätzpreis: € 4.000
Informationen zu Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung sind ab vier Wochen vor Auktion verfügbar.
"Da fängt meine Epoche an" oder Wiederentdecktes?
Gottfried Benn
Unter der Großhirnrinde. Briefe vom Meer. In: Frankfurter Zeitung und Handelsblatt. Sonntag, 15. Oktober 1911.
• Ausgesprochen selten, kein Exemplar im Handel oder den einschlägigen Bibliotheken bekannt
• Erst im Jahr 2003 wurde die Schrift von einem Londoner Literaturwissenschaftler wieder entdeckt
• Der Text wurde von Benn nie wieder veröffentlicht
• Erster Prosatext des Dichters
• Erster und einziger Druck
Der in London lebende Literaturwissenschaftler Andreas Kramer entdeckte im Jahr 2003 in der Frankfurter Zeitung vom 15. Oktober 1911 Benns bis dato nicht beachteten Prosatext Unter der Großhirnrinde . In einem Brief an seinen Freund Leonhard Koeningsmann vom 2.Mai 1912 erwähnt Benn diesen Text mit den Worten: "Frankfurter Zeitung vom 15.10.1911 Sonntagsausgabe. Da steht etwas von mir drin Unter der Großhirnrinde; da fängt meine Epoche an". In der Großhirnrinde ist der Ich-Erzähler ebenfalls Mediziner. Er beschreibt seine Sehnsucht danach, vor seinem der Naturwissenschaft gewidmeten Leben zu fliehen. Er hat das Gefühl, "als frässe mein Intellekt mein Gehirn auf" und er könne sich nicht mehr "an der intellektuellen Befleckung der Welt beteiligen".
Bis zum Erscheinen der Großhirnrinde in der Frankfurter Zeitung hatte Benn kurz hintereinander 4 Schriften verfaßt: Beitrag zur Geschichte der Psychiatrie, Äthiologie der Pupertätsepilepsie, Zur Geschichte der Naturwissenschaften und Medizinische Psychologie. Der Artikel in der Frankfurter ist Benns erster literarischer Prosatext, den er als fiktiven Brief verfaßte. Kramer vermutet, daß Benn die Schrift später als "Steinbruch" verwendet hat, ihn aber nie wieder veröffentlichte oder auch nur erwähnte. Nach Kramer hat Benn die frühe Schrift "mit Absicht unterdrückt", um damit den Beginn seiner literarischen Karriere mit den schockierenden Gedichten der Morgue (1912) "um so wirkungsvoller als absoluten Anfang, als avantgardistischen Bruch mit der Tradition" zu zelebrieren.
EINBAND: Ohne Umschlag, im Bund mit Papierstreifen verstärkt. 54,5 : 38,5 cm. - ZUSTAND: Papierbedingt besonders im Randbereich gebräunt und mit kl. Randläsuren, zudem mit den Zeitungsüblichen Knickspuren.
LITERATUR: Nicht bei Lohner/Zenner.
Extremely rare, no copy known in stores or relevant libraries, the text was only rediscovered in 2003 by a London literary scholar and was never published again by Benn. First prose text by the poet, first and only printed edition. - Without cover, reinforced with paper strips at the spine. 54.5 : 38.5 cm. - Due to the paper, browning, particularly in the margins, and minor edge wear, as well as typical newspaper creases.
Gottfried Benn
Unter der Großhirnrinde. Briefe vom Meer. In: Frankfurter Zeitung und Handelsblatt. Sonntag, 15. Oktober 1911.
• Ausgesprochen selten, kein Exemplar im Handel oder den einschlägigen Bibliotheken bekannt
• Erst im Jahr 2003 wurde die Schrift von einem Londoner Literaturwissenschaftler wieder entdeckt
• Der Text wurde von Benn nie wieder veröffentlicht
• Erster Prosatext des Dichters
• Erster und einziger Druck
Der in London lebende Literaturwissenschaftler Andreas Kramer entdeckte im Jahr 2003 in der Frankfurter Zeitung vom 15. Oktober 1911 Benns bis dato nicht beachteten Prosatext Unter der Großhirnrinde . In einem Brief an seinen Freund Leonhard Koeningsmann vom 2.Mai 1912 erwähnt Benn diesen Text mit den Worten: "Frankfurter Zeitung vom 15.10.1911 Sonntagsausgabe. Da steht etwas von mir drin Unter der Großhirnrinde; da fängt meine Epoche an". In der Großhirnrinde ist der Ich-Erzähler ebenfalls Mediziner. Er beschreibt seine Sehnsucht danach, vor seinem der Naturwissenschaft gewidmeten Leben zu fliehen. Er hat das Gefühl, "als frässe mein Intellekt mein Gehirn auf" und er könne sich nicht mehr "an der intellektuellen Befleckung der Welt beteiligen".
Bis zum Erscheinen der Großhirnrinde in der Frankfurter Zeitung hatte Benn kurz hintereinander 4 Schriften verfaßt: Beitrag zur Geschichte der Psychiatrie, Äthiologie der Pupertätsepilepsie, Zur Geschichte der Naturwissenschaften und Medizinische Psychologie. Der Artikel in der Frankfurter ist Benns erster literarischer Prosatext, den er als fiktiven Brief verfaßte. Kramer vermutet, daß Benn die Schrift später als "Steinbruch" verwendet hat, ihn aber nie wieder veröffentlichte oder auch nur erwähnte. Nach Kramer hat Benn die frühe Schrift "mit Absicht unterdrückt", um damit den Beginn seiner literarischen Karriere mit den schockierenden Gedichten der Morgue (1912) "um so wirkungsvoller als absoluten Anfang, als avantgardistischen Bruch mit der Tradition" zu zelebrieren.
EINBAND: Ohne Umschlag, im Bund mit Papierstreifen verstärkt. 54,5 : 38,5 cm. - ZUSTAND: Papierbedingt besonders im Randbereich gebräunt und mit kl. Randläsuren, zudem mit den Zeitungsüblichen Knickspuren.
LITERATUR: Nicht bei Lohner/Zenner.
Extremely rare, no copy known in stores or relevant libraries, the text was only rediscovered in 2003 by a London literary scholar and was never published again by Benn. First prose text by the poet, first and only printed edition. - Without cover, reinforced with paper strips at the spine. 54.5 : 38.5 cm. - Due to the paper, browning, particularly in the margins, and minor edge wear, as well as typical newspaper creases.
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Gottfried Benn
Unter der großhirnrinde2 in FAZ, 1911.
Schätzpreis: € 4.000
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