Auktion: 538 / 19th Century Art am 10.06.2023 in München Lot 632

 

632
Oswald Achenbach
Golf von Neapel, 1876.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 20.000
Ergebnis:
€ 22.860

(inklusive Aufgeld)
Golf von Neapel. 1876.
Öl auf Leinwand.
Links unten signiert und datiert. 100 x 151 cm (39,3 x 59,4 in).

• Oswald Achenbach zählt neben seinem Bruder Andreas zu den führendsten Landschaftsmalern Europas, der den Ruf der Düsseldorfer Schule mitbegründet.
• Äußerst charakteristische Achenbach-Komposition einer der beliebtesten Ansichten von Neapel.
• Achenbach prägt mit seinen Gemälden wesentlich das malerische Italienbild der Nachromantik.
• Neapel-Ansichten der Zeit finden noch zu Lebzeiten des Künstlers Eingang in renommierte Sammlungen, Variationen des Motivs existieren in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, der Hamburger Kunsthalle sowie dem Museum Kunstpalast, Düsseldorf
.

PROVENIENZ: Galerie Paffrath, Düsseldorf.
Privatsammlung Hessen (vom Vorgenannten erworben).

Als Hauptvertreter der Düsseldorfer Malerschule, deren Entwicklung er als Professor der Landschaftsklasse an der Kunstakademie maßgeblich beeinflusst, widmet Oswald Achenbach seine künstlerische Schaffenskraft in erster Linie der klassischen Landschaft Italiens. Diese in zahlreichen Studienreisen erkundete Naturkulisse ist stetiger Inspirationsquell und veranlasst ihn immer wieder zu Reisen in den Süden. Seine erste umfangreiche und malerisch produktive Italienreise begeht er 1850 mit dem Malerkollegen Albert Flamm, in Rom trifft er auf so berühmte Kollegen wie Arnold Böcklin. Besonders mit den nuanciert komponierten und vom romantisch-sehnsüchtigen Blick geführten Ansichten ikonisch gewordener Orte und landschaftlicher Sehenswürdigkeiten prägt er das Italienbild und die Landschaftsmalerei in Deutschland und erlangt im Laufe der 1860er Jahre schnell Erfolg und internationale Bekanntheit. Bereits 1863 erhält er die Professur für Landschaftsmalerei an der Kunstakademie in Düsseldorf, die für die Mitte des Jahrhunderts in dieser Gattung von immenser Bedeutung ist. Seine Werke stellt er bei der Galerie Eduard Schulte aus, nimmt darüber hinaus auch bei den renommierten Münchner Kunstausstellungen und am Pariser Salon teil. 1871 hält er sich mit seiner Familie ein Dreivierteljahr in Italien auf. Hier entstehen in der Reifezeit von einem "farbenträumenden, heiteren und milden Idealismus" (Wilhelm von Oettingen, in: Die Kunst für Alle, Jg. 12, Heft 10, 1897, S. 146) geprägte Ansichten, bei der der Blick über den Golf von Neapel wohl zu den vollendetsten zählen darf. Im Vordergrund schafft die Figurenstaffage mit ankommenden Fischern und badenden Kindern sowie ums Feuer sitzenden Frauen eine gelöste Stimmung, links richtet sich der Blick auf die Stadt und das davor liegende Castell dell'Ovo. Wesentlicher Stimmungsträger der Gemälde Oswald Achenbachs ist jedoch immer das besondere Licht, das der Künstler in meisterhafter Lichtregie einzusetzen weiß. Die morgendliche Sonne färbt den leicht wolkigen, rauchblauen Himmel zart rosé und spiegelt sich effektvoll auf dem ruhigen Meer. Der Vulkan im Hintergrund wird durch kleinste rote Lavaströme angedeutet und bedroht in Nichts die Idylle. Nicht umsonst schreibt die Düsseldorfer Zeitung am 22. Dezember 1861 schon voller Lob: "Oswald Achenbach ist der eigentliche Maler Italiens". Neapel-Ansichten der Zeit fanden zudem Eingang in renommierte Sammlungen wie die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, die Hamburger Kunsthalle sowie das Düsseldorfer Kunstmuseum. [KT]



632
Oswald Achenbach
Golf von Neapel, 1876.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 20.000
Ergebnis:
€ 22.860

(inklusive Aufgeld)