Auktion: 477 / Klassiker des 20. Jahrhunderts II am 07.12.2018 in München Lot 461

 

461
Karl Schmidt-Rottluff
Selbstbildnis, Späte 1960.
Aquarell
Schätzung:
€ 10.000
Ergebnis:
€ 20.000

(inkl. Käuferaufgeld)
Selbstbildnis. Späte 1960 er Jahre.
Aquarell über Tuschpinsel.
Rechts unten signiert. Auf chamoisfarbenem Velin. 69,8 x 50 cm (27,4 x 19,6 in) , blattgroß.

Die Arbeit ist im Archiv der Karl und Emy Schmidt-Rottluff Stiftung, Berlin, dokumentiert.

PROVENIENZ: Nachlass Erich Heckel, Hemmenhofen (möglicherweise als Geschenk des früheren "Brücke"-Kollegen oder im Tausch erhalten).

Auch im Alterswerk von Karl Schmidt-Rottluff ist eine ungebrochene Kraft der Aussage zu spüren, die sowohl formal als auch inhaltlich das Lebenswerk des Künstlers bestimmt. Die Erforschung des eigenen Ichs ist vielen Künstlern ein besonderes Anliegen und führt - denken wir nur an Rembrandt oder van Gogh - gleichzeitig zu den bedeutendsten Leistungen der Malerei der Neuzeit. Karl Schmidt-Rottluff sieht sich frontal, kritisch und ohne Beschönigung. Der Pinselstrich ist in seiner lebendigen Frische das beherrschende Element der Komposition. Schmidt-Rottluff zeichnet ein eher nüchternes Bild seiner selbst. Ohne jede Theatralik, jedoch in der ganzen technischen Meisterschaft seines zeichnerischen Schaffens dokumentiert Schmidt-Rottluff in dem vorliegenden, dem ehemaligen "Brücke"-Mitstreiter Heckel überlassenen Blatt, den Blick auf sein eigenes Alter. Beide Maler haben in den Jahren 1905 bis 1913 als Mitglieder und Begründer der Künstlergruppe "Brücke" den Expressionismus eingeläutet und damit einen frühen und entscheidenden Beitrag zur Kunst der klassischen Moderne geleistet. [JS]



461
Karl Schmidt-Rottluff
Selbstbildnis, Späte 1960.
Aquarell
Schätzung:
€ 10.000
Ergebnis:
€ 20.000

(inkl. Käuferaufgeld)