Auktion: 514 / Evening Sale am 11.12.2020 in München Lot 225

 

225
Gabriele Münter
Herbstallee, 1931.
Öl auf Malpappe
Schätzung:
€ 100.000
Ergebnis:
€ 250.000

(inkl. Käuferaufgeld)
Herbstallee. 1931.
Öl auf Malpappe.
Links unten signiert und datiert. Verso signiert, datiert und betitelt, bezeichnet "97/31" sowie handschriftlich bezeichnet. Verso mit dem Nachlassstempel.Verso mit einem Etikett mit der teils gestempelten, teils handschriftlichen Nummer "L 173" und einem Etikett, dort die gestempelte Nummerierung "558" und handschriftlich bezeichnet "18268". 45 x 33 cm (17,7 x 12,9 in).
In den Arbeitsheften von Gabriele Münter findet sich unter 97/31 folgender Eintrag: "5.XII vm. Herbstallee P. 45 x 33, nach Studie 72". Zur genannten Studie ist vermerkt: "Herbstlicher Weg. n.nat. (unten beim See die Anlagen)".
• Stimmungsvoller herbstlicher Blick voll leuchtender Farbkraft.
• Klar konturierte Formensprache in strahlenden Farben.
• Erstmals auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten
.

Mit einer schriftlichen Bestätigung der Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München, vom 2.11.2020. Die Arbeit wird in das Werkverzeichnis der Gemälde von Gabriele Münter aufgenommen.

PROVENIENZ: Aus dem Nachlass der Künstlerin (1962).
Privatsammlung Rheinland.
Privatsammlung Rheinland (vom Vorgenannten durch Erbschaft erhalten).

AUSSTELLUNG: Westdeutsche Kunstmesse, Stand Galerie Gunzenhauser, 1967.
Galerie Gunzenhauser, München, 10. September - November 1999.

Landschaft und Natur sind für Gabriele Münter immer bevorzugte Themen. Bekannt sind ihre Ansichten des "Blauen Landes" mit den Bergen und die jahreszeitlich variierenden Ausblicke auf den Staffelsee. Mit großer Vielfalt formuliert sie den Wechsel der Jahreszeiten in ihrem Farbreichtum, wie er in der Voralpenlandschaft rund um Murnau besonders schön zu sehen ist, in ihren Bildern. Sei es das klare Licht des Winters, die frühen sanften Farben des Frühlings, die satten kräftigen Töne des Sommers oder der vielfach gefärbte Herbst. Münter arbeitet viel in der freien Natur, so wie sie es seit ihrer Ausbildung in der Phalanx-Schule in der Klasse ihres späteren Lebensgefährten Kandinsky kennen und schätzen gelernt hat. Oftmals entstehen zunächst Skizzen vor der Natur, die dann in der Folge in Öl ausgearbeitet werden. So ist es auch für unser Gemälde "Herbstallee" in Münters Arbeitsbüchern festgehalten. Am 5. Dezember 1931 führt Gabriele Münter das Ölbild aus. In ihrem Arbeitsheft ist verzeichnet, dass dieses schon fast abstrakt anmutende Gemälde nach der Studie 72 gemalt wurde. Das Motiv hat Gabriele Münter in der nahen Umgebung in den Anlagen unten am See gefunden. Auch das ist in ihrem Arbeitsheft verzeichnet. Nur wenige ihrer Landschaften zeigen einen so dichten Bildausschnitt ohne Ausblick in die Weite wie unsere "Herbstallee". Die in bunten Abtönungen gefärbten Bäume verdichten sich zu einem geradezu abstrakt wirkenden, flächigen Farbmuster. Büsche und Bäume sind miteinander verzahnt nebeneinandergesetzt und ergeben ein dichtes Muster. Vermutlich nur so kann Münter die Farben des Herbstes in dieser Klarheit herausarbeiten. [EH]



225
Gabriele Münter
Herbstallee, 1931.
Öl auf Malpappe
Schätzung:
€ 100.000
Ergebnis:
€ 250.000

(inkl. Käuferaufgeld)