Auktion: 503 / Kunst nach 1945 / Zeitgenössische Kunst II am 17.07.2020 in München Lot 60

 

60
Fritz Winter
Rot und Blau II, 1962.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 35.000
Ergebnis:
€ 43.750

(inkl. Käuferaufgeld)
Rot und Blau II. 1962.
Öl auf Leinwand.
Lohberg 2445. Verso auf dem Keilrahmen handschriftlich bezeichnet "Rot und Blau 63". 80,5 x 91 cm (31,6 x 35,8 in).

• Bis vor 10 Jahren noch im Besitz des Nachlasses
• Typische Winter Komposition in sommerlich leichten Farben
.

PROVENIENZ: Nachlass Fritz Winter (bis 2010).
Galerie Henze & Ketterer, Wichtrach/Bern (bis 2013.
Privatsammlung Baden-Württemberg (seit 2013).

AUSSTELLUNG: Abstrakte Malerei als Weltsprache. Europäische Kunstakademie Trier, 3.12.2000-14.1.2001 (auf dem Rahmen mit dem Etikett).

In den sechziger Jahren bevorzugt Winter eine Malerei, die ihre Spannung im Dualismus zweier dominierender Farben sucht. Seine Farbfelder sind in sich homogen. Sie korrespondieren mit benachbarten Zonen über ausufernde Grenzen. Lohberg verweist in diesem Zusammenhang auf analoge Gestaltungsmerkmale bei Ernst Wilhelm Nay und Serge Poliakoff. Doch Winter gibt das einmal gefundene Kompositionsschema nicht auf. Seine Farben agieren auf verschiedenen Ebenen. Die Berührung ist also nur scheinbar. In "Rot und Blau II" sind es die differenzierten kalten Blau-Rot-Töne, die mit einem Meer von warmen Gelbtönen und kühlem Weiß in einen spannungsreichen Dialog treten. Und doch ist gleichzeitig auch eine kontemplative Ruhe zu erkennen. Die Nuancen sind gebrochen, sie wirken nicht unmittelbar auf den Betrachter. Der Farbkanon in seiner Gesamtheit wirkt ausgeglichen. Winters Bestreben, die Komposition ganzheitlich zu sehen, schafft hier den Ausgleich zwischen dem Dialog zweier Farben einerseits und andererseits dem Eingebundensein in eine Gesamtharmonie. [SM]



60
Fritz Winter
Rot und Blau II, 1962.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 35.000
Ergebnis:
€ 43.750

(inkl. Käuferaufgeld)