Auktion: 600 / Evening Sale am 05.12.2025 in München
Lot 125001096
Lot 125001096
Weitere Abbildung
Weitere Abbildung
125001096
Piero Dorazio
Soffitto alla b.c, 1961/62.
Öl auf Leinwand
Schätzpreis: € 250.000 - 350.000
Informationen zu Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung sind ab vier Wochen vor Auktion verfügbar.
Piero Dorazio
1927 - 2005
Soffitto alla b.c. 1961/62.
Öl auf Leinwand.
Verso signiert, datiert und betitelt. 195 x 163 cm (76,7 x 64,1 in). [CH].
• Aus der gefragtesten Schaffensphase und in Qualität und Größe einmalig auf dem Auktionsmarkt.
• Die frühen 1960er Jahre: Höhepunkt der internationalen Avantgarde.
• Dorazios internationaler Durchbruch: 1960 ist Piero Dorazio mit einer vergleichbaren Arbeit auf der XXX. Biennale di Venezia vertreten.
• Zwischen Konstruktivismus und Op-Art: komplex-vibrierende Struktur aus einer Vielzahl sich kreuzender Linien.
• Eindrücke von Licht und Schatten übersetzt in sinnlich-analytische Bildwelten.
• Gemälde dieser Schaffensphase sind heute Bestandteil internationaler musealer Sammlungen, darunter das Hirshhorn Museum (Smithsonian Institute), Washington, D.C., das Centre Pompidou, Paris, und das Museum of Modern Art, New York.
• Seit 40 Jahren Teil einer bedeutenden Berliner Privatsammlung.
Mit einer Fotoexpertise des Archivio Piero Dorazio, Mailand, vom 6. Oktober 2025. Das Werk ist im Archivio Piero Dorazio, Mailand, dokumentiert.
PROVENIENZ: Galleria Il Milione, Mailand (wohl in Kommission, auf dem Keilrahmen m. d. handschriftl. Bezeichnung).
Privatsammlung Berlin.
Privatsammlung Berlin (1986 vom Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: Piero Dorazio, Galleria Martano, Turin, März 1970, Kat.-Nr. 9 (auf dem Keilrahmen m. d. Ausstellungsetikett).
Metafisica del quotidiano, Galleria Comunale d'Arte Moderna, Bologna, Juni bis September 1978 (auf dem Keilrahmen m. d. Ausstellungsetikett).
Piero Dorazio. Opere dal 1947 al 1980, Comune di Trissino, Assessorato della cultura, August bis September 1981 (auf dem Keilrahmen m. d. Ausstellungsetikett).
Piero Dorazio, zit. nach: Francis M. Naumann, Readable and Reversible from Beginning to End, in: Piero Dorazio. Paintings of the Fifties, New York 2000, S. 8.
1927 - 2005
Soffitto alla b.c. 1961/62.
Öl auf Leinwand.
Verso signiert, datiert und betitelt. 195 x 163 cm (76,7 x 64,1 in). [CH].
• Aus der gefragtesten Schaffensphase und in Qualität und Größe einmalig auf dem Auktionsmarkt.
• Die frühen 1960er Jahre: Höhepunkt der internationalen Avantgarde.
• Dorazios internationaler Durchbruch: 1960 ist Piero Dorazio mit einer vergleichbaren Arbeit auf der XXX. Biennale di Venezia vertreten.
• Zwischen Konstruktivismus und Op-Art: komplex-vibrierende Struktur aus einer Vielzahl sich kreuzender Linien.
• Eindrücke von Licht und Schatten übersetzt in sinnlich-analytische Bildwelten.
• Gemälde dieser Schaffensphase sind heute Bestandteil internationaler musealer Sammlungen, darunter das Hirshhorn Museum (Smithsonian Institute), Washington, D.C., das Centre Pompidou, Paris, und das Museum of Modern Art, New York.
• Seit 40 Jahren Teil einer bedeutenden Berliner Privatsammlung.
Mit einer Fotoexpertise des Archivio Piero Dorazio, Mailand, vom 6. Oktober 2025. Das Werk ist im Archivio Piero Dorazio, Mailand, dokumentiert.
PROVENIENZ: Galleria Il Milione, Mailand (wohl in Kommission, auf dem Keilrahmen m. d. handschriftl. Bezeichnung).
Privatsammlung Berlin.
Privatsammlung Berlin (1986 vom Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: Piero Dorazio, Galleria Martano, Turin, März 1970, Kat.-Nr. 9 (auf dem Keilrahmen m. d. Ausstellungsetikett).
Metafisica del quotidiano, Galleria Comunale d'Arte Moderna, Bologna, Juni bis September 1978 (auf dem Keilrahmen m. d. Ausstellungsetikett).
Piero Dorazio. Opere dal 1947 al 1980, Comune di Trissino, Assessorato della cultura, August bis September 1981 (auf dem Keilrahmen m. d. Ausstellungsetikett).
Piero Dorazio, zit. nach: Francis M. Naumann, Readable and Reversible from Beginning to End, in: Piero Dorazio. Paintings of the Fifties, New York 2000, S. 8.
Nach den weltverändernden Einschnitten, dem Grauen und der Zerstörung des Zweiten Weltkriegs befindet sich die europäische Kunst in den 1950er und 1960er Jahren in einer Phase tiefgreifender Umwälzung und radikaler Erneuerung. Die in den Kriegsjahren 'verlorene' Moderne muss wiederbelebt und rückständige Geisteshaltungen überwunden werden: Lucio Fontana durchstößt nun seine Leinwände, Alberto Burri fertigt reliefartige Materialbilder aus Holz und Eisen, Piero Manzoni näht seine "Achromes", Pierre Soulages untersucht das Schwarz, Yves Klein erhebt die Monochromie zur Kunst, Arnulf Rainer beginnt seine "Übermalungen", Otto Piene verwendet Feuer und Rauch, Gerhard Richter malt "unscharfe" Bilder, und Piero Dorazio schafft ab 1959 die ersten Rasterstrukturen.
Wie "Soffitto" spiegeln diese Arbeiten ihren eigenen Entstehungsprozess wider: Sie offenbaren Schichten unzähliger farbiger, sorgfältig und parallel angeordneter Linien, die wie eine Membran die gesamte Bildfläche einnehmen und organisieren, die einander kreuzen, sich überdecken und schließlich eine scheinbar aus Farbe und Licht gewebte, vibrierende Netzstruktur ergeben. Dorazio strebt nach Ordnung und Struktur, aber nicht nach Uniformität. Seine Monochromie ist lediglich angedeutet und verneint sich bei näherem Herantreten. Stattdessen entwickelt sich durch das Zusammenspiel von Licht, Farbe und engmaschiger Struktur eine spürbare Lebendigkeit und Dynamik, gar eine Poesie. Der Betrachter wird mit einer Überfülle optischer Signale konfrontiert, sodass das Auge nicht mehr die einzelnen Details wahrnimmt, sondern nur noch die Gesamtwirkung und Energie.
Farbe, Licht, Struktur und Vibration werden hier zu Schlüsselelementen seines künstlerischen Schaffens, Bestandteile, die sich in diesen Jahren auch international in den wichtigsten, radikalen künstlerischen Positionen wiederfinden. Stilistisch lassen sich die Arbeiten Piero Dorazios jedoch schwerlich in eine bestimmte Kategorie einordnen. Mitte der 1940er Jahre schafft er erste abstrakte Arbeiten, doch in den 1950er Jahren entwickelt er eine gänzlich neue, absolut singuläre, radikale Bildsprache, die ihn in die kulturellen Zentren und an die großen Schauplätze der internationalen Nachkriegskunst katapultiert, und ihn schließlich als einen der wichtigsten Vertreter der europäischen abstrakten Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg ausweist. 1959 ist der Künstler auf der zweiten documenta vertreten, 1960 bespielt er einen eigenen Saal auf der 30. Biennale von Venedig. Im selben Jahr wird er an die Fakultät für Bildende Künste der University of Pennsylvania in Philadelphia berufen, an der er in den darauffolgenden zehn Jahren – zur Hochzeit der amerikanischen Nachkriegs-Moderne – regelmäßig unterrichtet. 1961 widmet ihm die Kunsthalle Düsseldorf eine umfassende, für seine künstlerische Karriere äußerst bedeutsame Einzelausstellung, zudem ist Dorazio u. a. an der dritten, von Otto Piene und Heinz Mack herausgegebenen "ZERO"-Publikation beteiligt. 1965 ist sein Werk in der revolutionären Ausstellung "The Responsive Eye" im Museum of Modern Art in New York zu sehen und im darauffolgenden Jahr zeigt er auf der Venedig-Biennale seine zweite Einzelausstellung. [CH]
Wie "Soffitto" spiegeln diese Arbeiten ihren eigenen Entstehungsprozess wider: Sie offenbaren Schichten unzähliger farbiger, sorgfältig und parallel angeordneter Linien, die wie eine Membran die gesamte Bildfläche einnehmen und organisieren, die einander kreuzen, sich überdecken und schließlich eine scheinbar aus Farbe und Licht gewebte, vibrierende Netzstruktur ergeben. Dorazio strebt nach Ordnung und Struktur, aber nicht nach Uniformität. Seine Monochromie ist lediglich angedeutet und verneint sich bei näherem Herantreten. Stattdessen entwickelt sich durch das Zusammenspiel von Licht, Farbe und engmaschiger Struktur eine spürbare Lebendigkeit und Dynamik, gar eine Poesie. Der Betrachter wird mit einer Überfülle optischer Signale konfrontiert, sodass das Auge nicht mehr die einzelnen Details wahrnimmt, sondern nur noch die Gesamtwirkung und Energie.
Farbe, Licht, Struktur und Vibration werden hier zu Schlüsselelementen seines künstlerischen Schaffens, Bestandteile, die sich in diesen Jahren auch international in den wichtigsten, radikalen künstlerischen Positionen wiederfinden. Stilistisch lassen sich die Arbeiten Piero Dorazios jedoch schwerlich in eine bestimmte Kategorie einordnen. Mitte der 1940er Jahre schafft er erste abstrakte Arbeiten, doch in den 1950er Jahren entwickelt er eine gänzlich neue, absolut singuläre, radikale Bildsprache, die ihn in die kulturellen Zentren und an die großen Schauplätze der internationalen Nachkriegskunst katapultiert, und ihn schließlich als einen der wichtigsten Vertreter der europäischen abstrakten Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg ausweist. 1959 ist der Künstler auf der zweiten documenta vertreten, 1960 bespielt er einen eigenen Saal auf der 30. Biennale von Venedig. Im selben Jahr wird er an die Fakultät für Bildende Künste der University of Pennsylvania in Philadelphia berufen, an der er in den darauffolgenden zehn Jahren – zur Hochzeit der amerikanischen Nachkriegs-Moderne – regelmäßig unterrichtet. 1961 widmet ihm die Kunsthalle Düsseldorf eine umfassende, für seine künstlerische Karriere äußerst bedeutsame Einzelausstellung, zudem ist Dorazio u. a. an der dritten, von Otto Piene und Heinz Mack herausgegebenen "ZERO"-Publikation beteiligt. 1965 ist sein Werk in der revolutionären Ausstellung "The Responsive Eye" im Museum of Modern Art in New York zu sehen und im darauffolgenden Jahr zeigt er auf der Venedig-Biennale seine zweite Einzelausstellung. [CH]
125001096
Piero Dorazio
Soffitto alla b.c, 1961/62.
Öl auf Leinwand
Schätzpreis: € 250.000 - 350.000
Informationen zu Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung sind ab vier Wochen vor Auktion verfügbar.
Hauptsitz
Joseph-Wild-Str. 18
81829 München
Tel.: +49 (0)89 55 244-0
Fax: +49 (0)89 55 244-177
info@kettererkunst.de
Louisa von Saucken / Undine Schleifer
Holstenwall 5
20355 Hamburg
Tel.: +49 (0)40 37 49 61-0
Fax: +49 (0)40 37 49 61-66
infohamburg@kettererkunst.de
Dr. Simone Wiechers
Fasanenstr. 70
10719 Berlin
Tel.: +49 (0)30 88 67 53-63
Fax: +49 (0)30 88 67 56-43
infoberlin@kettererkunst.de
Cordula Lichtenberg
Gertrudenstraße 24-28
50667 Köln
Tel.: +49 (0)221 510 908-15
infokoeln@kettererkunst.de
Hessen
Rheinland-Pfalz
Miriam Heß
Tel.: +49 (0)62 21 58 80-038
Fax: +49 (0)62 21 58 80-595
infoheidelberg@kettererkunst.de
Nico Kassel, M.A.
Tel.: +49 (0)89 55244-164
Mobil: +49 (0)171 8618661
n.kassel@kettererkunst.de
Wir informieren Sie rechtzeitig.




