Auktion: 428 / Klassische Moderne am 03./05.12.2015 in München Lot 253

 

253
Gabriele Münter
Farbstudie 1915 mit Rot und Gelb, 1915.
Öl auf Malpappe
Schätzung:
€ 40.000
Ergebnis:
€ 43.750

(inkl. Käuferaufgeld)
Farbstudie 1915 mit Rot und Gelb. 1915.
Öl auf Malpappe.
Rechts unten signiert und datiert. Rückseitig signiert, betitelt und datiert sowie mit dem Nachlassstempel und der handschriftlichen Nachlassnummer in Kreide "V.55". Dort auf einem Klebeetikett mit der gestempelten Nummerierung "769". 30 x 35,2 cm (11,8 x 13,8 in).

Eindringliche Farbstudie, die den Einfluss Jawlenskys zeigt.
Mit einer schriftlichen Bestätigung der Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung vom 19. November 2015. Das Gemälde wird unter dem Titel "Farbstudie" in das Werkverzeichnis der Gemälde von Gabriele Münter aufgenommen.

Die ungewöhnliche Farbstudie, die sich jeglicher narrativen Interpretation entzieht, könnte in den ersten Monaten der Übersiedlung nach Schweden entstanden sein, einer Zeit, in der sich Münter, wohl auch unter dem Einfluss von Kandinsky, mit ungegenständlichen Kompositionen befasste, ohne jedoch dieses ihr fremde Genre eindeutig weiter zu verfolgen. Die vorliegende Arbeit weist in ihrer Mischform von Abstraktion mit symbolistischen Elementen Bezüge zu Arbeiten ihres Malerkollegen Alexej von Jawlensky auf, die man als Reminiszenz an gemeinsames Schaffen aus der Zeit des "Blauen Reiter" und davor sehen kann. Ein amorphes Formengut wird nicht, wie sonst bei Münter üblich, durch ein lineares Gerüst strukturiert und sorgt so für eine fast lyrische Grundstimmung, die durch einen modulierend-dunklen Farbverlauf in ihrem Grundton unterstützt wird. Das kleine Werk ist Ergebnis eines Vortastens nach neuen Ausdrucksformen, die Münter um diese Zeit suchte, ohne sie weiter zu entwickeln.



253
Gabriele Münter
Farbstudie 1915 mit Rot und Gelb, 1915.
Öl auf Malpappe
Schätzung:
€ 40.000
Ergebnis:
€ 43.750

(inkl. Käuferaufgeld)