Auktion: 425 / Kunst nach 1945 / Zeitgenössische Kunst am 12./13.06.2015 in München Lot 623

 

623
Otto Piene
Moon bow, 2000.
Öl
Schätzung:
€ 10.000
Ergebnis:
€ 26.250

(inkl. Käuferaufgeld)
Moon bow. 2000.
Öl, Feuer und Rauch auf Leinwand.
Verso und auf dem Keilrahmen signiert, datiert, betitelt und bezeichnet sowie mit Richtungspfeil. 18 x 24 cm (7 x 9,4 in). [SM].

Eine intensive und farbenprächtige "Verbrennung", die Pienes Begeisterung für atmosphärisch-optische Effekte widerspiegelt.

PROVENIENZ: Privatsammlung Baden-Württemberg.

"Moon bow", "Mondregenbogen" betitelt der große Licht- und Feuerkünstler Otto Piene diese Arbeit aus seinem strahlenden Spätwerk. Damit bezeugt er, wie intensiv er sich mit den atmosphärisch-optischen Effekten der Natur, mit den elementaren Himmelserscheinungen befasst hat. Denn ein Mondregenbogen ist ein nur äußerst selten zu beobachtendes Naturphänomen. Dieses nächtliche Schauspiel ist dem menschlichen Auge aufgrund der geringen Lichtkraft des Mondes eigentlich nur als weißer Schein erkennbar, ähnlich wie in Caspar David Friedrichs berühmter "Gebirgslandschaft mit Regenbogen" (um 1809, Museum Folkwang, Essen). Auf lange belichteten, hochempfindlichen Fotografien aber offenbart sich die spektrale Farbenpracht eines Mondregenbogens - so auch in Pienes hochästhetischer Verbrennung. Um das grünlich-kühle Zentrum herum, die Brandblasen wie Mondkrater, zeigt sich annähernd ringförmig wie eine Halo-Erscheinung ein prachtvolles Farbschauspiel. Es entsteht ein intensives Werk, in dem die elementare Kraft der Spektralfarben zu voller Entfaltung gelangt.



623
Otto Piene
Moon bow, 2000.
Öl
Schätzung:
€ 10.000
Ergebnis:
€ 26.250

(inkl. Käuferaufgeld)