Unser Werk gehört in die Serie der "Kissenbilder", die Graubners Ruhm begründen. Entwickelt Anfang der 1960er Jahre, führt er durch die Dreidimensionalität der Kissen seine abstrakte Farbflächenmalerei zu neuer Wirkung. In besonderem Maße sucht die vorliegende Arbeit, 1965 entstanden, das Spiel mit Kontrasten, mit Gegensätzlichkeiten. Denn Graubner überspannt hier nicht die gesamte Bildfläche mit Perlon, sondern lediglich ein objektartig erfasstes Kissen. Dieses montiert er auf eine Holzplatte mit Aluminiumbeschlag. Objekt und Grund gehen hier also gerade nicht in den typischen, wolkig-weichen Strukturen ineinander über, sondern stehen in spannungsvollstem Kontrastverhältnis. Die Härte und Kälte des glatten Metalls bildet den schärfsten Gegensatz zur lebensvollen Form und Weiche des Kissens. Dessen natürlich-fleckiger Ton, gleichsam lebenserfülltes Inkarnat, wirkt auf der Metallfläche wie ein Fremdkörper. Kunstvoll spielt Graubner mit den Unterschieden in Textur und Farbe, in Haptik und Struktur. Diese gezielt gesetzten Kontraste lassen unsere Arbeit besonders reizvoll werden.