Auktion: 393 / Post War/Zeitgenössische Kunst am 09.06.2012 in München Lot 278

 
Thomas Sommer - Atelier-Weltbild


278
Thomas Sommer
Atelier-Weltbild, 2003.
Mischtechnik
Schätzung:
€ 4.000
Ergebnis:
€ 18.750

(inkl. Käuferaufgeld)
Atelier-Weltbild. 2003.
Mischtechnik. Acryl, Collage, weiße Kreide, Lackfarben, Silber-, Gold- und Filzstift.
Links unten monogrammiert und datiert. Auf dem Keilrahmen mit Etikett, dort handschriftlich betitelt. 300 x 99,5 cm (118,1 x 39,1 x 1,3 in).

AUSSTELLUNG: Die Erde ist eine Scheibe in der Mitte des Universums, Maerzgalerie Leipzig, 14. Januar - 4. März 2006. (Ausst.- Kat. mit Farbabb. S. 7).

Neben den Hauptvertretern der „Neuen Leipziger Schule“ wie Neo Rauch und David Schnell hat sich auch Thomas Sommer als ein wichtiger Künstler dieses herausragenden Phänomens der zeitgenössischen gegenständlichen Malerei etabliert. Thomas Sommer, 1967 in Torgau geboren, absolviert von 1992 bis 1999 das Studium der Malerei an der HGB Leipzig bei Porf. Arno Rink und Prof. Sighard Gille. Daran anschließend vervollkommnet er seine Ausbildung in der Meisterklasse von Prof. Sighard Gille.

Die Arbeiten von Thomas Sommer speisen sich aus der Bilderflut unserer heutigen Realität. Der Künstler zitiert aus dem gesamten Bilderrepertoire, das ihm zur Verfügung steht – aus der Kunstgeschichte, den Medien, wie Zeitung, Fernsehen, Internet, Reklame, Comics und Graffiti. Es gibt fast nichts, was Thomas Sommer nicht zusammenführt, aufeinander treffen lässt, überlagert, fragmentiert und neu zusammen setzt. „In der Radikalisierung des Zerlegens und Zertrümmerns der angebotenen Bilder – auch der eigenen Arbeiten – und in der Neuordnung der Fragmente, ihrer Disziplinierung im ornamentalen Reigen der Montagen liegt Thomas Sommers Versuch, dem Haltlosen eine Form, eine neue Form zu geben.“ (zit. Nach: Dr. phil Kwapis, Jörg: Die Neuordnung der Dinge. In: Thomas Sommer, Hrsg.: Maerzgalerie Leipzig, 2006. S. 3.) Dies wird auch in unserem Bild deutlich. Zusätzlich wird hier durch den Titel. „Atelier – Weltbild“ die Frage nach dem künstlerischen Schaffensprozess aufgeworfen. So wird der Mann mit abgefeuerter Waffe, in einem Meer an Sinnbildern stehend, selbst zu einer Metapher. Er symbolisiert die Schwierigkeit des Künstlers etwas Neues zu schaffen, das „sich-nicht-entziehen-können“ dieser Bilderflut, die uns tagtäglich umgibt. Und auch in diesem Thema ist wieder ein indirektes Zitat der Kunstgeschichte zu erkennen.

Die Arbeiten des Künstlers sind in vielbeachteten Ausstellungen, unter anderem in Berlin, Leipzig, Köln und Frankfurt a.M., zu sehen. Seit 2001 lebt und arbeitet Thomas Sommer freischaffend in Mockritz bei Torgau. [JG].




278
Thomas Sommer
Atelier-Weltbild, 2003.
Mischtechnik
Schätzung:
€ 4.000
Ergebnis:
€ 18.750

(inkl. Käuferaufgeld)