Auktion: 448 / Kunst nach 1945 II am 09.06.2017 in München Lot 452

 

452
Jochen Klein
Ohne Titel ("kleine feudale Lichtstudie"), 1993.
Acryl auf Leinwand
Schätzung:
€ 14.000
Ergebnis:
€ 18.750

(inkl. Käuferaufgeld)
Ohne Titel ("kleine feudale Lichtstudie"). 1993.
Acryl auf Leinwand.
Verso signiert, datiert, mit Richtungspfeil versehen und bezeichnet "ABLASS FÜR UNZUVERLÄSSIGKEIT SCHLAMPEREI UND MUTWILLIGE ZERSTÖRUNG VON ANDERER LEUTE EIGENTUM" . 60 x 60 cm (23,6 x 23,6 in).

PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland (direkt vom Künstler erhalten).

LITERATUR: Bernhart Schwenk u. Wolfgang Tillmans. Jochen Klein, 2011, S. 88.

Im Gepäck hat der junge Künstler einige Bücher über die New Yorker Kunstszene, die er als Leihgaben von einem Münchner Sammlerehepaar erhält. Klein gibt die geliehenen Bücher nach seiner Rückkehr vor Weihnachten 1993 mit einem handschriftlichen Brief an die Leihgeber zurück, in dem er sich für die "Schlampigkeit, Unzuverlässigkeit, Zerstörung fremder Bücher durch Benutzung als Malvorlage" entschuldigt und das hier angebotene Gemälde als "Ablass" übergibt (Brief liegt in Kopie bei). Das Werk erscheint auf den ersten Blick als abstrakte, graue, nur mit wenigen poppigen Farben wie Pink, Türkis und Gelb durchzogene Oberfläche. Bei genauerem Hinsehen ist eine gerade Oberfläche vor einem Fenster zu erkennen, auf der verschiedene Gegenstände stehen. Ähnlich wie bei den Innenraumstudien Jochen Kleins aus Schloss Herrenchiemsee ist die Bildfindung damit durch die Themen Innenraum, Licht und Lichtreflexe dominiert. Dementsprechend wird das titellose Bild von Jochen Klein in seinem Brief auch als "kleine feudale Lichtstudie" bezeichnet.



452
Jochen Klein
Ohne Titel ("kleine feudale Lichtstudie"), 1993.
Acryl auf Leinwand
Schätzung:
€ 14.000
Ergebnis:
€ 18.750

(inkl. Käuferaufgeld)