Auktion: 439 / Klassische Moderne II am 08.12.2016 in München Lot 23

 

23
Willi Baumeister
Liegender Akt, 1912.
Öl auf Malpappe
Schätzung:
€ 9.000
Ergebnis:
€ 25.000

(inkl. Käuferaufgeld)
Liegender Akt. 1912.
Öl auf Malpappe.
Beye/Baumeister 81. Verso auf einem Etikett signiert. 33,5 x 43,5 cm (13,1 x 17,1 in).

PROVENIENZ: Galerie Neupert, Zürich (verso mit dem Etikett).
Galerie Wolfgang Ketterer, 33. Auktion, 28. und 29. Mai 1979, Los 49 mit Abb.
Privatsammlung Süddeutschland (direkt beim Vorgenannten erworben).

Ab dem Wintersemester 1905/06 ist Willi Baumeister an der Kunstakademie in Stuttgart eingeschrieben, wo er von 1909 bis 1912 der Kompositionsklasse Adolf Hölzels angehört. Hier knüpft er erste Kontakte zu dem späteren Bauhausmaler Oskar Schlemmer, mit dem ihn fortan eine lebenslange Freundschaft verbinden wird. Baumeisters Malerei zeigt sich in diesen Jahren zunehmend von der französischen Kunst beeinflusst - eine Prägung, welche Hölzel, der sich in seinen farbigen Abstraktionen für eine gänzlich andere Bildsprache entscheidet, toleriert und fördert. Während sich Baumeister zunächst im Stile des Impressionismus erprobt und pointillistische Landschaften mit flirrend-diffuser Lichtwirkung entstehen, findet seine Malerei ab 1910 zu einer zunehmenden Verfestigung der Form im Stile Cézannes. Die vorliegende noch gegenständliche Arbeit der frühen Werkphase des Künstlers lässt aber bereits deutlich den Weg zur Abstraktion erkennen: Raum und Figur zeigen eine konsequente Vereinfachung von Form und Farbe, die einzelnen Bildgegenstände sind kaum voneinander abgegrenzt und scheinen als indeterminierte Flächen ineinanderzufließen. [SM]



23
Willi Baumeister
Liegender Akt, 1912.
Öl auf Malpappe
Schätzung:
€ 9.000
Ergebnis:
€ 25.000

(inkl. Käuferaufgeld)