Auktion: 433 / Kunst nach 1945 I am 11.06.2016 in München Lot 963

 

963
Richard Hamilton
Release, 1972.
Farbserigrafie
Schätzung:
€ 20.000
Ergebnis:
€ 33.750

(inkl. Käuferaufgeld)
Release. 1972.
Farbserigrafie mit collagierter Silberfolie.
Lullin 83. Signiert und nummeriert sowie mit dem geprägten Copyright-Zeichen. Aus einer Auflage von 150 Exemplaren. Auf Velin von Hodgkinson (mit Wasserzeichen). 68,6 x 86,3 cm (27 x 33,9 in). Papier: 70,2 x 94,5 cm (27,6 x 37,2 in).
Gedruckt vom Künstler und Chris Prater, Kelpra Studio, London (verso mit dem Stempel), herausgegeben von der Petersburg Press, London.
Die Auflage entstand für Release, eine gemeinnützige Organisation zur Unterstützung von Drogenopfern, und den National Council for Civil Liberties (NCCL).
Gefragtes Motiv des Künstlers von der Verhaftung Mick Jaggers.

Das hier angebotene Werk zeigt Mick Jagger und den Kunsthändler Robert Fraser, wie sie mit Handschellen aneinandergekettet am 28.6.1967 in einem Gefangenentransport zu ihrer Urteilsverkündigung gefahren werden. Beide wurden damals wegen illegalem Drogenbesitz für schuldig gesprochen. Ein Urteilsspruch, der durch die Presse ging. Richard Hamilton formuliert seine "persönliche Empörung gegenüber dem Wahnsinn der Gesetzesinstitution […], die jedermann für die Straftat der Selbstzerstörung durch Drogen inhaftieren kann“, so dass er ein Pressefoto, welches im "Daily Sketch“ veröffentlicht ist, zur Vorlage nimmt und in verschiedenen Bildprozessen bearbeitet. (Richard Hamilton zit. nach: Etienne Lullin. Richard Hamilton, Druckgraphik und Multiples 1939-2002, S. 104). Durch die künstlerische Bearbeitung eines Pressefotos, welches eng mit der Darstellung der Wahrheit konnotiert ist, spielt der Künstler gekonnt mit der Frage von Fiktion und Realität und stellt den dokumentarischen Charakter von Fotografien in Frage. [JA]



963
Richard Hamilton
Release, 1972.
Farbserigrafie
Schätzung:
€ 20.000
Ergebnis:
€ 33.750

(inkl. Käuferaufgeld)