Auktion: 416 / Kunst nach 45 / Zeitgenössische Kunst am 07.06.2014 in München Lot 800

 

800
Peter Doig
Canoe Island, 2000.
Farbserigrafie
Schätzung:
€ 2.500
Ergebnis:
€ 3.250

(inkl. Käuferaufgeld)
Canoe Island. 2000.
Farbserigrafie.
Signiert, datiert "15.12.2000", betitelt "Stretch Canoe", gewidmet und bezeichnet "London" sowie "C.P. I". Color Proof außerhalb einer Auflage von 300 Exemplaren. Auf leichtem Karton. 75 x 101 cm (29,5 x 39,7 in). Papier: 77 x 103 cm (30,3 x 40,5 in).
Gedruckt bei Coriander Studios, London. Herausgegeben von Counter Editions, London. [KP].

Peter Doig wird 1959 in Edinburgh geboren. Er wächst auf Trinidad und in Kanada auf. Seine künstlerische Ausbildung erhält Doig an renommierten Kunstschulen in London: Ab 1979 besucht er die Wimbledon School of Art, ab 1980 die St. Martin’s School of Art und schließlich 1989/90 die Chelsea School of Art. Anschließend lebt und arbeitet er zunächst in Montreal, Kanada. Erste öffentliche Anerkennung erfährt er 1993 durch den ersten Preis der John Moore Exhibition mit seinem Gemälde "Blotter". Schon im Jahr darauf folgt die Nominierung für den Turner-Preis. Von 1995 bis 2000 ist Peter Doig als Kurator an der Tate Gallery, London, tätig.

Peter Doigs Werke beziehen sich vielfach auf tradierte Motive, die er Fotos, Zufallsfunden in Zeitungen oder Filmstills entnimmt. Die vorliegende Arbeit zeigt das im Œuvre immer wiederkehrende Motiv des Kanus, das auf Gemälden und innerhalb der Druckgrafik aufgegriffen wird. Das Kanu, das gleichsam als ikonisches Motiv des Künstlers beschrieben werden kann, treibt im hier angebotenen Print "Canoe Island" im sanft bewegten Wasser. Die Darstellung ist verschwommen, der im Kanu sitzende Mann bleibt unbestimmt, wodurch die Szene eine irritierende Wirkung erhält und den Betrachter anregt, der Szene einen Kontext zu geben. Verstärkt wird dieser beinahe unheimliche Eindruck durch die Tatsache, dass sich Doig bei einigen seiner Kanu-Bilder, unter anderem bei "White Canoe" (1990/91) oder "Canoe Lake" (1997/98), auf eine legendäre Szene aus dem Horror-Klassiker "Freitag der 13." bezieht. Welche Bedeutung die Kanu-Bilder im Werk des Künstler einnehmen, zeigt ferner, dass mit dem Gemälde "White Canoe" im Jahr 2007 ein neuer Auktionsrekord für den Künstler erzielt werden konnte.

Im Jahr 2002 kehrt Doig nach Trinidad zurück. Hier hat er sein Atelier im Caribbean Contemporary Arts (CCA7) Centre in Laventille, nahe Port of Spain. Im Februar 2003 gründet er zusammen mit dem Künster Che Lovelace den "StudioFilmClub". Es werden wöchentlich Filme aus karibischen und weltweiten Produktionen gezeigt, Peter Doig gestaltet hierzu die Plakate. Eine Ausstellung 2005 im Museum Ludwig, Köln, widmet dieser Werkgruppe eine Ausstellung. Seit 2005 leitet Doig eine Klasse für Malerei an der Kunstakademie in Düsseldorf. Im Jahr 2007 wird seine Arbeit "Weißes Kanu" für 5,1 Millionen Pfund versteigert und hält damit zeitweise den Rekord als wertvollstes zeitgenössisches Gemälde. Werkschauen zu Peter Doig sind unter anderem 2001 in der National Gallery of Canada, Ottawa, 2004 in der Pinakothek der Moderne, München, und 2008 in der Tate Britain, London, zu sehen. Peter Doig gilt als einer der maßgeblichen und international einflussreichsten Maler der Gegenwart.
Peter Doig ist u.a. vertreten in:
Galerie Boisserée, Köln
Contemporary Fine Arts, Berlin
Victoria Miro Gallery, London
Gavin Brown's enterprise, New York
Michael Werner Gallery, New York/ London/ Köln
James Hyman Fine Art, London
Centre Pompidou, Paris
Los Angeles County Museum of Art
National Gallery of Canada, Ottawa
Sammlung Deutsche Bank, Frankfurt
Arts Council England, London




800
Peter Doig
Canoe Island, 2000.
Farbserigrafie
Schätzung:
€ 2.500
Ergebnis:
€ 3.250

(inkl. Käuferaufgeld)