Auktion: 601 / Day Sale am 06.12.2025 in München button next Lot 125000934

 

125000934
Otto Mueller
Zwei Mädchenakte, einer sitzend, Um 1925.
Aquarell und Farbkreide
Schätzpreis: € 80.000 - 120.000
Informationen zu Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung sind ab vier Wochen vor Auktion verfügbar.
Otto Mueller
1874 - 1930

Zwei Mädchenakte, einer sitzend. Um 1925.
Aquarell und Farbkreide.
Auf Velin. 67,4 x 50 cm (26,5 x 19,6 in), blattgroß. [CH].


• Großformatige, ausgestaltete Zeichnung aus den gesuchten 1920er Jahren.
• In fein nuancierter und doch kräftiger Farbpalette visualisiert der Künstler hier sein lebenslanges künstlerisches Streben nach einer harmonischen Einheit von Mensch und Natur.
• Inbegriff von Otto Muellers charakteristisch-grafischem Stil und seiner stilisierten Formensprache.
• Die Darstellung weiblicher Akte in der freien Natur gilt als Kernmotiv in seinem unverwechselbaren Œuvre.
• Vergleichbare Arbeiten der 1920er Jahre sind heute Teil bedeutender musealer Sammlungen, darunter das Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin, die Albertina in Wien und das Detroit Institute of Arts
.

PROVENIENZ: Emmy Mueller, Berlin (die Schwester des Künstlers, verso mit dem handschriftl. Besitzvermerk).
Galerie Thomas, München.
Privatsammlung Süddeutschland (wohl in den 1980er Jahren erworben).
Seitdem in Familienbesitz.

LITERATUR: Tanja Pirsig-Marshall u. Mario-Andreas von Lüttichau, Otto Mueller. Catalogue raisonné, Band II (Zeichnungen und Aquarelle), Leipzig 2020, WVZ-Nr. 1925/01 (m. Farbabb., S. 161).
Tanja Pirsig-Marshall u. Mario-Andreas von Lüttichau, Otto Mueller. Werkverzeichnis der Gemälde und Zeichnungen (CD-Rom), München 2003, Essen 2007/2008, WVZ-Nr. 290.

"Hauptziel meines Strebens ist, mit größtmöglicher Einfachheit Empfindung von Landschaft und Natur auszudrücken [..]."
Otto Mueller, in: Ausst.-Kat. Otto Mueller, Kunstsalon Paul Cassirer, Berlin, April/Mai 1919.

Der weibliche Akt und insbesondere das kunsthistorisch so tradierte Motiv des weiblichen Aktes in der Landschaft dominieren das gesamte künstlerische Schaffen Otto Muellers. Ähnlich wie seine Malerkollegen aus der Künstlergruppe "Brücke", der er ab 1910 bis zu deren Auflösung 1913 angehört, sucht Otto Mueller sowohl in seinem Leben als auch in seiner Kunst nach einer größtmöglichen Ursprünglichkeit, einer harmonischen Einheit von Mensch und Natur.
Seine entindividualisierten Figuren versetzt Mueller deshalb in eine scheinbar unberührte, paradiesische Natur, weit entfernt von Großstadt und Technik, unberührt von Gesellschaftswandel und Industrialisierung und ohne jeglichen Zeitbezug. Anders als Kirchner oder Heckel zeigt Otto Mueller hier keine expressiv und spontan festgehaltenen Szenen aus dem Alltag, sondern sorgfältig inszenierte, ausgewogene Kompositionen. Traumverloren und nahezu statuesk sind seine Protagonistinnen in idealisierter, reduzierter Form von weitläufiger Landschaft oder dichter Pflanzenwelt, von Teichen und Baumgruppen umgeben. Wie selbstverständlich fügen sie sich in ihre Umgebung ein und ergeben, ganz ohne Irritationen, ein natürliches harmonisches Ganzes.

Mit großer zeichnerischer Raffinesse, wenigen, sicher gezogenen Linien und zarten, jedoch wirkungsvollen Kontrasten bringt Otto Mueller seine Figuren hier blattfüllend, klar und in atmosphärischem Zusammenspiel von Aquarell und malerischer Farbkreide aufs Papier. Der linke Akt ist von der Natur nicht nur umgeben, sondern wird von Blattwerk und Geäst regelrecht umschlossen. Nicht individuelle weibliche Personen kommen nun zur Darstellung, sondern eine allgemeingültige Form von Weiblichkeit und Menschlichkeit, von Ursprünglichkeit und einer entrückten Stimmungshaltung, in einer Typisierung, die in ihrer Konsequenz an die männlichen Figuren Oskar Schlemmers oder sogar die abstrahierten Köpfe Alexej von Jawlenskys denken lässt. Die doppelfigurigen Darstellungen nehmen innerhalb dieser Motivik eine besondere Stellung ein: Wie auch die einzelnen Akte verharren sie in sich gekehrt, ohne miteinander in Kontakt zu treten, jegliche Interaktion verneinend und auf sich selbst bezogen. So entsteht eine reizvolle Spannung zwischen den Figuren, die sich auch in der hier angebotenen, besonders ausgewogenen Komposition spürbar offenbart. [CH]



125000934
Otto Mueller
Zwei Mädchenakte, einer sitzend, Um 1925.
Aquarell und Farbkreide
Schätzpreis: € 80.000 - 120.000
Informationen zu Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung sind ab vier Wochen vor Auktion verfügbar.

 


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