Auktion: 436 / Klassische Moderne I am 10.12.2016 in München Lot 207

 

207
Alexej von Jawlensky
Grosse Meditation: Zärtlichkeit im Herbst, 1936.
Öl
Schätzung:
€ 60.000
Ergebnis:
€ 68.750

(inkl. Käuferaufgeld)
Grosse Meditation: Zärtlichkeit im Herbst. 1936.
Öl auf dünnem Karton mit Leinenstruktur, auf Karton, auf Holz aufgezogen.
Jawlensky/Pieroni-Jawlensky 2087. Links unten monogrammiert und rechts unten datiert. Verso vom Sohn des Künstlers bezeichnet "A. Jawlensky XI 1936 N. 28" sowie von fremder Hand "Meditation XL" und "Zärtlichkeit im Herbst". 24 x 17,4 cm (9,4 x 6,8 in). Holzplatte: 26 x 19,6 cm (10,2 x 7,8 in).

PROVENIENZ: Nachlass des Künstlers.
Privatsammlung Bonn.
Galerie Linssen, Bonn.
Privatsammlung Baden-Württemberg (1983 beim Vorgenannten erworben).

AUSSTELLUNG: Das Gesicht als Bild der Seele, Städtische Wessenberg-Gemäldegalerie, Konstanz, 17.2.-15.4.2001/Museum im Prediger, Schwäbisch Gmünd, 6.7.-23.9.2001, S. 21 mit Abb.

Von den expressiven Bildnissen der Frühzeit ausgehend, schuf Jawlensky im Laufe der Jahre ein immer eindringlicheres Bildnis, das bar jeder individuellen Züge, allein in zeichenhafter Vision die Quintessenz seiner Bestrebungen, dem inneren Bildnis näherzukommen, zeigt. Die Grundlage ist immer eine farbliche Interpretation erfühlter innerer Zustände, die Jawlensky zu einer Komposition des Meditativ-Unnahbaren verdichtet. Jeglicher Sinn für Details, die im Grunde nur Ablenkung bedeuten, ist ausgeschlossen. Die Konzentration auf das über einen langen Bildprozess erarbeitete Ikon, das Gesicht hinter dem eigentlichen Antlitz, ist das Geheimnis dieser eindringlichen Schöpfungen. Die Meditationen von Alexej von Jawlensky stellen einen umfassend-eigenen Werkkomplex im Schaffen des Künstlers dar. Sie sind in ihrer Reihung zu verstehen und bedingen einander durch die gemeinsame Kraft ihrer Aussage.



207
Alexej von Jawlensky
Grosse Meditation: Zärtlichkeit im Herbst, 1936.
Öl
Schätzung:
€ 60.000
Ergebnis:
€ 68.750

(inkl. Käuferaufgeld)