Auktion: 498 / Kunst des 19. Jahrhunderts am 18.07.2020 in München Lot 566

 

566
Wilhelm Kuhnert
Fliehende Zebraherde, Zwischen 1911-1916.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 4.000
Ergebnis:
€ 9.375

(inkl. Käuferaufgeld)
Fliehende Zebraherde. Zwischen 1911-1916.
Öl auf Leinwand.
Grettmann-Werner 2573. Rechts unten signiert. 38 x 66,5 cm (14,9 x 26,1 in).

PROVENIENZ: Privatbesitz Nordrhein-Westfalen


Zahlreiche Reisen führen Wilhelm Kuhnert nach Indien und Afrika, wo er über Ägypten und den britisch besetzten Sudan nach Tansania vordringt, damals deutsche Kolonie in Ostafrika. Die monatelangen Reisen dokumentiert er ausführlich in seinen Tagebüchern, und betreibt entgegen der akademischen Gewohnheit intensive Landschafts- und Tierstudien. Als einer der erstenTiermaler wendet er sich entschieden von der Ateliermalerei ab und sammelt seine Eindrücke in freier Natur. Auf der Grundlage der so entstandenen zahllosen Skizzen sowie eines ausgeprägten visuellen Gedächtnisses vermag er die Tiere innerhalb ihres Lebensraumes in ihrer typischen, instinktgeprägten Verhaltensweise ausgesprochen lebendig darzustellen, wobei er besonders in der Ölmalerei mit Hitze, Trockenheit und Sand zu kämpfen hat. Die Löwen der afrikanischen Steppe sind unumstritten Kuhnerts Lieblingsmotiv und werden schnell zu seinem Markenzeichen, das ihm den Namen "Löwen-Kuhnert" einbringt. Aber auch Affen, Antilopen, Elefanten und Tiger machen große Werkgruppen aus. Seltener dagegen sind die Zebras, die Kuhnert sowohl einzeln als auch als Herde in wilder Flucht in lockerem Duktus auf die Leinwand bringt. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges und mit der endgültigen Aufgabe der Kolonien 1919 verzichtet Kuhnert schließlich auf weitere Reisen außerhalb Europas. [KT]



566
Wilhelm Kuhnert
Fliehende Zebraherde, Zwischen 1911-1916.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 4.000
Ergebnis:
€ 9.375

(inkl. Käuferaufgeld)