Auktion: 428 / Klassische Moderne am 03./05.12.2015 in München Lot 209

 

209
Gabriele Münter
Stillleben mit Holzpuppe (Klapperpuppe), 1909.
Öl auf Malpappe
Schätzung:
€ 100.000
Ergebnis:
€ 131.250

(inkl. Käuferaufgeld)
Stillleben mit Holzpuppe (Klapperpuppe). 1909.
Öl auf Malpappe.
Rechts unten signiert und datiert. Verso datiert und betitelt "Klapperpuppe", dort mit dem Nachlassstempel sowie mit einem Aufkleber mit der teils handschriftlichen, teils gestempelten Nachlassnummer "S 38 6" und zwei weiteren nummerierten Etiketten "2608" und "56". 38,2 x 46 cm (15 x 18,1 in).

Erstmals im Auktionshandel.
Mit einer schriftlichen Bestätigung der Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München, vom 3.8.2015. Die Arbeit wird in das Werkverzeichnis der Gemälde von Gabriele Münter aufgenommen.

PROVENIENZ: Nachlass der Künstlerin (verso mit dem Stempel und der Nachlassnummer).
Franz Resch, Gauting.
Sammlung Hildegard Auer, Oberpfalz.

AUSSTELLUNG: Naive and Outsider Painting from Germany and Paintings by Gabriele Münter, Museum of Contemporary Art, Chicago, 26.3.-29.5.1983, Kat.-Nr. 3, S. 110.
Gabriele Münter, Kunstverein Hamburg, 9.4.-29.5.1988/Hessisches Landesmuseum Darmstadt, 29.6.-21.8.1988/Sammlung Eisenmann, Aichtal-Aich, 3.-25.9.1988, Kat.-Nr. 18 mit Abb. Tafel X.

LITERATUR: Helmut Friedel, Annegret Hoberg, Gabriele Münter- und Johannes-Eichner-Stiftung, Das Münter-Haus in Murnau. Hinterglasbilder, Schnitzereien und Holzspielzeug, München 2000, S. 50, Abb. 45 (Schepperdocke).

Das Sammeln und die Liebe zu Gegenständen der Volkskunst ist im Zusammenhang mit dem Interesse Gabriele Münters für die Hinterglasmalerei zu sehen. Ab 1908 erscheinen Gegenstände ihrer Sammlung in den Stillleben. Auffallend ist der lose Zusammenhang der Gegenstände in dem vorliegenden Gemälde. Die obligatorischen Äpfel, die seit Cézannes Stillleben die Ikonografie des deutschen Nachimpressionismus bereichern, sind mit einem Keramikkrug und einer Klapperpuppe aus der Volkskunstsammlung der Künstlerin zu diesem Stillleben vereint, das in seiner dunkel-glühenden Farbigkeit an ähnliche Arbeiten von Jawlensky erinnert.
Die Klapperpuppe, eine sogenannte Schepperdocke, aus dem Besitz Gabriele Münters ist heute noch im Münterhaus in Murnau erhalten. Sie findet sich auch auf weiteren Gemälden, wie dem Stillleben "Kleine Figuren und Blumen" von 1933, das sich heute in Privatbesitz befindet.



209
Gabriele Münter
Stillleben mit Holzpuppe (Klapperpuppe), 1909.
Öl auf Malpappe
Schätzung:
€ 100.000
Ergebnis:
€ 131.250

(inkl. Käuferaufgeld)