Tuschfederzeichnung
Rechts unten signiert. Verso mit dem Nachlassstempel und der handschriftlichen Nummerierung "2 118 7" sowie der Datierung "1919" und der Bezeichnung "Vignette auf dem Titelblatt "Ade, Witboi"". Auf Bütten. 24,5 x 32 cm (9,6 x 12,5 in), Blattgröße

Wir danken Herrn Ralph Jentsch, Rom, für die wissenschaftliche Beratung.

PROVENIENZ: Atelier des Künstlers, Berlin 1919.
Martin O. Grosz, Sohn des Künstlers.
Sheila Joan Herbert (Geschenk von Martin O. Grosz).

LITERATUR: George Grosz, "Ade, Witboi", Berlin-Grunewald 1955, Vignette auf der Titelseite.

Der Abschied von seinem Foxterrier, genannt Witboi nach dem berühmten Hererohäuptling Hendrik Witbooi, markiert das Ende einer fast sorglosen Jugend und den Beginn des Studiums an der Akademie in Dresden. Die kleine, später entstandene Zeichnung in ihrer absichtlich kindlich-naiven Begrifflichkeit visualisiert den Tatendrang und das Abenteurertum, das George Grosz ein Leben lang nie verlassen hat. Der feine, etwas nervöse Strich verrät den bereits anerkannten Illustrator, der mit seinen oft grotesken Sittenschilderungen die Abgründe einer kleinbürgerlichen Welt schonungslos darstellte. Nichts davon ist in dieser Zeichnung zu spüren. Die anrührende Leichtigkeit der heiteren Szene verrät einen Idealisten, der George Grosz neben vielem anderem auch ist. [KD].