Auktion: 600 / Evening Sale am 05.12.2025 in München
Lot 125001018


125001018
Emil Schumacher
Indemini, 1974.
Mischtechnik. Acryl und Asphalt auf Leinwand
Schätzpreis: € 150.000 - 250.000
Informationen zu Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung sind ab vier Wochen vor Auktion verfügbar.
Indemini. 1974.
Mischtechnik. Acryl und Asphalt auf Leinwand.
295,5 x 189,5 cm (116,3 x 74,6 in). [MH/JS].
• Monumentale Komposition des führenden Vertreters des deutschen Informel.
• Größtes bisher angebotenes Schumacher-Gemälde auf dem internationalen Auktionsmarkt (Quelle: artprice.com).
• Archaisch-anmutende Ästhetik: spannungsreiche Verbindung von Schumachers gestischer Ausdruckskraft mit haptisch-pastoser Materialität.
• Bereits 1981 in der wichtigen Schumacher-Monografie von Werner Schmalenbach publiziert.
• Seit über 30 Jahren Teil einer bedeutenden Berliner Privatsammlung.
PROVENIENZ: Galerie Georg Nothelfer, Berlin.
Privatsammlung Berlin (1988 vom Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: Emil Schumacher. Späte Bilder, Nationalgalerie Berlin, 21.10.-30.12.1988; Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, 12.5.-25.6.1989 (m. Abb. S. 22).
Saarlandmuseum, Saarbrücken (Dauerleihgabe bis 2025).
LITERATUR: Werner Schmalenbach, Emil Schumacher, Köln 1981, S. 141, Kat.-Nr. 69 (m. Abb. S. 93).
Mischtechnik. Acryl und Asphalt auf Leinwand.
295,5 x 189,5 cm (116,3 x 74,6 in). [MH/JS].
• Monumentale Komposition des führenden Vertreters des deutschen Informel.
• Größtes bisher angebotenes Schumacher-Gemälde auf dem internationalen Auktionsmarkt (Quelle: artprice.com).
• Archaisch-anmutende Ästhetik: spannungsreiche Verbindung von Schumachers gestischer Ausdruckskraft mit haptisch-pastoser Materialität.
• Bereits 1981 in der wichtigen Schumacher-Monografie von Werner Schmalenbach publiziert.
• Seit über 30 Jahren Teil einer bedeutenden Berliner Privatsammlung.
PROVENIENZ: Galerie Georg Nothelfer, Berlin.
Privatsammlung Berlin (1988 vom Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: Emil Schumacher. Späte Bilder, Nationalgalerie Berlin, 21.10.-30.12.1988; Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, 12.5.-25.6.1989 (m. Abb. S. 22).
Saarlandmuseum, Saarbrücken (Dauerleihgabe bis 2025).
LITERATUR: Werner Schmalenbach, Emil Schumacher, Köln 1981, S. 141, Kat.-Nr. 69 (m. Abb. S. 93).
Das Gemälde "Indemini" aus dem Jahr 1974 gehört zu den charakteristischen Arbeiten Emil Schumachers aus seiner späten Schaffensphase, in der sich seine expressive Formensprache mit einer zunehmend archaisch wirkenden Materialität verbindet. Schumacher zählt zu den zentralen Figuren des deutschen Informel und entwickelt ab den 1950er Jahren eine gestische Malerei, die sich bewusst von der gegenständlichen Darstellung und rationalen Komposition abwendet. Stattdessen rückt er den Malprozess selbst – als emotionalen, körperlichen Akt – in das Zentrum seines künstlerischen Ausdrucks.
In "Indemini" verdichten sich die typischen Elemente seines Stils: eine dichte, reliefartige Oberfläche, pastose Farbaufträge, Spuren von Kratzungen, Risse und Überlagerungen. Dies kombiniert er mit Asphalt, ein Material, das ihn aufgrund der tiefen schwarzen Farbe und seiner Struktur reizt. Obwohl Schumacher schon vorher mit Asphalt experimentiert, geht er hier sehr viel radikaler vor. 1974 zertrümmert er Asphaltbrocken, weicht diese anschließend auf und verschmilzt sie mit dem Bildgrund. Die Leinwand erscheint also weniger als reiner Bildträger denn als malerischer Ereignisraum, in dem der Akt des Malens selbst, mit all seiner physischen Kraft und Spontaneität, sichtbar wird. Die Farbwahl oszilliert zwischen erdigen Tönen und kontrastierenden Farbakzenten (hier besonders das tiefe Schwarz), was dem Werk eine elementare, beinahe landschaftliche Anmutung verleiht. Der Titel verweist auf das gleichnamige Bergdorf Indemini im Tessin, das Schumacher mehrfach besucht. Doch handelt es sich hierbei nicht um eine topografische Abbildung, sondern um eine emotionale Chiffre, die Erinnerungen, Naturerfahrungen und subjektives Erleben in ein abstraktes Bildgefüge übersetzt.
Die Arbeit steht exemplarisch für Schumachers Spätwerk, das durch eine zunehmende Konzentration auf die Materialität des Bildes geprägt ist. Dabei erhält die Oberfläche eine fast skulpturale Qualität. Dieser Malraum ist durchzogen von Brüchen und Verdichtungen, durch die die Zeitlichkeit des künstlerischen Prozesses nachvollziehbar bleibt. In diesem Sinne verkörpert "Indemini" die Idee des "archaischen Bildes" – ein Werk, das jenseits ikonografischer Lesbarkeit auf eine universale, ursprüngliche Bildsprache zielt.
Werke wie "Indemini" laden den Betrachter ein, nicht eine Geschichte zu entziffern, sondern sich in eine visuelle, emotionale Erfahrung hineinzubegeben. [MH]
In "Indemini" verdichten sich die typischen Elemente seines Stils: eine dichte, reliefartige Oberfläche, pastose Farbaufträge, Spuren von Kratzungen, Risse und Überlagerungen. Dies kombiniert er mit Asphalt, ein Material, das ihn aufgrund der tiefen schwarzen Farbe und seiner Struktur reizt. Obwohl Schumacher schon vorher mit Asphalt experimentiert, geht er hier sehr viel radikaler vor. 1974 zertrümmert er Asphaltbrocken, weicht diese anschließend auf und verschmilzt sie mit dem Bildgrund. Die Leinwand erscheint also weniger als reiner Bildträger denn als malerischer Ereignisraum, in dem der Akt des Malens selbst, mit all seiner physischen Kraft und Spontaneität, sichtbar wird. Die Farbwahl oszilliert zwischen erdigen Tönen und kontrastierenden Farbakzenten (hier besonders das tiefe Schwarz), was dem Werk eine elementare, beinahe landschaftliche Anmutung verleiht. Der Titel verweist auf das gleichnamige Bergdorf Indemini im Tessin, das Schumacher mehrfach besucht. Doch handelt es sich hierbei nicht um eine topografische Abbildung, sondern um eine emotionale Chiffre, die Erinnerungen, Naturerfahrungen und subjektives Erleben in ein abstraktes Bildgefüge übersetzt.
Die Arbeit steht exemplarisch für Schumachers Spätwerk, das durch eine zunehmende Konzentration auf die Materialität des Bildes geprägt ist. Dabei erhält die Oberfläche eine fast skulpturale Qualität. Dieser Malraum ist durchzogen von Brüchen und Verdichtungen, durch die die Zeitlichkeit des künstlerischen Prozesses nachvollziehbar bleibt. In diesem Sinne verkörpert "Indemini" die Idee des "archaischen Bildes" – ein Werk, das jenseits ikonografischer Lesbarkeit auf eine universale, ursprüngliche Bildsprache zielt.
Werke wie "Indemini" laden den Betrachter ein, nicht eine Geschichte zu entziffern, sondern sich in eine visuelle, emotionale Erfahrung hineinzubegeben. [MH]
125001018
Emil Schumacher
Indemini, 1974.
Mischtechnik. Acryl und Asphalt auf Leinwand
Schätzpreis: € 150.000 - 250.000
Informationen zu Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung sind ab vier Wochen vor Auktion verfügbar.
Hauptsitz
Joseph-Wild-Str. 18
81829 München
Tel.: +49 (0)89 55 244-0
Fax: +49 (0)89 55 244-177
info@kettererkunst.de
Louisa von Saucken / Undine Schleifer
Holstenwall 5
20355 Hamburg
Tel.: +49 (0)40 37 49 61-0
Fax: +49 (0)40 37 49 61-66
infohamburg@kettererkunst.de
Dr. Simone Wiechers
Fasanenstr. 70
10719 Berlin
Tel.: +49 (0)30 88 67 53-63
Fax: +49 (0)30 88 67 56-43
infoberlin@kettererkunst.de
Cordula Lichtenberg
Gertrudenstraße 24-28
50667 Köln
Tel.: +49 (0)221 510 908-15
infokoeln@kettererkunst.de
Hessen
Rheinland-Pfalz
Miriam Heß
Tel.: +49 (0)62 21 58 80-038
Fax: +49 (0)62 21 58 80-595
infoheidelberg@kettererkunst.de
Nico Kassel, M.A.
Tel.: +49 (0)89 55244-164
Mobil: +49 (0)171 8618661
n.kassel@kettererkunst.de
Wir informieren Sie rechtzeitig.