Auktion: 448 / Kunst nach 1945 II am 09.06.2017 in München Lot 309

 

309
Gerhard Hoehme
Graue Poesie. Poesie auf Asche, 1955.
Öl auf Rupfen
Schätzung:
€ 15.000
Ergebnis:
€ 18.750

(inkl. Käuferaufgeld)
Graue Poesie. Poesie auf Asche. 1955.
Öl auf Rupfen.
Hoehme 55-10. Links unten signiert und datiert. Verso signiert, datiert, betitelt "Graue Poesie" und mit Richtungspfeil sowie auf dem Keilrahmen signiert und gewidmet "f. Margaret H.". 100 x 80 cm (39,3 x 31,4 in).

Schöne, frühe Arbeit eines der Protagonisten des deutschen Informel.

PROVENIENZ: Morat-Institut für Kunst und Kunstwissenschaft, Freiburg i. Br.

AUSSTELLUNG: (in Auswahl)
K. O. Götz - Gerhard Hoehme - Bernhard Schultze, Städtisches Kunstmuseum Duisburg 1958, Kat.-Nr. 45.
Gruppe 53 und junge Sezession, Kulturhaus Ludwigshafen 1959, Kat.-Nr. 21.
Arte alemã desde 1945, Museo de arte moderna, Rio de Janeiro 1960, Kat.-Nr. 134, sw-Abb. 56.
G. Hoehme 1950-61, Kölnischer Kunstverein, Köln 1962, Kat.-Nr. 7.
Gerhard Hoehme, Städtische Kunstgalerie Bochum; Städtische Kunsthalle Mannheim; Kunstverein Freiburg i. Br. 1964, Kat.-Nr. 1.
Gerhard Hoehme. Bilder, Städtische Kunsthalle Düsseldorf; Kunstverein Heidelberg 1979, Kat.-Nr. 4, sw-Abb. S. 49.
Informel. Götz, Schultze, Hoehme, Museum am Ostwall, Dortmund 1980, Kat.-Nr. 71.

LITERATUR: Gerhard Hoehme, Galerie Hennemann, Katalogreihe Nr. 10, Bonn 1976, sw-Abb. o. S.
Giulio Carlo Argan und Hans Peter Thurn, Gerhard Hoehme. Werk und Zeit 1948-1983, Stuttgart und Zürich 1983, Abb. S. 30.
Gerhard Hoehme. Das Offene Bild, Kunstverein Braunschweig und Overbeck-Gesellschaft, Lübeck 1984, sw-Abb. S. 24.

Im Jahr 1951 begegnet der junge Hoehme Jean-Pierre Wilhelm, der den Kontakt zu Jean Fautrier und Jean Dubuffet herstellt, den bedeutendsten Vertretern des Informel in Paris. Er ist, nach gegenständlichen Anfängen, bald darauf selbst der informellen Malerei verpflichtet. Die vorliegende Arbeit ist ein besonders frühes Zeugnis vom informellen Schaffen Gerhard Hoehmes, der heute neben Karl Otto Götz und Emil Schumacher als einer der Hauptvertreter dieser bedeutenden Kunstrichtung der Nachkriegszeit gilt. Hoehme hat mit seinem Œuvre in den 1950er Jahren einen wesentlichen Beitrag zum deutschen Informel geleistet und darauf aufbauend entwickelte er einen der eigenwilligsten und vielschichtigsten Stile, die die deutsche Kunst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kennt. In unserer frühen Arbeit "Graue Poesie. Poesie auf Asche" beschränkt sich der Bildgegenstand bereits ganz auf die gestischen Spuren des nahezu monochromen Farbauftrages. Das dynamische Bildgeschehen wird von der Modulation eines Grau-Beige beherrscht und erhält allein durch das Schwarz und das Taubenblau spannungsvolle Akzentuierungen und eine eindrucksvolle Tiefe. [JS]



309
Gerhard Hoehme
Graue Poesie. Poesie auf Asche, 1955.
Öl auf Rupfen
Schätzung:
€ 15.000
Ergebnis:
€ 18.750

(inkl. Käuferaufgeld)