Lind, Jenny, Opernsängerin, 1820-1887. Eigh. Brief m. U. und eigh. Umschlag. "Hotel Bellevue" (Dresden), nach 1852. Kl.-8vo. 7 S.

An eine Frau Marie Rethel oder Räthel, die sie in Andenken an gemeinsam verbrachte Stunden und Bekannte herzlich um einen Besuch bittet. " .. Wie soll ich Ihnen recht danken können für so liebevolle Worte! Welche Treue und Wärme ergiebt sich da aus denselben aus! Ja! Immer wenn grosse Schmerzen im Leben durchgemacht - dann breiten die Flügeln der Seele sich aus! Sehr leid tut es uns daß wie heute nicht unsere liebe Frau Prof. Giebel und Sie liebe Frau P[rof]. Räthel fanden. Ich sehne mich die Else zu sehen - sie muss Musik in sich haben - oder ich habe mich sehr geirrt damals! Morgen essen wir bei Graf Baudissin (wohl Wolf Heinrich Graf von Baudissin, dänischer Diplomat und Literat, 1789-1878) .. Ich wollte recht am liebsten Sie und Ihre Frau Mutter in den alten, schönen gastfreundlichen Räumen zu erst begrüssen, und manche Lebens-Ereignisse erzählen und erzählen hören .." Unterzeichnet mit "Jenny Lind-Goldschmidt". Jenny Lind hatte im Februar 1852 den deutschen Pianisten und Komponisten Otto Goldschmidt (1829-1907) geheiratet und lebte bis 1855 mit ihm in Dresden. - Der Umschlag mit kl. Einrissen.