Auktion: 488 / Kunst nach 1945 / Zeitgenössische Kunst II am 08.06.2019 in München Lot 509

 

509
Karl Otto Götz
15.2.1955, 1955.
Mischtechnik auf Leinwand
Schätzung:
€ 40.000
Ergebnis:
€ 60.000

(inkl. Käuferaufgeld)
15.2.1955. 1955.
Mischtechnik auf Leinwand.
Ströher 1955-6. Rechts unten signiert. Verso auf der Leinwand signiert, datiert und bezeichnet "Dr. Regus". Verso auf dem Keilrahmen mit verschiedenen Etiketten, darunter eines typografisch bezeichnet mit "Dr. Regus Liste Nr. 13a (Goetz)". 90 x 120 cm (35,4 x 47,2 in).

PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.
Privatsammlung Baden-Württemberg (2012 vom Vorgenannten erworben).

AUSSTELLUNG: K.R.H. Sonderborg - K.O. Götz, Kestner Gesellschaft, Hannover 1956 (Kat.-Nr. 19, m. Abb. S. 18); Kölnischer Kunstverein, Köln 1957 (Kat.-Nr. 19, m. Abb.).

LITERATUR: Karl Otto Götz, Erinnerungen und Werk Ib, Düsseldorf 1983, Nr. 807, Abb. S. 721.
Ketterer Kunst, München, Auktion 8.12.2012, Los 205 (verso auf dem Keilrahmen mit dem Auktionsetikett).



Karl Otto Götz gehört zu den Protagonisten des deutschen Informel. Gemeinsam mit Otto Greis, Heinz Kreutz und Bernard Schultze begründet er im Dezember 1952 die Gruppe "Quadriga", die aus einer Ausstellung der Künstler in der Frankfurter Zimmergalerie von Klaus Franck hervorgeht. Beeindruckt von der impulsiven Kraft und dem rohen, gestischen Farbauftrag der ausgestellten Werke, verfasst René Hinds, der die Eröffnungsrede hält, einen wortgewaltigen Text, in dem er die Bezeichnung "Quadriga" für die vier Künstler wählt.
Das vorliegende Gemälde ist in seiner rhythmischen Expressivität und seinem kraftvollen Pinselduktus ein besonders ausdrucksstarkes Beispiel für die Götz'sche Bildsprache, deren außerordentliche Wirkung bereits im Malakt selbst wurzelt: In einem dem Action-Painting verwandten Prozess löst Götz die Malerei von der Staffelei und bearbeitet die Malgründe auf dem Fußboden, so dass die entstehenden Farbspuren Ausdruck bestimmter Bewegungsabläufe des Körpers des Künstlers sind. Unser Bild verweist darüber hinaus auf den Einsatz einer speziellen Rakeltechnik, bei der zunächst dunkle Farbe auf den hellen Malgrund gesetzt wird, um sie dann mit einem Rakel zu verwischen bzw. abzunehmen, ehe mit dem trockenen Pinsel die Übergänge zwischen Hell und Dunkel nachgearbeitet werden.



509
Karl Otto Götz
15.2.1955, 1955.
Mischtechnik auf Leinwand
Schätzung:
€ 40.000
Ergebnis:
€ 60.000

(inkl. Käuferaufgeld)