Auktion: 600 / Evening Sale am 05.12.2025 in München button next Lot 125001092

 
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125001092
Paul Klee
Westöstliche Bauten, 1928.
Aquarell, auf Karton aufgelegt, dieser oben und...
Schätzpreis: € 150.000 - 250.000
Informationen zu Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung sind ab vier Wochen vor Auktion verfügbar.
Westöstliche Bauten. 1928.
Aquarell, auf Karton aufgelegt, dieser oben und unten in Randstreifen mit Gouache koloriert.
Rechts unten signiert. 37,5 x 26,8 cm (14,7 x 10,5 in).
Der Karton ist unter Verlust der Bezeichnung beschnitten.
Bezeichnet ursprünglich auf dem Karton unten links "1928.O.3" - unten rechts "Westöstliche Bauten" - unten links: "III".

PROVENIENZ: Sammlung Hugo Erfurth, Dresden/Köln (ab 1928).
Sammlung C. Huber, ohne Ort (bis 1940: Gutekunst & Klipstein).
Curt Valentin (Buchholz Gallery, Valentin Gallery), Berlin/New York (1940 vom Vorgenannten erworben).
Mildred und Kenneth Parker, Janesville (spätestens 1964 erworben).
Jane Watrous Verlaine, Florida (wohl vom Vorgenannten erworben).
Heinz Berggruen, Paris/Berlin (1992 erworben, Sotheby’s, New York).
Galerie Michael Haas, Berlin (verso auf der Rückpappe mit einem Etikett).
Privatsammlung Berlin (1993 erworben).

AUSSTELLUNG: Beaudin, Braque, Gris, Klee, Léger, Masson, Picasso. Buchholz Gallery, Curt Valentin, New York, 7.-26.4.1941, Nr. 24.
Paintings by Paul Klee and Mobiles and Stabiles by Alexander Calder. Assembled by the Cincinnati Modern Art Society, Cincinnati Art Museum, 7.4.-3.5.1942.
Paul Klee. Museum of Art, Baltimore, 16.3.-25.4.1943 (nur Checkliste, o. Kat.).
Wisconsin Collects. Milwaukee Art Center, Milwaukee (WI), 24.9.-25.10.1964, Nr. 129.

LITERATUR: Paul-Klee-Stiftung, Kunstmuseum Bern (Hrsg.), Paul Klee. Catalogue raisonné. 1883-1940, 9 Bde., Bern 1998-2003, Bd. 5, WVZ-Nr. 4594 (m. SW-Abb.).
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Gutekunst & Klipstein, Bern, Kolorierte Schweizer Stiche. Aquarelle und Handzeichnungen. Neuzeitliche Schweizer Graphik. Moderne Graphik., 5.-7.12.1940, Los 802 (m. Abb).
Will Grohmann, Paul Klee, Stuttgart 1954, S. 275f.
Sotheby's, New York, 11.11.1992, Los 179A (m. Farbabb.).
Grisebach, Berlin, 31. Auktion, 4.6.1993, Los 33 (m. Farbabb.).
Wolfgang Kersten u. Osamu Okuda, Paul Klee. Im Zeichen der Teilung, Stuttgart 1995 (m. Abb., S. 356).
Shelly Cordulack, Navigating Klee, in: Pantheon 56. Jg. 1998, S. 145.
Moderne Zeiten - Paul Klee in den 1920er-Jahren, in: Paul Klee. Konstruktion des Geheimnisses, Pinakothek der Moderne, München, 1.3.-10.6.2018, S. 146-165, S. 149, Anm. 9.

Westöstliche Bauten – Teil der "fragmentierten Werke"
Die "Westöstlichen Bauten" vereinen mehrere Aspekte der Kunst dieser bedeutenden Künstlerpersönlichkeit des 20. Jahrhunderts. Das Blatt ist 1928 entstanden. Paul Klee ist 1926 mit dem Bauhaus nach Dessau umgezogen. Hier kann er, da das ihm zur Verfügung gestellte Meisterhaus ein eigenes Atelier hat, auch zurückgezogen und etwas privater arbeiten, als in Weimar, wo sein Atelier in die Räumlichkeiten des Schulgebäudes integriert war. Auch in Dessau arbeitet Klee immer an mehreren Werken gleichzeitig. Strukturen und Entwicklungen verlaufen parallel, überschneiden und beeinflussen sich. Unser Blatt gehört zu den "Fragmentierten Werken". Aus der Zeit zwischen 1905 und 1940 sind rund 250 Arbeiten in diese Gruppe einzuordnen. Klees Praxis, seine Arbeiten zu zerteilen und als Einzelstück oder in neuer Kombination zu gruppieren, haben Wolfgang Kersten und Osamu Okuda 1995 in der wichtigen Ausstellung "Paul Klee. Im Zeichen der Teilung" ausführlich behandelt. Diese geteilten Bilder sind ein wesentlicher Hinweis auf Paul Klees Praxis, sein Werk selbst schon systematisch zu kuratieren. Das mit unserem Blatt korrespondierende Pendant ist mit "Marjamshausen" (WVZ 4595) betitelt.

Theorie und Praxis im Einklang
Die "Westöstlichen Bauten" sind eine fantastische Ansicht eines traumerfüllten imaginären Ortes. In farblich abschattierten Gruppierungen sind die Gebäude aus verschieden großen Quadraten zusammengesetzt. Manche Gruppen strahlen, andere ziehen sich in dezentem Grün zurück, darüber strahlt ein leuchtend blauer Himmel. Diese imaginären Bauten sind weder der östlichen noch der westlichen Bautradition klar zuzuordnen. Paul Klee hat diese andere, "östliche" Architektur auf seinen Reisen 1914 nach Tunis und Ende 1928 nach Ägypten selbst kennengelernt. Seit der legendären Tunisreise sind die dort gesehenen architektonischen Eindrücke immer wieder in seinen Werken zu finden. Welche maßgeblichen Einflüsse die islamische Kultur und Gestaltungsweise auf Europa hatte, wurde ihm schon 1902 bei seiner ersten Reise in den Süden Italiens klar. "Westöstliche Bauten" reiht sich in die Gruppe der "Quadratbilder" Paul Klees ein, die ihn ab ca. 1914 bis zu seinem Tod begleitet haben. Sie bauen sich aus ausschließlich rechteckigen Farbflächen auf. In seinen Vorlesungen ist Klee ausführlich auf die Ordnung und Wirkung der Farben und Formen eingegangen. Sein Œuvre ist die Erforschung und Umsetzung seiner Theorien.

Westöstliche Bauten – Möglichkeit kultureller Verständigung
Der von Paul Klee selbst gewählte Titel des Blattes, "Westöstliche Bauten", ist möglicherweise angeregt von dem Gedichtband "West-östlicher Divan" von Johann Wolfgang von Goethe, der sich auch in Paul Klees Bibliothek befand. Dieser Gedichtband ist ein Bekenntnis dazu, dass unterschiedliche Kulturen sich begegnen und verstehen können. Ein Thema, das Paul Klee während seines bewegten Lebens sicherlich auch mehrfach beschäftigt haben dürfte. Paul Klee vereint den Formenreichtum des Westens mit dem des Ostens durch das vereinheitlichende Gewirke aus Farben und variierter Quadratform. [EH]



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Paul Klee
Westöstliche Bauten, 1928.
Aquarell, auf Karton aufgelegt, dieser oben und...
Schätzpreis: € 150.000 - 250.000
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