Auktion: 600 / Evening Sale am 05.12.2025 in München
Lot 125001294
Lot 125001294
125001294
Ernst Wilhelm Nay
Aufleuchtend in Rot, 1960.
Öl auf Leinwand
Schätzpreis: € 250.000 - 350.000
Informationen zu Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung sind ab vier Wochen vor Auktion verfügbar.
Aufleuchtend in Rot. 1960.
Öl auf Leinwand.
Rechts unten signiert und datiert. Verso auf dem Keilrahmen erneut signiert und datiert sowie betitelt. 100 x 81 cm (39,3 x 31,8 in).
[AR].
• Befreites Spiel von Form und Farbe: kraftvoller Farbakkord aus Nays berühmter Werkgruppe der "Scheibenbilder".
• Besonders ausgeprägte Auflösung der strengen Kreisform zugunsten einer größeren Leichtigkeit und Freiheit der Komposition.
• Internationales Renommee im Jahr 1960: Preis der Guggenheim Foundation, New York, Einzelausstellung in der New London Gallery, London, Doppel-Retrospektive mit Willi Baumeister in der Kunsthalle Basel.
• Erstmals auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten (Quelle: artprice.com).
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.
LITERATUR: Aurel Scheibler, Ernst Wilhelm Nay. Werkverzeichnis der Ölgemälde, Bd. II: 1952-1968, Köln 1990, WVZ-Nr. 945 (m. Abb.).
"So ist dem Instinkt keine Grenze gesetzt. Die Bildform wiederholt sich nie, nur das Grundmotiv der Scheibe bleibt beständig."
Ernst Wilhelm Nay, 16.7.1960, zit. nach: Lesebuch, Köln 2002, S. 197.
Öl auf Leinwand.
Rechts unten signiert und datiert. Verso auf dem Keilrahmen erneut signiert und datiert sowie betitelt. 100 x 81 cm (39,3 x 31,8 in).
[AR].
• Befreites Spiel von Form und Farbe: kraftvoller Farbakkord aus Nays berühmter Werkgruppe der "Scheibenbilder".
• Besonders ausgeprägte Auflösung der strengen Kreisform zugunsten einer größeren Leichtigkeit und Freiheit der Komposition.
• Internationales Renommee im Jahr 1960: Preis der Guggenheim Foundation, New York, Einzelausstellung in der New London Gallery, London, Doppel-Retrospektive mit Willi Baumeister in der Kunsthalle Basel.
• Erstmals auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten (Quelle: artprice.com).
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.
LITERATUR: Aurel Scheibler, Ernst Wilhelm Nay. Werkverzeichnis der Ölgemälde, Bd. II: 1952-1968, Köln 1990, WVZ-Nr. 945 (m. Abb.).
"So ist dem Instinkt keine Grenze gesetzt. Die Bildform wiederholt sich nie, nur das Grundmotiv der Scheibe bleibt beständig."
Ernst Wilhelm Nay, 16.7.1960, zit. nach: Lesebuch, Köln 2002, S. 197.
Mit seiner Arbeit "Aufleuchtend in Rot" gelingt Ernst Wilhelm Nay im Jahr 1960 eine besonders ausgeprägte Form der Auflösung des Grundmotivs der Scheibe. Bereits seit Mitte der 1950er Jahre hatte er sich mit seinen "Scheibenbildern" von jeglichem gegenständlichen Bezug gelöst und den für sein Schaffen so wichtigen Schritt in die reine Abstraktion vollzogen. Doch wie für seine künstlerische Entwicklung so charakteristisch, verweilt er nicht bei einem einmal gefundenen Stilmittel, sondern entwickelt dieses stetig weiter, sinniert über seine potenziellen Möglichkeiten und schöpft dabei aus einem schier endlosen Form- und Farbenkosmos, der ihn zu immer neuen Ausformulierungen der Abstraktion führen wird.
Zugunsten einer größeren Leichtigkeit und Freiheit der Komposition variiert er in "Aufleuchtend in Rot" dabei die kreisrunde Grundform zu verschiedenartigen, meist zackig umrandeten Farbfeldern, ohne dabei jedoch den Ausgangspunkt der für ihn so wichtigen Scheibe unkenntlich zu machen. Warme Rot-, Orange- und Gelbtöne teilen sich die Bildfläche mit kühlen Weiß- und Blaunuancen, umspielt lediglich von vereinzelten schwarzen und grauen Elementen. Im Mai 1960, dem Entstehungsjahr von "Aufleuchtend in Rot", hatte er in einem Brief an den Kunsthistoriker Werner Haftmann geschrieben: "Um der Fläche wegen und um Figuration zu vermeiden, wird die Scheibe zuweilen in die Fläche stark aufgelöst..." Und zwei Monate später im Juli 1960: "So ist dem Instinkt keine Grenze gesetzt. Die Bildform wiederholt sich nie, nur das Grundmotiv der Scheibe bleibt beständig." (Ernst Wilhelm Nay, 16.7.1960, zit. nach: Magdalena Claesges (Hrsg.), E. W. Nay, Lesebuch, Köln 2002, S. 196f.).
Nays Weiterentwicklung der Scheibenform fällt dabei in eine Zeit, als dem Künstler große internationale Aufmerksamkeit entgegengebracht wird. Werner Haftmann veröffentlicht 1960 seine erste umfangreiche Monografie, die Guggenheim Foundation in New York verleiht ihm einen Preis, das Kunstmuseum in Basel zeigt eine Doppel-Retrospektive zusammen mit Willi Baumeister und in London werden seine Werke von der New London Gallery in einer Einzelausstellung präsentiert. Etwas verhalten schreibt er Ende des Jahres in einem Brief an den Kunsthistoriker Erich Meyer: "Das Jahr 1960 war für mich recht günstig." Er erzählt von den Ereignissen des Jahres, von der sehr erfolgreichen "Ausstellung in London, die weithin ausstrahlt", erfolgreichen Buchverkäufen und dass "als Krönung [...] das Basler Kunstmuseum das blaue Bild von der Dokumenta 'Ontario Blau'" von 1959 gekauft habe, das in seinen stilistischen Ausprägungen und einer freieren Auffassung der Scheibenform bereits mit "Aufleuchtend in Rot" vergleichbar ist.
Und doch scheint es, als beschäftige den Künstler trotz des großen Erfolgs in dieser Zeit weiterhin hauptsächlich seine Malerei: "Ich bin auf die nächsten Bilder gespannt und fühle mich zu neuer Intensivierung angeregt." Und am Ende des Briefs, geplagt von einer leichten Erkältung: "Die Malerei ist das beste Heilmittel." (Ernst Wilhelm Nay, Brief an Erich Meyer, 16.7.1960, zit. nach: Lesebuch, Köln 2002, S. 199). Sein kraftvoller Farbakkord "Aufleuchtend in Rot" von 1960 steht dabei beispielhaft für die stilistische Vielfalt und das in dieser Zeit so befreite Spiel von Form und Farbe innerhalb der so wichtigen Werkgruppe der "Scheibenbilder", die Ernst Wilhelm Nay noch bis 1962 stetig weiterentwickelte. [AR]
Zugunsten einer größeren Leichtigkeit und Freiheit der Komposition variiert er in "Aufleuchtend in Rot" dabei die kreisrunde Grundform zu verschiedenartigen, meist zackig umrandeten Farbfeldern, ohne dabei jedoch den Ausgangspunkt der für ihn so wichtigen Scheibe unkenntlich zu machen. Warme Rot-, Orange- und Gelbtöne teilen sich die Bildfläche mit kühlen Weiß- und Blaunuancen, umspielt lediglich von vereinzelten schwarzen und grauen Elementen. Im Mai 1960, dem Entstehungsjahr von "Aufleuchtend in Rot", hatte er in einem Brief an den Kunsthistoriker Werner Haftmann geschrieben: "Um der Fläche wegen und um Figuration zu vermeiden, wird die Scheibe zuweilen in die Fläche stark aufgelöst..." Und zwei Monate später im Juli 1960: "So ist dem Instinkt keine Grenze gesetzt. Die Bildform wiederholt sich nie, nur das Grundmotiv der Scheibe bleibt beständig." (Ernst Wilhelm Nay, 16.7.1960, zit. nach: Magdalena Claesges (Hrsg.), E. W. Nay, Lesebuch, Köln 2002, S. 196f.).
Nays Weiterentwicklung der Scheibenform fällt dabei in eine Zeit, als dem Künstler große internationale Aufmerksamkeit entgegengebracht wird. Werner Haftmann veröffentlicht 1960 seine erste umfangreiche Monografie, die Guggenheim Foundation in New York verleiht ihm einen Preis, das Kunstmuseum in Basel zeigt eine Doppel-Retrospektive zusammen mit Willi Baumeister und in London werden seine Werke von der New London Gallery in einer Einzelausstellung präsentiert. Etwas verhalten schreibt er Ende des Jahres in einem Brief an den Kunsthistoriker Erich Meyer: "Das Jahr 1960 war für mich recht günstig." Er erzählt von den Ereignissen des Jahres, von der sehr erfolgreichen "Ausstellung in London, die weithin ausstrahlt", erfolgreichen Buchverkäufen und dass "als Krönung [...] das Basler Kunstmuseum das blaue Bild von der Dokumenta 'Ontario Blau'" von 1959 gekauft habe, das in seinen stilistischen Ausprägungen und einer freieren Auffassung der Scheibenform bereits mit "Aufleuchtend in Rot" vergleichbar ist.
Und doch scheint es, als beschäftige den Künstler trotz des großen Erfolgs in dieser Zeit weiterhin hauptsächlich seine Malerei: "Ich bin auf die nächsten Bilder gespannt und fühle mich zu neuer Intensivierung angeregt." Und am Ende des Briefs, geplagt von einer leichten Erkältung: "Die Malerei ist das beste Heilmittel." (Ernst Wilhelm Nay, Brief an Erich Meyer, 16.7.1960, zit. nach: Lesebuch, Köln 2002, S. 199). Sein kraftvoller Farbakkord "Aufleuchtend in Rot" von 1960 steht dabei beispielhaft für die stilistische Vielfalt und das in dieser Zeit so befreite Spiel von Form und Farbe innerhalb der so wichtigen Werkgruppe der "Scheibenbilder", die Ernst Wilhelm Nay noch bis 1962 stetig weiterentwickelte. [AR]
125001294
Ernst Wilhelm Nay
Aufleuchtend in Rot, 1960.
Öl auf Leinwand
Schätzpreis: € 250.000 - 350.000
Informationen zu Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung sind ab vier Wochen vor Auktion verfügbar.
Hauptsitz
Joseph-Wild-Str. 18
81829 München
Tel.: +49 (0)89 55 244-0
Fax: +49 (0)89 55 244-177
info@kettererkunst.de
Louisa von Saucken / Undine Schleifer
Holstenwall 5
20355 Hamburg
Tel.: +49 (0)40 37 49 61-0
Fax: +49 (0)40 37 49 61-66
infohamburg@kettererkunst.de
Dr. Simone Wiechers
Fasanenstr. 70
10719 Berlin
Tel.: +49 (0)30 88 67 53-63
Fax: +49 (0)30 88 67 56-43
infoberlin@kettererkunst.de
Cordula Lichtenberg
Gertrudenstraße 24-28
50667 Köln
Tel.: +49 (0)221 510 908-15
infokoeln@kettererkunst.de
Hessen
Rheinland-Pfalz
Miriam Heß
Tel.: +49 (0)62 21 58 80-038
Fax: +49 (0)62 21 58 80-595
infoheidelberg@kettererkunst.de
Nico Kassel, M.A.
Tel.: +49 (0)89 55244-164
Mobil: +49 (0)171 8618661
n.kassel@kettererkunst.de
Wir informieren Sie rechtzeitig.



