Auktion: 600 / Evening Sale am 05.12.2025 in München button next Lot 22

 

22
Serge Poliakoff
Composition multicolore, 1950.
Öl auf Leinwand
Schätzpreis: € 100.000 - 150.000
+
Serge Poliakoff
1900 - 1969

Composition multicolore. 1950.
Öl auf Leinwand.
Rechts unten signiert. 62 x 50 cm (24,4 x 19,6 in). [AW].


• Spannungsvolle, frühe Komposition – ab 1950 erweitert Poliakoff seine Skala um leuchtende und zugleich oppositäre Farbtöne.
• Reizvoll-dynamischer Dialog von Farbe und Geometrie.
• Die farbintensiven Arbeiten der 1950er Jahre sind die gefragtesten Arbeiten des Künstlers auf dem internationalen Auktionsmarkt.
• Gemälde der 1950er Jahre befinden sich in bedeutenden musealen Sammlungen, darunter die Tate Modern, London, das Centre Pompidou, Paris, die Phillips Collection, Washington, D.C., das Solomon R. Guggenheim Museum und das Museum of Modern Art, New York.
• Seit fast 40 Jahren Teil einer bedeutenden Berliner Privatsammlung
.

Mit einer Fotoexpertise von Alexis Poliakoff, Paris, vom 10. April 1987. Die Arbeit ist im dortigen Archiv unter der Nummer "950006" registriert.

PROVENIENZ: Nuova BrerArte, Mailand.
Privatsammlung Berlin (1986 vom Vorgenannten erworben).

LITERATUR: Alexis Poliakoff, Serge Poliakoff. Catalogue raisonné, Bd. 1: 1922-1954, Paris 2004, WVZ-Nr. 50-04 (m. Farbabb. S. 336).

"Viele Leute sagen, dass es in der abstrakten Malerei nichts zu sehen gibt. Wenn es nach mir ginge, könnte ich dreimal länger leben und doch nicht alles, was ich sehe, gesagt haben."
Serge Poliakoff, zit. nach: Künstler. Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, Ausgabe 31, Heft 21, III 1995, S. 2.

Aufrufzeit: 05.12.2025 - ca. 17.42 h +/- 20 Min.

In einer dynamischen Komposition stoßen belebte Farbfelder aneinander, verzahnen sich, bilden teils geordnete, teils ungeordnete, spannungsvolle Rhythmen. Serge Poliakoff entwickelt mit diesen Mitteln eine höchst individuelle Form abstrakter Malerei, die gekennzeichnet ist von einem hohen Wiedererkennungswert. Ein leuchtend gelbes Farbfeld am rechten Rand verzahnt sich kunstvoll in Blau und Schwarz. Daneben verschachteln sich polygonale Farbfelder in Erdtönen aus Rot- und Brauntönen, die auf das Spätwerk vorausgreifen. Dieses zeichnet sich durch eine Reduktion der polychromen Farbtöne hin zu einer Monochromie in erdfarbenen Nuancen aus. Unsere "Composition multicolore" von 1950 ist ein besonders schönes Beispiel für Poliakoffs frühe Arbeiten, deren Charakter sich durch klar konturierte, sich sanft verzahnende Farbfelder formuliert. Durch sukzessive Verdichtung im Bildzentrum vereinen sich Form und Farbe zu einem harmonischen Klang.
Bevor sich Poliakoff ab 1923 in Paris erneut seiner Kunst widmen kann, ist sein Leben von Turbulenzen geprägt. Nachdem er 1914 noch Malkurse in Moskau besucht, wird die politische Lage in Russland immer angespannter, so dass er sich nach der Novemberrevolution im Jahr 1920 zur Flucht entschließt. Über verschiedene Stationen findet er seinen Weg nach Paris, wo er seine Studien der Malerei endlich wieder aufnehmen kann. Angeregt durch prägende Bekanntschaften mit anderen Kunstschaffenden wie Robert und Sonia Delaunay, Wassily Kandinsky oder Otto Freundlich wächst Poliakoffs Interesse an der Ausdrucksfähigkeit der Farbe in den 1930er Jahren und lässt sein Werk nach figürlichen Anfängen abstrakter werden. Bewegt er sich dann in den 1940er Jahren noch eher im Bereich der grauen Farbnuancen, erweitert er sein Spektrum ab 1950 um leuchtende und gegeneinander abgesetzte Töne, was sich an unserer frühen Komposition gut ablesen lässt. Doch nicht nur in rein künstlerischer Hinsicht sind die 1950er Jahre als ein erneuter Wendepunkt in Serge Poliakoffs Leben anzusehen. Nachdem er seit seiner Flucht das finanzielle Auskommen zunächst mit seiner Musik sichern muss, wird es ihm nun ab den frühen 1950er Jahren möglich, sich gänzlich der Malerei zu widmen. Die erste Ausstellung seiner abstrakten Arbeiten findet 1945 in Paris statt, im Jahr 1953 folgen große Einzelausstellungen in New York und Brüssel. Serge Poliakoff wird zu einem wichtigen Vertreter der Nouvelle École de Paris und bis zu seinem Tod im Jahr 1969 gilt er mit seiner abstrakten Kunst als einer der bedeutendsten Protagonisten der europäischen Farbfeldmalerei. [AW]



 

Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung zu Serge Poliakoff "Composition multicolore"
Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.

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Zuschlagspreis bis 1.000.000 Euro: hieraus Aufgeld 34 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 1.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 29 % berechnet und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 1.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
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Das Aufgeld enthält die Umsatzsteuer, diese wird jedoch nicht ausgewiesen.

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Auf die Summe von Zuschlag und Aufgeld wird die gesetzliche Umsatzsteuer von 7 % erhoben.

Wir bitten um schriftliche Mitteilung vor Rechnungsstellung, sollten Sie Regelbesteuerung wünschen.

Berechnung der Folgerechtsvergütung:
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weitere 3 % Prozent für den Teil des Zuschlags von 50.000,01 bis 200.000 Euro,
weitere 1 % für den Teil des Zuschlags von 200.000,01 bis 350.000 Euro,
weitere 0,5 Prozent für den Teil des Zuschlags von 350.000,01 bis 500.000 Euro und
weitere 0,25 Prozent für den Teil Zuschlags über 500.000 Euro.
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