Auktion: 600 / Evening Sale am 05.12.2025 in München button next Lot 50

 

50
Willi Baumeister
Mit Spirale auf Gelb, 1953.
Öl mit Kunstharz und Sand auf Hartfaserplatte
Schätzpreis: € 120.000 - 180.000
+
Willi Baumeister
1889 - 1955

Mit Spirale auf Gelb. 1953.
Öl mit Kunstharz und Sand auf Hartfaserplatte.
Rechts unten signiert und datiert. Verso erneut signiert sowie von fremder Hand datiert, betitelt und mit den Maßangaben bezeichnet. 100 x 130 cm (39,3 x 51,1 in).
Auch unter dem Titel "Safer mit Spirale" bekannt sowie Teil der "Safer"-Werkreihe (1952-1955). Verso mit einem Etikett der Grosvenor Gallery, London.[AR].

• Größte Arbeit aus der "Safer"-Werkreihe (1952–1955).
• "Die Scheinbare Einfachheit ist das Ergebnis großer Erfahrung und Sensibilität."
(Will Grohman über die "Safer"-Werkreihe).
• Ungemein haptisch-reizvolle, körnige Oberflächenstruktur.
• 1953 Teilnahme an der Ausstellung "Younger European Painters" im Solomon R. Guggenheim Museum, New York.
• Weitere Arbeiten dieser Werkreihe befinden sich in großen Museumssammlung, darunter die Pinakothek der Moderne, München, und das Kunstmuseum Bonn.
• Seit fast 40 Jahren Teil einer bedeutenden Berliner Privatsammlung
.

PROVENIENZ: Nachlass des Künstlers.
Galerie Springer, Berlin (verso m. Etikett).
Privatbesitz.
Annely Juda Fine Art, London.
Graphisches Kabinett Kunsthandel Wolfgang Werner, Bremen.
Galerie Michael Haas, Berlin.
Privatsammlung Berlin (1986 vom Vorgenannten erworben).

AUSSTELLUNG: Duitse kunst na 1945 voorjaar 1954, Stedelijk Museum, Amsterdam; Stedelijk van Abbe-Museum, Eindhoven; Kunsthalle Recklinghausen, 1954, Kat.-Nr. 7 (m. Abb.).
The Third International Art Exhibition, Tokio, Mainichi Newspapers, 1955 (verso m. einem japanischem Etikett).
The non-objective world 1939-1955, Annely Juda Fine Art, London, 6.7.-8.9.1972, Kat.-Nr. 19 (m. Abb.).
Hans Hildebrandt und sein Kreis, Graphisches Kabinett Kunsthandel Wolfgang Werner, Bremen, 22.11.1978-31.1.1979, Kat.-Nr. 11 (m. Farbabb.).
Appel, Baumeister, Dubuffet .., Graphisches Kabinett Kunsthandel Wolfgang Werner, Bremen, 24.11.1983-11.2.1984, Kat.-Nr. 4 (m. Farbabb.).
Willi Baumeister, Nationalgalerie Berlin, 7.4.-28.5.1989, Kat.-Nr. 91 (m. Farbabb. S. 198).

LITERATUR: Peter Beye, Felicitas Baumeister, Willi Baumeister. Werkkatalog der Gemälde, Bd. II, Ostfildern 2002, WVZ-Nr. 1870 (m. Abb. S. 740).
Will Grohmann, Willi Baumeister. Leben und Werk, Köln 1963, WVZ-Nr. 1429 (m. Abb., S. 238)
- -
Hauswedell & Nolte, Hamburg, Auktion 199, Moderne Kunst, 6.-8.6.1974, Los 90 (m. Farbabb. S. 35).


"Die Scheinbare Einfachheit ist das Ergebnis großer Erfahrung und Sensibilität. Jede Farbe, das Safrangelb z.B., ist für ihn ein ebenso großes Erlebnis wie das ganze Bild [..]. Es gibt auf dieser Stufe nichts Nebensächliches, alles ist wichtig, die Dichtigkeit des Bildes lebt davon."

Will Grohmann über Willi Baumeisters "Safer"-Werkreihe, in: Will Grohmann, Willi Baumeister. Leben und Werk, Köln 1963, S. 132.

Aufrufzeit: 05.12.2025 - ca. 18.38 h +/- 20 Min.

Im Jahr 1953, dem Entstehungsjahr von "Mit Spirale auf Gelb", eröffnet im Solomon R. Guggenheim Museum in New York eine Gruppenausstellung mit dem Titel "Younger European Painters: A Selection". James Johnson Sweeney, damaliger Direktor des Museums, schreibt im begleitenden Katalog, dass seine Auswahl dabei weniger das tatsächliche Alter der Künstler betreffe, sondern dass all diese europäischen Maler vielmehr das Interesse an Entdeckungen und Abenteuern vereine. Außerdem stünden sie alle gemeinsam für eine "variety and vitality" innerhalb Europas, "asserting themselves in a way they have not for the past thirty years" (vgl. Guggenheim Museum online: www.guggenheim.org/publication). Neben Künstlern wie Karel Appel, Alberto Burri und Pierre Soulages ist auch Willi Baumeister – zu diesem Zeitpunkt bereits 64 Jahre alt – in der Ausstellung vertreten. Seine Beteiligung zeigt beispielhaft, welch vitalen Charakter sein Schaffen in dieser Zeit entfaltet hat. Und auch seine Teilnahmen an der 26. Biennale in Venedig (1952) sowie an der documenta I in Kassel (1955) sind Beleg für die große internationale Anerkennung seines späten abstrakten Hauptwerks, das bis heute auf dem internationalen Auktionsmarkt die höchsten Zuschläge erzielt.

Die Entstehung der Arbeit "Mit Spirale auf Gelb" fällt in diese für den Künstler so erfolgreiche Zeit. Sie gehört zur sogenannten "Safer"-Werkreihe (1952–1955) und ist auch unter dem Titel "Safer mit Spirale" bekannt. Will Grohmann, Verfasser des ersten Werkverzeichnisses des Künstlers, schrieb über diese Werkreihe: "Woran mag Baumeister bei 'Safer' gedacht haben? Safer heißt arabisch Sieger, wäre es dies oder ein zufälliges Zusammentreffen von Einfall und Wirklichkeit?" (Will Grohmann 1963, S. 131). In der vorliegenden Arbeit wird das Zentrum von einer schwarzen Form dominiert, die in starkem Kontrast zum senfgelben Hintergrund steht, der durch das Untermischen von Sand eine stark haptische Wirkung erzeugt. In diese Farbschicht sind Symbole und Formen eingefurcht, die an archaische Zeichen oder auch Höhlenmalerei denken lassen und eine Verbindung zum Titel herzustellen scheinen. Für Will Grohmann wirken sie wie "das Spielzeug eines Riesen [...], wie kleine Figurinen, die einen Tanz um den schwarzen Felsen aufführen" (Will Grohmann 1963, S. 134). In den späten Arbeiten Baumeisters nimmt dabei insbesondere die Farbe Schwarz eine wichtige Rolle ein, die eine Art Nullpunkt darstellt und das Farblose repräsentiert. Mit "Mit Spirale auf Gelb", der größten Arbeit der gesamten Werkreihe, gelingt Willi Baumeister dabei eines der imposantesten und gleichzeitig lebendigsten Werke der "Safer"-Werkreihe, die laut Will Grohmann agieren, als wüssten sie, dass sie die "Protagonisten des letzten Aktes in dem Schauspiel Willi Baumeisters" sind. (Will Grohmann 1963, S. 131). Baumeister verstirbt im Jahr 1955. [AR]



 

Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung zu Willi Baumeister "Mit Spirale auf Gelb"
Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.

Berechnung bei Differenzbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 1.000.000 Euro: hieraus Aufgeld 34 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 1.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 29 % berechnet und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 1.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 22 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Das Aufgeld enthält die Umsatzsteuer, diese wird jedoch nicht ausgewiesen.

Berechnung bei Regelbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 1.000.000 Euro: hieraus Aufgeld 29 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 1.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 23 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 1.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 15 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf die Summe von Zuschlag und Aufgeld wird die gesetzliche Umsatzsteuer von 7 % erhoben.

Wir bitten um schriftliche Mitteilung vor Rechnungsstellung, sollten Sie Regelbesteuerung wünschen.

Berechnung der Folgerechtsvergütung:
Für Werke lebender Künstler oder von Künstlern, die vor weniger als 70 Jahren verstorben sind, fällt gemäß § 26 UrhG eine Folgerechtsvergütung in folgender Höhe an:
4% des Zuschlags ab 400,00 Euro bis zu 50.000 Euro,
weitere 3 % Prozent für den Teil des Zuschlags von 50.000,01 bis 200.000 Euro,
weitere 1 % für den Teil des Zuschlags von 200.000,01 bis 350.000 Euro,
weitere 0,5 Prozent für den Teil des Zuschlags von 350.000,01 bis 500.000 Euro und
weitere 0,25 Prozent für den Teil Zuschlags über 500.000 Euro.
Der Gesamtbetrag der Folgerechtsvergütung aus einer Weiterveräußerung beträgt höchstens 12.500 Euro.

Die Folgerechtsvergütung ist umsatzsteuerfrei.

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