Auktion: 518 / Kunst des 19. Jahrhunderts am 17.06.2021 in München Lot 68

 

68
Franz von Stuck
Männlicher Akt (Studie zu "Adam und Eva"), Um 1912.
Graphitzeichnung
Schätzung:
€ 3.000
Ergebnis:
€ 6.500

(inkl. Käuferaufgeld)
Männlicher Akt (Studie zu "Adam und Eva"). Um 1912.
Graphitzeichnung.
Rechts unten signiert. Auf chamoisfarbenem Velin. 44,6 x 33,2 cm (17,5 x 13 in), Blattgröße.

PROVENIENZ: Aus dem Nachlass des Künstlers.
Friedolin Kleinhans (in den 1940er Jahren als Geschenk von Mary Stuck an den Maler).
Erbengemeinschaft Friedolin Kleinhans.
Privatbesitz.

Als Vorstudie zum Gemälde „Die Familie (Adam und Eva)“ von 1912 (Voss 401) zeigt Stuck hier die Figur des Adam, der im ausgeführten Gemälde nach der Verstoßung aus dem Paradies seinem auf dem Boden im Schoße Evas liegenden Sohn Kain einen Apfel reicht. In der Vorbereitung der hinsichtlich traditioneller Ikonografie ungewöhnlichen Szene wählt Stuck auch für die Pose Adams eine unkonventionelle Haltung, die zeichnerisch höchste Herausforderung birgt: In der Krümmung und gleichzeitigen Drehung von Rumpf und Hals bietet sich ein gänzlich vom idealschönen ‚ersten Mann‘ abweichender Körpereindruck. Kraftvoll gespannt erscheinen dagegen die muskulösen Beine und Arme. Vor dem Hintergrund der Erkenntnisse Charles Darwins über die Ursprünge des Menschen und dessen Verwandtschaft zum Affen von 1871 scheint sich auch die biblische Figur des Adam mit Narrativen der Naturwissenschaft und Evolutionsbiologie zu verknüpfen und neue Formen der Darstellung zu ermöglichen. [KT]



68
Franz von Stuck
Männlicher Akt (Studie zu "Adam und Eva"), Um 1912.
Graphitzeichnung
Schätzung:
€ 3.000
Ergebnis:
€ 6.500

(inkl. Käuferaufgeld)