Auktion: 600 / Evening Sale am 05.12.2025 in München button next Lot 42

 

42
Georg Kolbe
Verlangen, 1923.
Bronze mit bräunlicher Patina
Schätzpreis: € 150.000 - 250.000
+
Georg Kolbe
1877 - 1947

Verlangen. 1923.
Bronze mit bräunlicher Patina.
Rückseitig mit dem Monogramm und dem Gießerstempel "H. Noack Berlin Friedenau". Unikat. 76 cm (29,9 in).

• Unikat.
• Lebzeitguss.
• Harmonischer, früher Friedenau-Guss.
• Formschöne Klarheit gepaart mit expressivem Ausdruck.
• Teil einer bedeutenden Berliner Privatsammlung
.

Wir danken Frau Dr. Ursel Berger für die freundliche Auskunft.

PROVENIENZ: Sammlung Max Silberberg, Breslau (bis 1936: Graupe Berlin).
Kunstkabinett Dr. Hildebrand Gurlitt, Hamburg (1936 vom Vorgenannten erworben, bis 1938).
Privatsammlung Hamburg (1938 vom Vorgenannten erworben).
Privatsammlung Norddeutschland (durch Erbschaft vom Vorgenannten).
Gütliche Einigung des Vorgenannten mit den Erben nach Max Silberberg (2010).
Privatsammlung Berlin (2010 erworben: Hauswedell & Nolte, Hamburg).

Das Werk ist frei von Restitutionsansprüchen. 2010 erfolgte eine gütliche Einigung mit den Erben nach Max Silberberg.

AUSSTELLUNG: Georg Kolbe, Kunstsalon Lutz & Co., Berlin 1923 (o. Kat.).

LITERATUR: Georg Kolbe Museum, Online-Werkverzeichnis, WVZ-Nr. W 23.014 (m. SW-Abb.).
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Karl Scheffler: Kunstausstellungen Berlin, in: Kunst und Künstler, 21. Jg., H. 10, 1923, S. 304f. (m. Abb.) (hier betitelt "Weibliche Figur").
Karl Scheffler: Die Sammlung Max Silberberg, in: Kunst und Künstler, 30. Jg., H. 1 (Oktober 1931), S. 18 (m. Abb.).
Paul Graupe, Berlin, 149. Auktion, Gemälde, Plastiken, Antiquitäten aus verschiedenem Besitz, Auktion 21.12.1935 (geplant), 7.1.1936 (durchgeführt), Los 46 (Abb.Taf. 20) (hier betitelt "Kniende mit über dem Kopf gekreuzten Händen").
Vgl. Ursel Berger (Hrsg.), Georg Kolbe 1877-1947, anlässlich der Ausstellung im Georg Kolbe Museum, Berlin / Gerhard Marcks Haus, Bremen, München/New York/Berlin 1997, S. 29 Abb. des zerstörten Gipsmodells.
Hauswedell & Nolte, Hamburg, 427. Auktion, Teil I, 3.12.2010, S. 88, Los 46 (Coverbild u. m. ganzs. Abb. S. 89).

"Kaum einem Künstler war die Vermittlung von innerer und äußerer Haltung so wichtig wie dem Bildhauer Georg Kolbe."

Ursel Berger, Georg Kolbe 1877-1947, Ausst.-Kat. 1997, S. 24.

Aufrufzeit: 05.12.2025 - ca. 18.22 h +/- 20 Min.

Während Kolbe in seinem plastischen Schaffen mit einfachen, harmonischen, von Rodin und Maillol beeinflussten Aktfiguren beginnt und im Ausdruck dabei um einen Gleichklang von Körper und Seele bemüht ist, wird der Körper zunehmend zum selbstständigen Ausdrucksträger verschiedener Seelenzustände. Einen Höhepunkt findet diese Entwicklung Anfang der 1920er Jahre. In dieser Zeit setzt sich Georg Kolbe stark mit dem zeitgenössischen Tanz auseinander, neben einer Vielzahl von Skizzen entstehen verschiedene Bronzen mit dem Tanzthema. Diese Figuren beeindrucken nicht nur aufgrund ihrer Bewegtheit. Sie sind auch immer erfüllt von dem Ausdruck des inneren Erlebens der Tanzenden. Bis in die Fingerspitzen ist die Konzentration oder besser Versunkenheit nachzuvollziehen. Die Figur "Verlangen" erinnert an eine Pause im Tanz oder vielleicht an eine die Vorführung beendende Ruheposition. Über dem Schoß liegt ein Tuch, das gleich einem Schleier herabgesunken ist.

Die mit "Verlangen" betitelte Bronze wurde bei Noack in Berlin Friedenau in nur diesem einzigen Exemplar gegossen. 1923 war die Skulptur bei der Galerie Lutz & Co., Unter den Linden 21 in Berlin ausgestellt. Karl Scheffler kommentiert die Bronzen von Georg Kolbe in dieser Ausstellung mit den Worten: "Vor den Plastiken ist es einem, als ständen sie in einer freien und reinen Geistesluft, die voller Melodien hängt. Kolbes plastische Kunst ist eine frohe Kunst; es ist ein heiterer Adel darin, der in einer Zeit verkrampfter Empfindungen ganz unwahrscheinlich anmutet." (Karl Scheffler 1923, S. 304) Damit ist sehr gut die Besonderheit der Bronzen Georg Kolbes dieser Zeit beschrieben. Dieser Akt ist beseelt von einem inneren Gleichklang von Körper und Seele, die klare Strenge der Formen, zu der Georg Kolbe in den frühen 1920er Jahren findet, steigert hier die Intensität des Ausdrucks.
[EH]



 

Aufgeld und Steuern zu Georg Kolbe "Verlangen"
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Zuschlagspreis bis 1.000.000 Euro: hieraus Aufgeld 34 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 1.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 29 % berechnet und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 1.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 22 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Das Aufgeld enthält die Umsatzsteuer, diese wird jedoch nicht ausgewiesen.

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Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 1.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 23 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 1.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
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Auf die Summe von Zuschlag und Aufgeld wird die gesetzliche Umsatzsteuer von 7 % erhoben.

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