Otto Modersohns Blumensträuße sind komplexe Kompositionen, in denen er die Natur, deren Darstellung für ihn immer eine große Bedeutung hatte, auf ideale und artifizielle Weise arrangiert. Im Gesamtbild des Straußes ist ihm die Individualität einer jeden Blüte wichtig. In seinen Aufzeichnungen schreibt er im November 1933: "Ich will keinen Impressionismus - 'das Ding an sich' soll sprechen, der Gegenstand als solcher, die einzelne Blume, natürlich in der großen Einheit und so überall" (zit. nach: Otto Modersohn Museum (Hrsg.), Otto Modersohn - Allgäu 1926-1939, Ausst.-Kat. Fischerhude 1990, S. 131). So werden Modersohns Blumensträuße zu einem Symbol für das Individuum als Teil eines größeren, stimmigen "Ganzen", anstatt nur rein dekorativ zu sein. [AP]