Reine Naturstudien, ohne Figuren in atmosphärischer Verschmelzung mit ihr, sind in dieser Zeit eher selten. Dennoch erkennt man an dem typisch freien, breiten Pinselduktus die Handschrift des Künstlers. Gekonnt modelliert er Lichtgegensätze, die zarte Reflexion der Sonne auf der Wasseroberfläche kontrastiert die schattige Uferböschung und ergibt eine harmonische Gesamtkomposition. Fußend auf einer Tradition des malerischen Ausdrucks, die im ausgehenden neunzehnten Jahrhundert ihre Wurzeln hat, schuf Leo Putz Gemälde von spätimpressionistischer Prächtigkeit, die fern von den fortschrittlichen Strömungen der Zeit ihre eigene Berechtigung fanden. [JA/AP]