Auktion: 448 / Kunst nach 1945 II am 09.06.2017 in München Lot 306

 

306
Fritz Winter
Ohne Titel, 1949.
Mischtechnik
Schätzung:
€ 9.000
Ergebnis:
€ 10.000

(inkl. Käuferaufgeld)
Ohne Titel. 1949.
Mischtechnik auf Malkarton, fest ins Passepartout montiert.
Nicht bei Lohberg. Rechts unten monogrammiert und datiert "49.6.". 32,7 x 43 cm (12,8 x 16,9 in), blattgroß.

Schöne frühe, abstrakte Komposition des bedeutenden deutschen Nachkriegskünstlers.
Mit einer Expertise von Frau Helga Gausing, Fritz-Winter-Haus, Ahlen, vom 31. August 2010. Die Arbeit ist im dortigen Archiv verzeichnet.

PROVENIENZ: Privatbesitz Ahlen.
Privatbesitz Nordrhein-Westfalen (vom Vorgenannten erworben).

Bereits 1939 als Soldat an die Ostfront eingezogen, gerät Winter kurz vor Kriegsende in russische Gefangenschaft, aus der er erst 1949 entlassen wird. Während des Krieges entstehen in kleinen Skizzenbüchern die sogenannten "Feldskizzen", die seine berühmte Werkgruppe "Triebkräfte der Erde" vorbereiten. Unmittelbar nach seiner Heimkehr gehört Fritz Winter zusammen mit Rupprecht Geiger, Willi Baumeister und Rolf Cavael zu den Gründungsmitgliedern der Gruppe "Zen 49", die sich im Juli 1949 in der Münchner Modernen Galerie Otto Stangl zunächst unter dem Titel "Gruppe der Gegenstandslosen" zusammenschließt und Ende 1949 als endgültigen Namen "ZEN 49" wählt. Wie Winter treten auch die anderen Mitglieder für einen künstlerischen Neuanfang im Nachkriegsdeutschland und für die Stellung der abstrakten Malerei ein. Im Rückgriff auf seine vom Bauhaus beeinflussten Arbeiten der 1930er Jahre entwickelt Fritz Winter fortan eine eigene Formensprache, die ihm neben dem Informel eine gewisse Sonderstellung zuweist. Unsere im Sommer 1949 entstandene Arbeit ist folglich ein eindrucksvolles Zeugnis von jener Zeit des Aufbruchs der abstrakten Nachkiegsmoderne und eines ihrer bedeutendsten Protagonisten. [JS]



306
Fritz Winter
Ohne Titel, 1949.
Mischtechnik
Schätzung:
€ 9.000
Ergebnis:
€ 10.000

(inkl. Käuferaufgeld)