Auktion: 375 / Kunst nach 45 / Zeitgenössische Kunst am 04.12.2010 in München Lot 211

 
Georg Baselitz - 45 April - 45 November


211
Georg Baselitz
45 April - 45 November, 1990.
Holzschnitt
Schätzung:
€ 8.000
Ergebnis:
€ 11.250

(inkl. Käuferaufgeld)
Folge von 8 Holzschnitten, erschienen bei Sabine Knust, Maximilian Verlag München 1990
Jeweils signiert, datiert und nummeriert. Exemplar 19/30. Auf feinem Offsetpapier. Bis 100,5 x 50 cm (39,5 x 19,6 in)Papier: je 124 x 67,6 cm (48,8 x 26,6 in).
Geschnitten 1989, gedruckt bei Elke Baselitz, Derneburg 1990. Neben der Auflage von 30 arabisch nummerierten Exemplaren gibt es 6 römisch nummerierte.

Baselitz wird als Hans-Georg Kern geboren und entleiht sich seinen Künstlernamen vom Heimatort. Nachdem er aufgrund von "gesellschaftspolitischer Unreife" von der Ost-Berliner Kunsthochschule verwiesen wird, wechselt er 1956 auf die Hochschule der Bildenden Künste in Berlin-Weißensee. 1957-1962 setzt Baselitz seine Ausbildung an der Hochschule der Bildenden Künste in Berlin-Charlottenburg fort. Einer seiner Lehrer wird Hann Trier. In den frühen 1960er Jahren verfasst Baselitz mehrere künstlerische Manifeste und etabliert zusammen mit Künstlern wie Eugen Schönebeck oder Markus Lüpertz eine neue figurative Kunst mit expressiven Zügen. Mit seinen Arbeiten will Baselitz gegen festgelegte Kategorien und Regelmäßigkeiten verstoßen, seine unprätentiöse Malerei richtet sich gegen das gängige Ideal. 1963 werden in der Galerie Werner & Katz in Berlin die beiden Gemälde "Die große Nacht im Eimer" und "Der nackte Mann", die einen Skandal auslösten, von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt. Ein anhängiges Verfahren wegen Pornografie wird 1965 eingestellt und die Werke werden zurückgegeben. 1969 entsteht das erste der für Baselitz typischen Bilder, in denen das Motiv auf dem Kopf steht. Neben der Malerei gewinnen auch Zeichnung, Druckgrafik und Holzskulptur an Bedeutung. Anfang der 1970er Jahre erreicht der Künstler durch zahlreiche Ausstellungen einen hohen Bekanntheitsgrad in Deutschland. Baselitz wird 1977 an die Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe berufen. Von 1983 bis 1988 führt er seine Professur an der Hochschule der Bildenden Künste in Berlin fort. 1980 gestaltet Baselitz den deutschen Pavillon der Biennale in Venedig, nimmt an der documenta VII teil und hat unzählige Ausstellungen und Retrospektiven in den größten internationalen Kunstforen.

"Die im Gitter unter den Flecken der Bildfläche (und der Geschichte) liegenden Köpfe aus der 45er druckgraphischen Folge (Kat. 48-55) nehmen vielmehr die breiten Gemälde von 1990-1991 vorweg, die als gemalte Strichzeichnungen die Heldenfiguren aus den Jahren 1965-1966 neuerdings wieder aufnehmen." (Rainer M. Mason aus: Georg Baselitz. Druckgraphik 1985-1990, Ausst.Kat. Bayerische Vereinsbank im Palais Preysing, München, 13.3.-4.5.1991, ohne Seitenangabe).

Im Jahr 2004 wird Baselitz der "Nobelpreis der Künste", der Praemium Imperiale der Japan Art Association, zuerkannt. Das Gremium begründet die Verleihung des weltweit renommierten Preises für zeitgenössische Kunst damit, dass Georg Baselitz mit seiner energievollen Malerei die internationale Kunstszene Jahrzehnte lang geprägt habe. [DB].




211
Georg Baselitz
45 April - 45 November, 1990.
Holzschnitt
Schätzung:
€ 8.000
Ergebnis:
€ 11.250

(inkl. Käuferaufgeld)