Auktion: 600 / Evening Sale am 05.12.2025 in München
Lot 125000990
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125000990
Alexej von Jawlensky
Abstrakter Kopf: September, 1927.
Öl auf leinenstrukturiertem Velin, original auf...
Schätzpreis: € 250.000 - 350.000
Informationen zu Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung sind ab vier Wochen vor Auktion verfügbar.
Alexej von Jawlensky
1864 - 1941
Abstrakter Kopf: September. 1927.
Öl auf leinenstrukturiertem Velin, original auf Malpappe aufgelegt.
Links unten monogrammiert und rechts unten datiert "X 27". Verso datiert "1927 IX." und betitelt "September" sowie mit der Werknummer "N. 75" bezeichnet. 43,3 x 32,6 cm (17 x 12,8 in).
In Jawlenskys sogenanntem Cahier Noir auf Seite 18 registriert.
• Symmetrie, Geometrie und Abstraktion: Jawlensky sprengt mit seinen "Abstrakten Köpfen" die Grenzen klassischer Porträtmalerei.
• Farbharmonische "Abstrakte Köpfe" dieser musealen Qualität sind auf dem internationalen Auktionsmarkt von größter Seltenheit.
• 1928 erstmals ausgestellt (Galerie Neue Kunst Fides, Dresden).
• Vergleichbare Werke befinden sich in internationalen musealen Sammlungen, darunter das Kunstmuseum Basel, das Busch-Reisinger Museum der Harvard Art Museums, Cambridge (MA), und das Centre Pompidou, Paris.
• Seit über 40 Jahren Teil einer bedeutenden Berliner Privatsammlung.
PROVENIENZ: Frankfurter Kunstkabinett Hanna Bekker vom Rath, Hofheim i. T.
Privatsammlung Deutschland (1952 vom Vorgenannten erworben).
Privatsammlung Berlin (1984 vom Vorgenannten erworben, Wolfgang Ketterer, München).
AUSSTELLUNG: Paul Klee - A. v. Jawlensky, Galerie Neue Kunst Fides, Dresden, ab 16.1.1928, Kat.-Nr. 12.
Sonderausstellung. Blaue Vier (Lyonel Feininger, A. Jawlensky, W. Kandinsky, Paul Klee), Galerie Ferdinand Möller, Berlin, Oktober 1929, Heft 5, Nr. 89.
LITERATUR: Maria Jawlensky, Lucia Pieroni-Jawlensky, Angelica Jawlensky, Alexej von Jawlensky. Catalogue Raisonné of the Oil Paintings, Bd. 2: 1914-1933, München 1992, WVZ-Nr. 1272 (m. Farbabb., S. 427).
Clemens Weiler, Jawlensky. Köpfe - Gesichte - Meditationen, Hanau 1970, S. 144, WVZ-Nr. 240.
- -
Galerie Wolfgang Ketterer, München, 87. Auktion, 26./27.11.1984, S. 122, Los 728 (m. Farbabb., verso m. d. handschrift. Nummerierung).
"Im Gesicht offenbart sich der ganze Kosmos."
Alexej von Jawlensky an Galka Scheyer (ohne Datumsangabe), zit. nach: Rosel Gollek, Der Blaue Reiter im Lenbachhaus München. Katalog der Sammlung in der Städtischen Galerie (Materialien zur Kunst des 19. Jahrhunderts 12), München 1974, S. 46.
1864 - 1941
Abstrakter Kopf: September. 1927.
Öl auf leinenstrukturiertem Velin, original auf Malpappe aufgelegt.
Links unten monogrammiert und rechts unten datiert "X 27". Verso datiert "1927 IX." und betitelt "September" sowie mit der Werknummer "N. 75" bezeichnet. 43,3 x 32,6 cm (17 x 12,8 in).
In Jawlenskys sogenanntem Cahier Noir auf Seite 18 registriert.
• Symmetrie, Geometrie und Abstraktion: Jawlensky sprengt mit seinen "Abstrakten Köpfen" die Grenzen klassischer Porträtmalerei.
• Farbharmonische "Abstrakte Köpfe" dieser musealen Qualität sind auf dem internationalen Auktionsmarkt von größter Seltenheit.
• 1928 erstmals ausgestellt (Galerie Neue Kunst Fides, Dresden).
• Vergleichbare Werke befinden sich in internationalen musealen Sammlungen, darunter das Kunstmuseum Basel, das Busch-Reisinger Museum der Harvard Art Museums, Cambridge (MA), und das Centre Pompidou, Paris.
• Seit über 40 Jahren Teil einer bedeutenden Berliner Privatsammlung.
PROVENIENZ: Frankfurter Kunstkabinett Hanna Bekker vom Rath, Hofheim i. T.
Privatsammlung Deutschland (1952 vom Vorgenannten erworben).
Privatsammlung Berlin (1984 vom Vorgenannten erworben, Wolfgang Ketterer, München).
AUSSTELLUNG: Paul Klee - A. v. Jawlensky, Galerie Neue Kunst Fides, Dresden, ab 16.1.1928, Kat.-Nr. 12.
Sonderausstellung. Blaue Vier (Lyonel Feininger, A. Jawlensky, W. Kandinsky, Paul Klee), Galerie Ferdinand Möller, Berlin, Oktober 1929, Heft 5, Nr. 89.
LITERATUR: Maria Jawlensky, Lucia Pieroni-Jawlensky, Angelica Jawlensky, Alexej von Jawlensky. Catalogue Raisonné of the Oil Paintings, Bd. 2: 1914-1933, München 1992, WVZ-Nr. 1272 (m. Farbabb., S. 427).
Clemens Weiler, Jawlensky. Köpfe - Gesichte - Meditationen, Hanau 1970, S. 144, WVZ-Nr. 240.
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Galerie Wolfgang Ketterer, München, 87. Auktion, 26./27.11.1984, S. 122, Los 728 (m. Farbabb., verso m. d. handschrift. Nummerierung).
"Im Gesicht offenbart sich der ganze Kosmos."
Alexej von Jawlensky an Galka Scheyer (ohne Datumsangabe), zit. nach: Rosel Gollek, Der Blaue Reiter im Lenbachhaus München. Katalog der Sammlung in der Städtischen Galerie (Materialien zur Kunst des 19. Jahrhunderts 12), München 1974, S. 46.
1918 zieht Jawlensky mit Werefkin und seiner Familie aus gesundheitlichen Gründen in südlichere Gefilde nach Ascona an den Lago Maggiore. Hier beginnt er seine Werkreihe der "Abstrakten Köpfe" (1918–1935), der auch die hier angebotene Arbeit zuzuordnen ist. Drei Jahre später geht der Künstler nach der endgültigen Trennung von Marianne von Werefkin zurück nach Deutschland, nach Wiesbaden. Damals sind zahlreiche seiner Werke u. a. in einer groß angelegten, retrospektiven Wanderausstellung in Deutschland zu sehen, in Berlin, Hamburg, Hannover, Frankfurt a. M., München und eben auch in Wiesbaden, wo die Ausstellung auf besonders große Begeisterung stößt.
In seinem Drang nach künstlerischem Experimentieren mit Form- und Farbvariationen findet Jawlensky in diesen Jahren zu einem ganz eigenen Prinzip der Formgestaltung und des seriellen Arbeitens, das sich später in den künstlerischen Bestrebungen von zahlreichen Künstlern wie Josef Albers oder Andy Warhol wiederfindet.
Im Anschluss an seine "Mystischen Köpfe" und auch als Weiterentwicklung der bereits porträtfernen "Heilandsgesichter" vereinfacht, abstrahiert und stilisiert Jawlensky die menschlichen Gesichtszüge in diesen Jahren nun noch stärker: Er entwickelt eine künstlerische Formel des Bildaufbaus, die er mithilfe einer schier unfassbaren Fülle an Farbigkeiten verlebendigt und zu faszinierenden Kompositionen ausarbeitet. Anatomische Merkmale werden zu geometrischen Formen umgewandelt und in gar architektonisch anmutender Weise angeordnet. Es entsteht eine in höchstem Maße reduzierte Kopfform: mit einer mittig platzierten Vertikalen deutet Jawlensky eine Nase an. Um sie herum werden einzelne gerade, waagerechte und senkrechte sowie leicht diagonale Linien in kräftigen, kontrastierenden und sich doch harmonisch verbindenden Farben zu Stirn und Mund, Wellenlinien und eine große halbrunde Linie bilden Haare und Kopfform. Die übrige Bildfläche füllt sich ausschließlich durch sanft voneinander abgegrenzte Farbflächen. Zartes Blau trifft auf kräftiges Rosé und Apricot auf sattes Grün, verbindet sich mit einer Fülle kräftig bunter Linien zu einem besonders harmonischen, großen Ganzen. Belebt wird das Gefüge von oben: Rechts wirft eine kleine Sonne warmes Licht auf die obere Hälfte der so ausgewogenen Komposition, während die untere Bildhälfte im Schatten liegt, somit Jawlenskys Überzeugung folgend, dass eine göttliche Ordnung von einem offenen überirdischen 'Oben' und einem diesseitigen geschlossenen 'Unten' ausgedrückt wird.
"In Wiesbaden malte ich einige Jahre [...]. Ich war so konzentriert auf diese Arbeiten und wollte einen vollkommenen und geistigen Inhalt erreichen. So entstanden sehr gute Arbeiten." (Alexej von Jawlensky, Lebenserinnerungen, 1937, in: Clemens Weiler, 1970, S. 119f.) Bei der vorliegenden, ebenfalls in Wiesbaden entstandenen Arbeit handelt es sich um einen außergewöhnlich farbharmonischen, ausgewogenen und ausdrucksstarken "Abstrakten Kopf" aus der so wichtigen Werkserie des Künstlers. In einer faszinierenden Dualität von Licht und Schatten, von Linie und Fläche, von Wärme und Kälte strahlt das stilisierte Gesicht mit kontemplativen, geschlossenen Augen in idealer Ausgewogenheit absolute Stille aus und ruht in körperloser Schwerelosigkeit völlig in sich. [CH]
In seinem Drang nach künstlerischem Experimentieren mit Form- und Farbvariationen findet Jawlensky in diesen Jahren zu einem ganz eigenen Prinzip der Formgestaltung und des seriellen Arbeitens, das sich später in den künstlerischen Bestrebungen von zahlreichen Künstlern wie Josef Albers oder Andy Warhol wiederfindet.
Im Anschluss an seine "Mystischen Köpfe" und auch als Weiterentwicklung der bereits porträtfernen "Heilandsgesichter" vereinfacht, abstrahiert und stilisiert Jawlensky die menschlichen Gesichtszüge in diesen Jahren nun noch stärker: Er entwickelt eine künstlerische Formel des Bildaufbaus, die er mithilfe einer schier unfassbaren Fülle an Farbigkeiten verlebendigt und zu faszinierenden Kompositionen ausarbeitet. Anatomische Merkmale werden zu geometrischen Formen umgewandelt und in gar architektonisch anmutender Weise angeordnet. Es entsteht eine in höchstem Maße reduzierte Kopfform: mit einer mittig platzierten Vertikalen deutet Jawlensky eine Nase an. Um sie herum werden einzelne gerade, waagerechte und senkrechte sowie leicht diagonale Linien in kräftigen, kontrastierenden und sich doch harmonisch verbindenden Farben zu Stirn und Mund, Wellenlinien und eine große halbrunde Linie bilden Haare und Kopfform. Die übrige Bildfläche füllt sich ausschließlich durch sanft voneinander abgegrenzte Farbflächen. Zartes Blau trifft auf kräftiges Rosé und Apricot auf sattes Grün, verbindet sich mit einer Fülle kräftig bunter Linien zu einem besonders harmonischen, großen Ganzen. Belebt wird das Gefüge von oben: Rechts wirft eine kleine Sonne warmes Licht auf die obere Hälfte der so ausgewogenen Komposition, während die untere Bildhälfte im Schatten liegt, somit Jawlenskys Überzeugung folgend, dass eine göttliche Ordnung von einem offenen überirdischen 'Oben' und einem diesseitigen geschlossenen 'Unten' ausgedrückt wird.
"In Wiesbaden malte ich einige Jahre [...]. Ich war so konzentriert auf diese Arbeiten und wollte einen vollkommenen und geistigen Inhalt erreichen. So entstanden sehr gute Arbeiten." (Alexej von Jawlensky, Lebenserinnerungen, 1937, in: Clemens Weiler, 1970, S. 119f.) Bei der vorliegenden, ebenfalls in Wiesbaden entstandenen Arbeit handelt es sich um einen außergewöhnlich farbharmonischen, ausgewogenen und ausdrucksstarken "Abstrakten Kopf" aus der so wichtigen Werkserie des Künstlers. In einer faszinierenden Dualität von Licht und Schatten, von Linie und Fläche, von Wärme und Kälte strahlt das stilisierte Gesicht mit kontemplativen, geschlossenen Augen in idealer Ausgewogenheit absolute Stille aus und ruht in körperloser Schwerelosigkeit völlig in sich. [CH]
125000990
Alexej von Jawlensky
Abstrakter Kopf: September, 1927.
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Schätzpreis: € 250.000 - 350.000
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