Auktion: 459 / Klassische Moderne I am 09.12.2017 in München Lot 653

 

653
Emil Nolde
Spielende Kinder, 1938/1945.
Gouache
Schätzung:
€ 60.000
Ergebnis:
€ 56.250

(inkl. Käuferaufgeld)
Spielende Kinder. 1938/1945.
Gouache über Aquarell.
Links unten signiert. Auf Japan. 18,8 x 23 cm (7,4 x 9 in) , blattgroß.

Mit einer Foto-Expertise von Prof. Dr. Manfred Reuther, vom 26. Oktober 2017.

PROVENIENZ: Nolde Stiftung Seebüll.
Marlborough Fine Art, London (auf der Rahmenabdeckung mit Etikett).
Kunsthandel Wolfgang Werner, Bremen (auf der Rahmenabdeckung mit Etikett).
Privatsammlung Süddeutschland.

AUSSTELLUNG: Emil Nolde, Marlborough Fine Art Ltd., London, Februar / März 1964 Nr. 71.

Die Gouache gehört zu der Folge der "ungemalten Bilder", die zwischen 1938 bis 1945 während Noldes Malverbot in Seebüll entstehen. Die Figurendarstellungen in den Aquarellen von Emil Nolde sind von einer eigenen Farbigkeit geprägt. Anders als in den Blumenaquarellen, in denen Emil Nolde die Blütenfarben zum Leuchten bringt, werden seine Figurenblätter von einem Farbenduktus beherrscht, der zugunsten von Ausdruck Realitätsferne signalisiert. Zwei spielende Kinder in fast heftiger Aktion werden durch das Rot ihrer Körper in eine Sphäre der Hyperaktivität gehoben, die durch das fahle Gelb der beiden Köpfe noch unterstützt wird. Nolde hat hier einen sehr eigenen Weg der Kinderdarstellung gefunden, der, weitab vom Verniedlichen, kindliches Gebaren im Bereich trollhafter Wildheit verankert.



653
Emil Nolde
Spielende Kinder, 1938/1945.
Gouache
Schätzung:
€ 60.000
Ergebnis:
€ 56.250

(inkl. Käuferaufgeld)