Auktion: 420 / Kunst nach 45 / Zeitgenössische Kunst am 06.12.2014 in München Lot 1039

 

1039
Andreas Gursky
Ayamonte, 1997.
Cibachrome-Abzug
Schätzung:
€ 120.000
Ergebnis:
€ 150.000

(inkl. Käuferaufgeld)
Ayamonte. 1997.
Cibachrome-Abzug.
Verso signiert, datiert, betitelt und nummeriert. Aus einer Auflage von 6 Exemplaren. 179,5 x 255 cm (70,6 x 100,3 in), Rahmenmaße.

LITERATUR: Vgl. Andreas Gursky. Fotografien 1984 bis heute, Marie Luise Syring (Hrsg.), München u.a. 1998, Kat.-Nr. 125, Abb. S. 137.

Andreas Gursky studiert 1978-1981 Visuelle Kommunikation an der Folkwangschule Essen sowie Fotografie von 1981 bis 1987 an der Kunstakademie Düsseldorf u.a. bei Bernhard Becher. Zunächst herrscht in seinen Arbeiten das Prinzip der Reihung vor. Die zu dieser Zeit entstandenen Fotografien zeichnen sich durch eine Tendenz zum Einzelbild und zu individueller Motivwahl aus. Es entstehen kleinformatige Aufnahmen, in denen Gursky dem Verhältnis zwischen Mensch und Umwelt nachgeht. Seine erste Einzelausstellung zeigt der Künstler 1987 im Flughafen Düsseldorf. Zwei Jahre später erhält er den "I. Deutschen Fotopreis" in Stuttgart und beteiligt sich an der "I. Internationalen Photo-Triennale" in Esslingen. In den folgenden Jahren werden ihm der "Bremer Kunstpreis" und der "Renata-Preis" der Kunsthalle Nürnberg verliehen. Für das "Siemens Fotoprojekt" entwickelt er 1991/92 Arbeiten, die sich mit den Innenräumen industrieller Großproduktionsstätten beschäftigen. Kurz darauf, 1994, widmen die Hamburger Deichtorhallen Andreas Gursky eine große Einzelausstellung. Es folgen weitere in Wolfsburg, Düsseldorf und Winterthur. Das Museum of Modern Art zeigt 2001 eine Retrospektive seines Werks, die auch im Centre National d'Art et de Culture Georges Pompidou, Paris, und in vier weiteren Städten zu sehen ist.

Die Bedeutung der Farbe verstärkt sich in den jüngeren Arbeiten zunehmend, so dass die Anordnung der einzelnen Bildelemente in den Vordergrund rückt. Gurskys Fotografien sind von unterschiedlichen Motiven und Gattungen aus der Kunst- und Fotografiegeschichte beeinflusst, jedoch steht für ihn immer die Sprache der Bilder im Zentrum der Auseinandersetzung. Gurskys große Farbkompositionen gleichen raffiniert entwickelten Gemälden. Erst beim genauen Hinsehen nimmt man die ästhetischen Feinheiten seiner fotografischen Bilder wahr. Er zeigt Einzelbilder, die trotz ihres vermeintlichen Realismus eine unwirklich erscheinende Distanz zur Wirklichkeit haben. Erst der Fotograf verwandelt das Gesehene in eine ästhetische Besonderheit. Er setzt Komplementärfarben gegeneinander, verwandelt Einzelformen in flirrende Flächen und öffnet zugleich Räume, in die er den Blick des Betrachters zu lenken versteht. Der Gegenstand selbst tritt vollständig hinter seine Erscheinungsform zurück.
Andreas Gursky lebt und arbeitet in Düsseldorf.

Andreas Gursky ist u.a. vertreten in:
Sprüth Magers, Berlin/London
Kleinschmidt Fine Photographs, Wiesbaden
White Cube, London
Gagosian Gallery, New York
Essl Museum - Kunst der Gegenwart, Klosterneuburg
The National Museum of Photography - The Black Diamond, Kopenhagen
Centre Pompidou - Musée National d´Art Moderne, Paris
Museum Ludwig, Köln
Hamburger Kunsthalle, Hamburg
ZKM - Zentrum für Kunst und Medientechnologie, Karlsruhe
Pinakothek der Moderne, München
Fotomuseum Winterthur, Winterthur
Zabludowicz Collection, London
Tate Britain, London
Solomon R. Guggenheim Museum, New York
The Metropolitan Museum of Art, New York
MoMA - Museum of Modern Art, New York




1039
Andreas Gursky
Ayamonte, 1997.
Cibachrome-Abzug
Schätzung:
€ 120.000
Ergebnis:
€ 150.000

(inkl. Käuferaufgeld)