Auktion: 420 / Kunst nach 45 / Zeitgenössische Kunst am 06.12.2014 in München Lot 813

 
Gerhard Hoehme - Dehner (Das Hemd des Herkules)


813
Gerhard Hoehme
Dehner (Das Hemd des Herkules), 1973/1985.
Acryl
Schätzung:
€ 18.000
Ergebnis:
€ 18.000

(inkl. Käuferaufgeld)
Dehner (Das Hemd des Herkules). 1973/1985.
Acryl auf Damast, mit geklöppelter Borte und PE-Schnüren.
Hoehme 85-03. Links unten signiert und datiert "73/85". Verso signiert, datiert "75/85" und betitelt "Dehner". 125 x 125 cm (49,2 x 49,2 in) . [JS].

PROVENIENZ: Vormals Sammlung F. und M. Walter, Leverkusen.

AUSSTELLUNG: 29. Jahresausstellung des Deutschen Künstlerbundes, Germanisches Nationalmuseum, Kunsthalle, Norishalle, Nürnberg 1981 (mit s/w-Abb.).
Gerhard Hoehme. Bilder, Galerie Karin Fesel, Düsseldorf 1986.

In den 1970er Jahren entdeckt Hoehme den Damaststoff als vorstrukturierten Malgrund für sich. "Bewegte ich mich vor dem Damast hin und her, kippte der Eindruck um: was vorher Licht war, war nachher Schatten und wieder umgekehrt [..] Damastweiß ist vielschichtiges weißes Licht. Es verschluckt die anderen Farben oder setzt sie hervor. So wie die Natur das Tageslicht trinkt, um in jeder Sekunde neu (anders) zu sein, so sucht Damast den Blickpunkt Deines Auges, um umzukippen in ein Anderes (zit. nach: Boehm, in: Hoehme, S. 37). Der Damast mit seinen Ornamenten und Blüten bereichert seine Malerei um eine bürgerliche Komponente, die der Künstler aufnimmt, ohne sie zu bestätigen. Auch in unserer Arbeit bilden Tischdecke und Häkelborte das Zentrum bürgerlicher Geschmackskultur, die Hoehme jedoch mit seinen Übermalungen stört und durch das zusätzliche Einbeziehen seiner berühmten PE-Schnüre in den Raum ausgreifen lässt.



813
Gerhard Hoehme
Dehner (Das Hemd des Herkules), 1973/1985.
Acryl
Schätzung:
€ 18.000
Ergebnis:
€ 18.000

(inkl. Käuferaufgeld)