Auktion: 433 / Kunst nach 1945 I am 11.06.2016 in München Lot 972

 

972
Günther Uecker
Aschegarten, 1986.
Mischtechnik
Schätzung:
€ 90.000
Ergebnis:
€ 187.500

(inkl. Käuferaufgeld)
Aschegarten. 1986.
Mischtechnik. Steine, Nägel und Sand auf Leinwand auf Holz.
Verso signiert, datiert, betitelt und bezeichnet sowie mit Richtungspfeil. 150 x 150 cm (59 x 59 in).

PROVENIENZ: Galerie Reckermann, Köln (verso mit handschriftlichem Vermerk).
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.

AUSSTELLUNG: Uecker in Wien. Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, 10. Juli - 20. September 1989, Aust.-Kat. mit Abb. S. 34.

Neben elementaren Materialien wie Eisennägeln und Sand, gehört auch Asche von Anfang an zu den essentiellen Bestandteilen in Ueckers Werk. Die Serie der Aschegärten fasziniert durch eine widersprüchliche Wirkung, die sich aus der doppelten Qualität der Asche als Verfalls- und Fruchtbarkeitselement ergeben und die sich auch im Titel des Kunstwerks niederschlägt. Im Aschegarten bäumt sich die Asche als Ergebnis maximaler Destruktion im Verbund mit Sand und Nägeln wieder auf und wird zur lebendigsten Materialität im Bild: "Die Poesie der Destruktion im Werk dieses Existenzialisten enthält unübersehbar die Aufforderung zur Selbstbehauptung. Ueckers Gewaltakte transportieren ein Programm: Sie trotzen der Selbstmordgesellschaft; sie blockieren die Lust zum Untergang; sie wehren sich gegen die Gefährdung des Menschen durch den Menschen. Die körpergroßen Aschebilder [..] formieren sich zu einer mächtigen Ikonographie der Wiederherstellung. Die zyklisch erhobene Frage lautet: Kann Fruchtbarkeit auf Asche gründen?" (zit. nach: Ausst. Kat. Uecker in Wien, Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, 10.07.-20.09.1989, S. 11).



972
Günther Uecker
Aschegarten, 1986.
Mischtechnik
Schätzung:
€ 90.000
Ergebnis:
€ 187.500

(inkl. Käuferaufgeld)