Auktion: 447 / Klassische Moderne II am 08.06.2017 in München Lot 134

 

134
Karl Schmidt-Rottluff
Tessiner Dorf, 1949.
Aquarell
Schätzung:
€ 18.000
Ergebnis:
€ 40.000

(inkl. Käuferaufgeld)
Tessiner Dorf. 1949.
Aquarell und Tuschpinsel.
Rechts unten signiert sowie mit Bleistift nummeriert "4958". Auf festem Velin. 50,5 x 68 cm (19,8 x 26,7 in), blattgroß.
Verso handschriftlich bezeichnet "66/49". [CB].

Die Arbeit ist im Archiv der Karl und Emy Schmidt-Rottluff Stiftung, Berlin, dokumentiert. Das Aquarell ist eine Vorarbeit zu dem wenig später entstandenen Gemälde "Weg in Ascona" aus dem Jahr 1950 mit gleichem Motiv.

Im Jahr 1946 kehrt Schmidt-Rottluff nach Berlin zurück und nimmt eine Professur an der Hochschule der Bildenden Künste an. Mit immerhin bereits 62 Jahren findet er in der folgenden Zeit zu einem künstlerischen Neuanfang voller Produktivität. Sein künstlerisches Spätwerk der Aquarelle ist hauptsächlich von den zwei Motivbereichen Stillleben und Landschaften geprägt. Die Landschaften entstehen zumeist während seiner Aufenthalte außerhalb der Stadt, die er, seiner eigenen wieder aufgenommen Vorkriegstradition gemäß, im Taunus und an der Ostsee verbringt. In den Jahren 1949 bis 1953 verbringt Schmidt-Rottluff jeweils das Jahresende bei seinem Malerfreund Otto Ehrich im Tessin. Das Aquarell "Tessiner Dorf" zeigt im Gegenlicht den Blick durch noch winterkahle Bäume auf die Häuser eines Dorfes. Mit der deutlich betonten Zeichnung und der Farbigkeit ist es vergleichbar mit dem Blatt "Serpentine" aus dem gleichen Jahr (vgl. Christiane Remm, Karl Schmidt-Rottluff, Aquarelle, Berlin 2011, Abb. 72, S. 66).



134
Karl Schmidt-Rottluff
Tessiner Dorf, 1949.
Aquarell
Schätzung:
€ 18.000
Ergebnis:
€ 40.000

(inkl. Käuferaufgeld)