Auktion: 461 / Kunst nach 1945 I am 09.12.2017 in München Lot 868

 

868
Gerhard Richter
Gebirge, 1984.
Aquarell
Schätzung:
€ 100.000
Ergebnis:
€ 368.750

(inkl. Käuferaufgeld)
Gebirge. 1984.
Aquarell , Öl und Kreide.
Im unteren Bildrand zweifach signiert und datiert. Verso signiert, datiert und betitelt. Auf Velin. 23,8 x 32 cm (9,3 x 12,5 in) , blattgroß.

Die vorliegende Arbeit ist im Online-Katalog der Aquarelle verzeichnet.

PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.

AUSSTELLUNG: Gerhard Richter. Aquarelle, Graphische Sammlung, Staatsgalerie Stuttgart 19.1.-17.2.1985.
Watercolors by Beuys, Palermo, Polke, Richter, Goethe-Institut London 20.2.-11.4.1987.
Gerhard Richter. Zeichnungen und Aquarelle 1964-1999, Kunstmuseum Winterthur 4.9.-21.11.1999 / Kupferstich-Kabinett Dresden 15.1.-19.3.2000 / Collection De Pont Museum, Tilburg 1.7.-8.10.2000.
Gerhard Richter. Zeichnungen, Aquarelle, neue Bilder, Kaiser Wilhelm Museum, Krefeld 9.4.-18.6.2000.

LITERATUR: Gerhard Richter. Aquarelle, München 1985, Farbabb. S. 63.
Dieter Schwarz (Hrsg.), Gerhard Richter. Aquarelle/Watercolors 1964-1997, Winterthur 1999, S. 139, Farbabb. S. 65.
„Fast alle abstrakten Bilder zeigen Szenen, Umgebungen oder Landschaften, die es eben nicht gibt, aber sie müssen die Qualität haben, als könnte es sie geben. Als wären es Fotos von solchen Szenen oder Gegenden, die noch nicht gesehen wurden, die es auch gar nicht geben kann.“
Gerhard Richter 2012

Den Wechsel zur Abstraktion erklärt Richter 2011 in einem im Zuge seiner Ausstellung „Gerhard Richter – Panorama“ in der Tate Gallery in London geführten Gespräch mit Nicolas Serota. Auf die Frage Serotas hin, weshalb Richter begann abstrakte Bilder zu malen, obwohl er ja einen großen Markt und Ruf als gegenständlicher Maler hatte, antwortet Richter: „Vielleicht weil ich ein unsicherer Typ bin, etwas unstet. Das Abstrakte hat mich immer schon fasziniert. Es hat so viel Geheimnis, so wie Neuland“ (Gerhard Richter – Panorama, 2012, S. 21). Richter begreift die abstrakte Malerei als stetige Herausforderung und Plattform, in der sich Vieles zur gleichen Zeit niederschlägt, „meine Gegenwart, meine Wirklichkeit, meine Probleme, meine Schwierigkeiten und Widersprüche“ (Dorothea Detrich und Gerhard Richter, Gerhard Richter: An Interview, Print Collector‘s Newsletter, 16, 1985, S. 128). Seine abstrakten Arbeiten der späten 1970er und 1980er Jahre spielen immer noch mit gegenständlichen Assoziationen, ganz hat sich hier die alleinige Zuwendung zur Abstraktion noch nicht vollzogen. Die verschiedenen übereinandergelagerten Farbstrukturen zeigen eine abstrakte, materialbezogene Behandlung der Farbe, so dass das Resultat der Erscheinung stets auf den Prozess seiner Entstehung verweist. Gerhard Richter gelingt eine neue Form der abstrakten Malerei, deren Ausdrucksformen bereits ausgeschöpft schienen, und schafft Bilder, die eine eigenständige visuelle Erfahrungsmöglichkeit bieten. [CG/SM]



868
Gerhard Richter
Gebirge, 1984.
Aquarell
Schätzung:
€ 100.000
Ergebnis:
€ 368.750

(inkl. Käuferaufgeld)