Auktion: 466 / Klassische Moderne II am 07.06.2018 in München Lot 155

 

155
Otto Modersohn
Blick ins Tal (Hindelang), 1934.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 10.000
Ergebnis:
€ 11.250

(inkl. Käuferaufgeld)
Blick ins Tal (Hindelang). 1934.
Öl auf Leinwand.
Links unten signiert und datiert. 48,8 x 68,8 cm (19,2 x 27 in).
Modersohn hat die vorliegende Ansicht oberhalb des Weilers Gailenberg mit Blick auf einen Stadel, die Gailenberger Häuser und die Hintersteiner Bergkette gemalt.

Wir danken Herrn Rainer Noeres, Otto Modersohn Museum, Fischerhude, für die freundliche wissenschaftliche Beratung.

PROVENIENZ: Privatbesitz Süddeutschland (direkt vom Künstler bzw. der Familie des Künstlers erworben; seither in Familienbesitz).

"Das Gebirge übt auf mich einen immer stärkeren Reiz aus. Es ist auch romantisch, merkwürdig, geheimnisvoll, wie das Moor (ferne Berge, Wolken, Nebel)."
O. Modersohn, Tagebucheintrag 1934, zit. nach: O. Modersohn. Allgäu 1926-1939, Fischerhude 1990, S. 159.

Größer konnte der Gegensatz nicht sein: Otto Modersohn verbringt ab 1925 seine Sommeraufenthalte im Allgäu. Bleibt Fischerhude auch sein eigentlicher Bezugspunkt, so ist doch die Herausforderung zu spüren, die Otto Modersohn beim Anblick der Allgäuer Berglandschaft hatte. So ist auch seine Interpretation dieser für ihn neuen und ungewohnten Landschaft von Reminiszenzen geprägt, deren Ursprung in den Moorlandschaften von Fischerhude zu suchen sind. Die malerische Poesie seiner Sicht auf die Berge lassen die Konturen oft in einem nebeligen Dunst verschwimmen. Weder das Monumentale noch das Hart-Bedrohliche der Berge wird thematisiert. Dafür ist Modersohn eine Schilderung der Bergwelt gelungen, die uns in ihrer lyrischen Poesie eine neue Sicht auf eine vertraute Motivik eröffnet. [KD/JS]



155
Otto Modersohn
Blick ins Tal (Hindelang), 1934.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 10.000
Ergebnis:
€ 11.250

(inkl. Käuferaufgeld)