Auktion: 442 / Klassische Moderne II am 09.06.2016 in München Lot 26

 

26
Karl Schmidt-Rottluff
Heimkehrende Kühe, 1922.
Farbholzschnitt
Schätzung:
€ 8.000
Ergebnis:
€ 6.250

(inkl. Käuferaufgeld)
Heimkehrende Kühe. 1922/1927.
Farbholzschnitt in Braun, Orange und Grün.
Schapire H 27. Signiert, datiert und mit einer Widmung an das Ehepaar Schiefler. Mit der Werknummer "272" bezeichnet. Auf dünnem, chamoisfarbenem Velin. 39,7 x 50,2 cm (15,6 x 19,7 in). Papier: 57 x 80,5 cm (22,5 x 31,7 in).

Der Farbholzschnitt wurde bisher erst zweimal auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten (Quelle: www.artnet.com).

PROVENIENZ: Sammlung Gustav Schiefler.



Karl Schmidt-Rottluff lernt Gustav Schiefler bereits um 1906 kennen, als dieser auf Anregung Emil Noldes zum passiven Mitglied der "Brücke" wird. Seitdem besucht der Künstler den Sammler und seine Frau regelmäßig und es entsteht eine innig Freundschaft. Als Zeichen dieser kann die Widmung gelesen werden. Die Entstehung fällt in die Dekade der 1920er Jahre. In dieser Zeit "verstärkt sich sein Interesse an einer malerischen Umsetzung seiner Motive, seine Holzschnittproduktion geht zugunsten von Aquarell und Ölmalerei drastisch zurück. Entsprechend tritt als ausdruckssteigernde Komponente in einigen Holzschnitten der Spätphase noch die Farbe hinzu. Die weiße Linie definiert darin weiterhin die Form und Struktur und bewirkt Effekte von ganz besonderem Reiz. Ein harmonischer Ausdruck durchdringt die späten Kompositionen, die Konturen erscheinen insgesamt weicher und schwingender, die Darstellungen nähern sich in ihrem bildnerischen Zugriff wieder mehr der gesehenen Wirklichkeit an." (zit. nach: Christiane Remm, Zum Holzschnittschaffen Karl Schmidt-Rottluffs, in: Magdalena Moeller, Starke Schnitte. Karl Schmidt-Rottluff. Holzschnitte aus der Sammlung des Brücke-Museums Berlin, München 2013, S. 18). Dies ist schön in der hier vorliegenden Arbeit zu sehen. [JA]



26
Karl Schmidt-Rottluff
Heimkehrende Kühe, 1922.
Farbholzschnitt
Schätzung:
€ 8.000
Ergebnis:
€ 6.250

(inkl. Käuferaufgeld)