Auktion: 484 / Kunst des 19. Jahrhunderts am 24.05.2019 in München Lot 77

 

77
Wilhelm Trübner
Parkmauer in Amorbach, 1899.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 3.000
Ergebnis:
€ 3.750

(inkl. Käuferaufgeld)
Parkmauer in Amorbach. 1899.
Öl auf Leinwand.
Rohrandt G 635. Links unten signiert und datiert. 50,5 x 64,3 cm (19,8 x 25,3 in).

•Werk aus der für die Landschaftsmalerei Trübners wichtigsten Schaffensperiode der 1890er Jahre.

PROVENIENZ: Sammlung Pagenstecher, Wiesbaden.
Privatsammlung Süddeutschland.

AUSSTELLUNG: Maler und Bildhauer in den Ländern am Rhein, Neues Museum, Wiesbaden 27.8.-26.11.1922, Kat.-Nr. 321.
Zwei Jahrhunderte deutscher Landschafts-Malerei, Nassauisches Landesmuseum, Wiesbaden 1936, Kat.-Nr. 743.

LITERATUR: Joseph August Beringer, Trübner. Des Meisters Gemälde in 450 Abbildungen (Klassiker der Kunst 26), Stuttgart/Berlin 1917, Abb. S. 233.
Wilhelm Trübner. Die Frankfurter Jahre 1896-1903, Ausst.-Kat. Haus Giersch - Museum Regionaler Kunst, Frankfurt am Main 1.4.-29.7.2001, S. 45, Abb. 28.
"[..] es beginnt mit dem Jahr 1890 der neue Abschnitt in Trübners Schaffen. Es [..] ist im wesentlichen von seinen Aufenthaltsorten bedingt und bringt das landschaftliche Element in Trübners Veranlagung zur Geltung und Reife. Der Genius loci seiner Aufenthaltsorte bestimmt Trübners Kunst von jetzt an. Der Vorhang vor dem Atelierfenster wird gewissermaßen hochgezogen. Die Epoche des Freilichtes beginnt und setzt mit den Landschaften ein."
Beringer 1917, S. XXVII

Den Sommer 1899 verbringt Trübner in Amorbach im Odenwald. Der aus einem Benediktinerkloster entstandene Ort bietet Trübner ein spannungsvolles Miteinander von historischer und ländlicher Architektur inmitten dichter, von Bächen und Seen durchzogener Wälder. Es entstehen verschiedene Ansichten des Klostergebäudes sowie des Klosterparks und der darin befindlichen Ökonomiegebäude. Dabei sind es fast schon betont unrepräsentative Ansichten, die Trübner für seine Gemälde wählt: "Jeder Vorwurf ist interessant und selbst der unbedeutendste bietet des Interessanten genug für die Malerei, ja je einfacher der Gegenstand, desto interessanter und vollendeter kann ich ihn malerisch und koloristisch darstellen. Alles kommt nur darauf an, wie ich es darstelle, und nicht was ich darstelle." (zit. nach Trübners "Das Kunstverständnis von heute [1892]", in: Jeanette Falcke, "Ein Kunstwerk ist immer eine geistige Verarbeitung der Natur". Die Odenwaldlandschaften von W. Trübner, in: Kat. Trübner 2001, S. 43-50, hier S. 45). Auf dem Gebiet der Landschaftsmalerei kann sich Trübner also ganz der formalen und technischen Gestaltung seines Werks - dem "Reinmalerischen" - widmen. Hierfür zählt der Odenwald zu den beliebtesten Motiven des Künstlers, der sich in rund einem Drittel seiner Landschaftsbilder diesem Gebiet widmet. [FS]



77
Wilhelm Trübner
Parkmauer in Amorbach, 1899.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 3.000
Ergebnis:
€ 3.750

(inkl. Käuferaufgeld)