Auktion: 442 / Klassische Moderne II am 09.06.2016 in München Lot 50

 

50
Lyonel Feininger
Niedergrundstedt, 1913.
Buntstiftzeichnung
Schätzung:
€ 6.000
Ergebnis:
€ 10.375

(inkl. Käuferaufgeld)
Niedergrundstedt. 1913.
Buntstiftzeichnung.
Rechts oben datiert "Frei I VIII 13". Auf leichtem Zeichenpapier (am linken Blattrand mit Lochung). 16,3 x 20,2 cm (6,4 x 7,9 in), blattgroß.

Mit einer Foto-Expertise von Achim Moeller, Lyonel Feininger Project LLC, New York - Berlin, vom 17.4.2015. Die Arbeit ist im Archiv des Lyonel Feininger Project unter der Nummer 1330-04-17-15 registriert.

Durch die Bekanntschaft mit Alfred Kubin und den "Brücke"-Malern Karl Schmidt-Rottluff und Erich Heckel eröffnen sich Lyonel Feininger ab 1912 neue Dimensionen für sein Werk. Erste Architekturkompositionen mit der für ihn typischen, kubistischen Zersplitterung entstehen. Die Zeichnungen sind bestimmt von feinen, parallelen, schwarzen Strichen, aus denen Flächen geformt werden, welche den Raum interpretieren. Fast futuristisch anmutend, wird in der Zeichnung "Niedergrundstedt" die Silhouette des thüringischen Ortes aufgelöst. Mit feinem Strich seziert er das Gesehene, zerlegt es in prismatisch gebrochene Formen, die er in einen offenen Bildraum setzt. Mit wenigen unterbrochenen Strichen gibt er Häuser, Straßen und Himmel an. Die meisterliche Fähigkeit, den Bildgegenstand zu zersprengen und dennoch ein ruhiges Gefüge zu schaffen, wohnt auch dieser Zeichnung Lyonel Feiningers inne.



50
Lyonel Feininger
Niedergrundstedt, 1913.
Buntstiftzeichnung
Schätzung:
€ 6.000
Ergebnis:
€ 10.375

(inkl. Käuferaufgeld)